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Alles ist gut

In Murphys Gesetz liegt eine Menge Wahrheit. Wenn es kommt, dann kommt es meist dicke und „rien ne va plus“. Ja, es passiert immer, überall und vielen Menschen gleichzeitig. Aber ich denke, auch wenn das blöd klingen mag und ich selbst Sprüche wie „in jeder Niederlage steckt eine Chance“ hasse wie die Pest, weil oftmals ein Scheiß in einer Niederlage steckt und ein zweiter Platz ist eben nicht „auch nicht schlecht“, er ist schlicht und ergreifend der Platz des Verlierers in einem Duell. Das waren die Verletzten und Toten nach einem solchen und wer eine Ausschreibung als Zweiter gewinnt hat auch verloren, samt dem dazugehörigen Honorar

Harte Worte? Nein, das ist einfach nur die Realität. Es gibt im Leben diese Situationen, da helfen keine schlauen Sprüche. Natürlich scheint nach jedem Regen irgendwann die Sonne wieder, aber dafür kann man sich in dem Moment, wenn der Regen in Sturzbächen aus dem Himmel kommt, keinen Schirm kaufen. Man wird nass, schlicht und ergreifend. Natürlich ist Mensch nicht aus Zucker und trocknet wieder und im schlimmsten Fall greift Murphy, man bekommt eine Grippe, mit etwas Glück einfach nur einen Schnupfen. Ich habe gestern im FB von einer Frau nur die kurze Bemerkung gelesen, dass sie gerade, mit meinen Worten, ganz tief drin steckt, im Mist und alles gerade im Moment auf einen Schlag kommt und über ihr herein bricht. Das kann passieren, da zaubere ich gerne Murphy aus dem Zylinder. Ich liebe ihn, den alten Haudegen. Der alte Chaot beschert uns das immer wieder, dass wir Chaos lichten müssen, egal ob es einfaches Aufräumen des Kleiderschrankes ist, oder ob man Lebenschaos ordnen und Müll daraus beseitigen muss, oder gar beides, weil man gerade den Schrank ordnet oder ordnen will, als das andere Scheiß hereinbricht. Da steht man dann, vor einem Berg, dessen Erklimmen unmöglich erscheint, weil man nicht weiß, welchen Fuß man zuerst und vor allem wo aufsetzen muss, um nicht ganz abzustürzen. Irgendwann dann aber, da kommt diese innere Ruhe, mit der wir immer Krisen bewältigen, zurück und man weiß wo man den Fuß aufsetzen muss. Okay nicht jeder kann das, was auch keine Schande ist, dann muss man sich Hilfe holen. Aus dieser inneren Ruhe beginnen wir zu sortieren, die guten ins Kröpfchen, die schlechten ins Töpfchen, oder war das umgekehrt und wenn, es ist schnurzpiepegal, denn es geht immer weiter und der Berg, vor dem wir so fassungslos gestanden waren, wird immer kleiner und ist irgendwann schließlich ganz abgearbeitet.

Dann, wenn das geschehen ist, dann erst ist es Zeit Bilanz zu ziehen, stolz darauf sein, dass man es geschafft hat. Man sollte aber darüber nachdenken wie man Vermeidbares vermeiden kann. Ich weiß, dass man nicht verhindern kann, was sich nicht verhindern lässt. Ein Lebenskünstler wie ich es bin, wird die gleichen Fehler immer wieder machen, so bin ich nun mal. Das ist wie bei einer Diät, man schielt immer nach der Schokolade, die man sich danach gönnen wird, anstatt einfach seine Lebens- und Ernährungsgewohnheiten umzustellen, denn dann könnte man sich, wenn man wollte jeden Tag ein kleines Stückchen Schokolade ohne Reue gönnen. Mir fällt gerade ein Beispiel ein, das noch besser verdeutlich wie man Murphys Gesetz aushebeln könnte, zumindest zeitweise: Steuererklärungen: Wir warten alle ab bis der allerletzte Abgabetermin morgen ist und dann stöhnen und ächzen wir, schimpfen auf das Steuersystem anstatt auf uns selbst, weil wir so lange gewartet haben: The same procedure as every year! Während wir dann an der verhassten Erklärung sitzen, bricht jenes Chaos um uns heraus, das wir dann, wenn wir ohnehin knapp in der Zeit sind, weder gebrauchen können, noch haben wollen, noch beeinflussen können. Die Mischung aus eigenem Chaos und jenem Unbeeinflussbaren von außen ergibt dann eine Suppe, die auszulöffeln schwierig ist und die obendrein gar nicht gut schmeckt. Aber was soll’s Augen zu und runter damit, wird schon gehen!

Trotzdem packen wir das, um dann irgendwann Murphy den Stinkefinger zu zeigen. Irgendwann werden wir wieder ohne Schirm im Regen stehen, weil wir Menschen sind, die Fehler machen, was erlaubt sein muss, weil wir Situationen falsch einschätzen, was passieren kann, wweil wir Zweifel haben, was normal ist und weil wir auf morgen verschieben, was heute erledigt werden kann und das ohne schlechtes Gewissen weiterschieben, bis es sich nicht weiter schieben lässt. Am Ende gewinnen wir, stehen oben auf Platz 1 und sind die Sieger, bis zum nächsten Wettkampf. Ich wünsche Euch heute nur 1. Plätze: Laßt es Euch gut gehen.

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