Archiv
Kategorien

Würselen und ESC

Würselen, Hand aufs Herz, wer von uns wusste, wo auf der Landkarte Würselen zu finden ist? Wusste, außer den Bewohnern und den umliegenden Dörfern überhaupt irgendwer, dass es diesen Ort gibt? Ich wage das zu bezweifeln. Nun aber wissen wir alle, dass es Würselen gibt, dass man dort die Ärmel hochkrempelt und zupackt und nach dem Sturz oder einer Niederlage wieder aufsteht und weiter macht.


Martin Schulz, der SPD-Kanzler-Kandidat für die Bundestagswahl im September dieses Jahres, kommt aus Würselen, hatte hier seine Höhen und Tiefen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, wer mehr wissen will, der lese im Internet nach, ich bin sicher bei Wikipedia gibt es ausreichend Information. Schulz kommt aus Würselen. Das haben wir alle jetzt bis zum Erbrechen gehört, jedes Mal, wenn er irgendwo auftaucht. Vor und nach Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und jetzt in NRW auch und zeigt er sich irgendwo, dann sowieso. Würselen.
Egal welcher Partei man angehört, was man wählt, sind wir ehrlich, es hängt langsam zum Hals heraus. Würselen. Ich gebe zu, ich fand Schulz als EU-Parlamentspräsident hat einen guten Job gemacht, was ich darauf beziehe, dass auch mal Abgeordnete des Saales verwies, deutlich seine Meinung sagte, ohne Würselen zu erwähnen. Er hat mir in Brüssel absolut gefallen. Wir wissen aber, dass aus Brüssel ein Haufen Schrott gekommen ist, ich denke an das Verbot der Glühbirnen, für das es keine schlüssige Begründung gibt und das so unsinnig war und ist, dass es gen Himmel schreit, weil man weiß, wer als einziger davon profitiert hat: Dir Birnen-/Leuchtmittelindustrie. Das war allerfeinste Lobbyarbeit und ich möchte nicht wissen wie viel Gelder da geflossen sind. Ich wünschte es gäbe wieder die gute alte Glühbirne zu kaufen. Würselen, da gibt es auch keine Glühbirnen mehr. Den Ort immer wieder zu erwähnen, das sollte er nun langsam hierzulande ebenfalls lassen, denn inzwischen weiß es der letzte Straßenhund, dass es Würselen gibt und er von dort kommt. Wir sind ja alle nicht blöd. Ich möchte mal gerne seinen Berater kennen lernen. Lassen wir es dann nun auch dabei.

 
Würselen, ich kann es doch nicht lassen, ist kein Inhalt, von dort zu kommen, garantiert nicht zwangsläufig ein gutes Wahlprogram und soziale Gerechtigkeit, die er fordert. Soziale Gerechtigkeit, die wünsche ich mir auch, die wünscht sich mit Abstrichen jede Partei. Aber bei aller sozialen Gerechtigkeit darf man den Blick über den Tellerrand hinaus nicht vergessen. Mein Paradebeispiel sind die Linken: bei 75% Reichensteuer, worüber sie immer mal wieder nachdenken, ab einem Vermögen von mehr als Summe X (ich meine mich an 1 Million erinnern zu können) ist das Vermögen schnell vom Staat kassiert und es wird, weil keiner Lust hat Vermögen nur dafür zu erschaffen, damit der Staat es fast vollständig einkassiert, niemand mehr Neues schaffen, außer im Ausland vielleicht. Wo landen wir dann alle? Richtig, ganz genau, dort, wo die Linken ihren Ursprung haben. Das kann auch keine Lösung sein. Ich gebe ein Beispiel und das kann jeder nachverfolgen, live und in Farbe: Berlin. Hier regiert rot-rot-grün und sie haben jetzt schon sehr viel mehr ausgegeben, als sie in der Kasse haben, als sie zur Verfügung haben und wollen noch mehr haben, um es auszugeben, an nicht unbedingt richtigen Stellen. Ich bin mir absolut sicher, dass es keine zweite Legislaturperiode dieser Mischung geben wird. Allerdings meine ich, hat die Gegenseite gerade keinen geeigneten Kandidaten dagegen. Ach und wer die AfD wählen möchte: es geht unserem Land wirtschaftlich gerade gut und das ginge nicht ohne unsere Exporte. Abschottung, Abgrenzung nicht wirklich gut.

 
Ich habe nichts dagegen, wenn Menschen, die sehr gut verdienen entsprechend Steuern bezahlen. Aber das Schlagwort, der Wahlslogan aus Würselen, dass es bei der Bundestagswahl im Herbst um soziale Gerechtigkeit geht … war das nicht das, das der Agenda 2010 geopfert worden ist? Muss es nicht grundsätzlich immer um soziale Gerechtigkeit gehen? Ist das nicht selbstverständlich und eine der obersten Aufgaben eines Politikers? Die Agenda hat das aus dem Gleichgewicht gebracht und in Frage gestellt, das ist dann schwer zu erklären. Er, der Mann aus Würselen hat versprochen, die Fehler der Agenda 2010 zu korrigieren und soziale Gerechtigkeit zurückzubringen. Nun denn, dafür muss ein Mann aus Würselen kommen, der das macht.

 
Kommenden Sonntag ist Wahl in NRW. Keine Ahnung wie das ausgehen wird. Ob es ein paar Mal zu viel Würselen war? Oder ob die katastrophale Sicherheitslage in NRW ihren Anteil daran trägt, sollte die bestehende Regierung nicht bestätigt werden? Immerhin darf die Polizei, außer ihren Kopf hinhalten, dort gar nix machen, keine Schleyer-Fahndung, kein Abhören im Verdachtsfall, während die Kriminalität ins Unermessliche steigt. Auch in Würselen? Die Kinderarmut soll enorm gestiegen sein und und und. Irgendwie läuft das wohl nicht so im Land des Mannes aus Würselen.

 
Am Sonntag läuft die SPD Gefahr, die nächste Schlappe zu kassieren, was aber nicht damit zusammenhängt, dass die SPD generell abgewatscht wird, nein, das denke ich nicht, sie wird für ihre schlechten Leistungen in dem Bundesland NRW, um Würselen herum, bestraft. Das nennt man Demokratie, die Wahl zu haben, welcher Partei man zutraut, die anstehenden Aufgaben zu woppen.

 
Noch eine Wahl steht am Wochenende an, bei der wir zwei Mal hintereinander den letzten Platz belegt haben. ESC. Ob es ein weiteres Mal für den letzten Platz reichen wird? Keine Ahnung, ich oute mich, ich kenne noch nicht mal das Lied, das uns dort vertreten wird. Ich habe die Vorentscheidungen nicht gesehen, habe es noch nie gehört, geschweige denn, dass ich weiß wer es singt. Ich schätze mal, dass ich den Contest selbst auch nicht sehen werde und das Ergebnis dann am Sonntag lesen oder im Radio hören werde. Irgendwer im Radio heute Morgen hat Italien und Spanien zu den Favoriten erklärt.

 
Ich wünsche Euch ein spannendes Wochenende, jede Menge Aufregung erwartet uns und: Laßt es Euch gut gehen!

Kommentieren