Angekommen in 2015
Ich wünschen allen für das Jahr 2015 alles Liebe und Gute, vor allem Gesundheit, Liebe und Glück! Ich hoffe ihr alle habt den Jahreswechsel ohne Ach und Weh danach gut überstanden und ja, so soll das bis zum letzten Tag des Jahres auch bleiben: Ohne jede Katerstimmung, egal, was wir auch tun. Machen wir gemeinsam einen kleinen Rückblick, auch wenn meine Devise immer die ist, nach vorne zu schauen und nicht Im Zurück zu versinken, nicht um ungenutzte Chancen zu weinen. Trotzdem, heute will auf meinem Weg kurz stehen bleiben.
Wir haben 25 Jahre Wiedervereinigung gefeiert. „Wir sind das Volk“ das kennt jeder, jeder weiß, dass es so sein soll. Wenn ich ganz ehrlich bin, hege ich meine Zweifel, ob das Volk der ehemaligen DDR es geschafft hätte die Mauer zu Fall zu bringen, wenn das gesamte östliche Europa nicht schlicht und ergreifend pleite gewesen wären. Folge den Spuren des Geldes. Alles wäre geblieben wie es war, wenn die Kapitaldecke ausreichend gewesen wäre, oder etwa nicht. Es geht nicht um die Leistung derer, die sich für Freiheit eingesetzt haben, sondern auch darum sich das gesamt Konstrukt anzuschauen. Spätestens seit Tschernobyl wusste der Westen, dass er Osten ausgeblutet war und nur noch abwarten musste, bis das Gerüst in sich zusammen fallen würde. Natürlich ist das alles sehr viel komplizierter. Natürlich haben die Menschen im Osten so viel Bewegung in die Mauer gebracht, dass sie am Ende in sich zusammengefallen war, daran besteht kein Zweifel. Heute nutzen und missbrauchen ein paar wenige braune Socken, die Montagsdemonstrationen um Massen gegen die Islamisierung in Bewegung zu setzen. Wie kleingeistig ist das? Schlimmer noch, dass so viele Menschen sich dem anschließen. Das in Dresden: Ausländeranteil 2,2 %.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich gelegentlich am Geisteszustand mancher Politiker Zweifel hege, denn, wenn ein Diktator Erdokan, der jeden Widerstand gegen ihn und sein Geistesgut niederknüppelt, der die Türkei mehr und mehr islamisiert, den Menschen dabei ihre Freiheit raubt und der obendrein Eintritt in die EU begehrt, ein gleichwertiges Mitglied unter allen sein möchte, in Deutschland Wahlkampf führen darf, „Wahlurnen“ aufstellen lassen darf. Das auf dem Boden meines Landes, von dem im letzten Jahrhundert ein Diktator samt seinem Gefolge ausgezogen war durch Unrecht und Menschenverachtung die Welt zu erobern und eine Herrenrasse zu schaffen obendrein schaffen wollte. Wenn das nicht verkehrte Welt und selbst als Weltbürgerin, die versucht keine Vorurteile zu haben und global zu denken, habe ich dafür nur wenig Verständnis vor allem auch deswegen, weil mir kein einziges Argument begegnet war, dass dies hätte rechtfertigen können.
Weltbürger zu sein, was ist das? Global denken? Global leben. Reicht alleine nicht. Ich frage anders herum, wer nicht Weltbürger sein will, darf der wegschauen, in ein anderes Fernsehprogramm der heiteren Unterhaltung wegschalten, wenn im Fernsehen wieder mal über Kriege, Morde und Abschlachtungen von Menschen berichtet wird. Ich verstehe nicht, weshalb Jungen und Mädchen den Schergen der ISIS folgen möchten. Nein, ich verstehe es nicht und nein, ich weigere mich die Ursache dafür einzig und allein im Elternhaus zu suchen. Die Leute der ISIS schaffen es, trotz der Tatsache, dass sie die Menschen ins mittelalterliche, vielleicht gar steinzeitliche Elend stürzen, sehr gut, der modernen Medien und PR-Methoden mächtig, diese jungen, unerfahrenen Menschen, vom Paradies säuselnd, eiskalt ins Verderben zu locken. Ich bin Mutter und wenn ich derartige Aburteilungen hilfloser Eltern lese, höre und sehe, dann kann ich nur sagen, dass ich nicht weiß, wie ich hätte verhindern können, dass meine Tochter oder mein Sohn zur ISIS gegangen wäre. Ich habe mich auch darüber gewundert, dass über eine lange Zeit im Internet Hinrichtungen von Menschen durch diese ISIS-Verbrecherbande zu sehen waren, wo ich selbst mir zuerst, das war zugegeben sehr naiv, die Frage gestellt habe, ob das Fake ist, weil diese Menschen, die da hingerichtet worden waren, sich nicht dagegen gewehrt haben abgeschlachtet zu werden. Gegenüber diesen Opfern und ihren Familien tun mir meine damaligen Zweifel heute sehr leid. Das wäre ein Thema gewesen, um auf die Straße zu gehen, laut zu werden, damit das eine Ende nimmt.
Immer mehr Menschen werden Vegetarier, die EU will gegen Plastiktüten angehen und und und. All das wird zur Rettung unserer Umwelt nicht funktionieren. Wenn eine Abgabe für Plastiktüten eingeführt werden soll, dann erst einmal um Geld in die Kassen der EU zu spülen, im besten Fall machen sie halbe-halbe mit den Ländern. Das wird nicht hinhauen, das wird die Verwendung von Plastiktüten nicht weniger werden lassen. Im Übrigen sind nur Tüten aus diesem Material. Mein Bauch sagt mir, dass das nicht hinhauen kann. Wie war das früher? Wie begann die Plastiktütenwut? Wie würde es ohne sie aussehen? Was kann jeder selbst wirklich tun? Fangen wir hinten beim Müll in unseren eigenen Wohnungen an: Keine Abfalltüte in den Mülleimern, so wie das in meiner Kindheit noch gewesen war: Der Müll direkt im Eimer, den Eimer in die Mülltonne hinein, den Eimer zurück in die Wohnung tragen, auswaschen, trocknen lassen, wieder verwenden. Ich weiß nicht, ob man das so haben will. Niemand will den Eimer raustragen, ihn reintragen, sauber machen. Man nimmt doch den Müll, den man produziert hat, in einer Tüte, auf dem Weg zur Arbeit, zum Spazierengehen mit zur Mülltonne. Klar man kann dieses Verhalten durchaus ändern. Wenn wir das alle machen würden, dann würde in den großen Abfalltonnen, jeden, der diese öffnet, ein freundlicher Müllbrei entgegen schauen. Okay, dann wäre es das so. Aber Halt! Stopp! Pampers und Co. würde ja auch wegfallen und Stoffwindeln erlebten eine Renaissance, Wurst und Käse kaufen wir wieder scheibchenweise an der Theke ein. Denn wie das immer so ist, wer gegen Plastiktüten ist, der ist auch gegen alle anderen, den Tüten ähnlichen Gebrauchsgegenständen in unseren Haushalten, von der Plastikwindel, über die Klarsichtfolie bis hin zur Plastiktüte. Ist okay, wenn wir so unsere Erde wieder flott bekommen, kein Problem, schaffen wir die Plastiktüten ab. Naiv gedacht? Keine Ahnung, ob dem so ist. Keine Plastiktüten, das würde die Meere entlasten. Ich möchte aber eine ganz andere Frage stellen: Wie kommen diese verflixten Tüten überhaupt in die Meere? Wie gehen wir mit dem Müll um, den wir produzieren? Wer trägt die Verantwortung dafür, dass er ordnungsgemäß entsorgt, wieder verwertet wird und erneut in die Verarbeitung gehen kann? War nicht der grüne Punkt dafür gedacht? Mir scheint, dass gerade der Wirtschaftszweig „Müllentsorgung“ eine große Lobby im Land und in Europa haben muss und fröhlich weiter in und mit dunklen Kanälen arbeiten kann. Verlangen wir von der Politik, hierzulande und europa- und weltweit, hier durch massives Erhellen dieser Vorgänge ihren Teil zu diesem Umweltdilemma beizutragen. Dann würde jeder seinen Teil dazu beitragen wollen, sich freiwillig zu überlegen wo, wann und bei welcher Gelegenheit unnötiges Plastik zu verwenden. Ich habe mich in meinem persönlichen Umfeld, unter Freunden, umgehört, wie sie das handhaben. Die meisten haben, man mag das nicht glauben ein Täschchen im Täschchen, auch deswegen haben wir Frauen immer so große Handtaschen, das sie einem unvorhergesehenen Einkauf an der Supermarktkasse zücken.
Ich bin für die freie Marktwirtschaft, war das schon immer gewesen und daraus mache ich keinen Hehl, aber ich denke langsam sollte man dieser freien Marktwirtschaft diese Grenzen setzen, die man gelegentlich seinem eigenen Kind setzen muss. Die Entstehung von massenweisen Großkonzernen verhindert, dass wir sicher sein können uns so zu ernähren, wie wir das wollen. Wer will schon chemisch haltbar gemacht werden? Oder Frühbehandlungen mit Antibiotika durchleben ohne krank zu sein. Eigenartigerweise scheint die Menschheit diese Angriffe der Lebensmittelriesen gut überstanden zu haben, wird alt und stirbt wenn alt entweder an Krebs oder Demenz. Zurück auf null gehen, Regenwürmer aus der Erde fischen um diese zu verspeisen, na ja, ich weiß nicht. Der Mensch ist Fleischesser und das Argument, dass er mit Muttermilch die ersten Monate ganz ohne Fleisch übersteht, kann ich nicht gelten lassen, das tun Löwen auch. Wir besitzen ein Enzym, das uns ermöglicht Fleisch nicht nur zu essen und entsprechen verdaulich zu bearbeiten, sondern Fleisch spielt bei der Ernährung eine Rolle. Ja, ich weiß, das kann man alles ausgleichen. Ich habe schon mehrfach in meinem Blog darauf hingewiesen, dass man a. nicht täglich Fleisch essen muss und b. auch beim Kauf darauf achten kann, wo es herkommt usw. Ich bin gegen Massentierhaltung und wenn ich Berichte aus China sehe, die unglaublich große Massentierhaltungsanlagen gebaut haben und bauen werden, dann bekomme ich das nackte Grausen. Das, was an die Tiere verfüttert wir, könne an anderer Stelle Hunger von Menschen stillen, das kann ich nicht ganz nachvollziehen, verkommen tonnenweise wichtige Grundnahrungsmittel, weil manche Produzenten darauf spekulieren, dass die Preise dafür steigen werden. Sie werfen sie lieber weg oder auch nicht, wer weiß das schon, ob sie nicht doch irgendwo im vegetarischen Mischmasch für uns verwertet werden, obwohl sie schon verdorben sind, weil wir nur noch Großkonzerne das kontrollieren, was bei uns auf dem Tisch landet. Irgendwann wird es passieren, dass man in Tofu Knochenmehl finden wird, weil Tierknochen gerade günstigen auf dem Markt angeboten wurden und man das damit gut strecken konnte. Großkonzerne fahren heute längst schon dual: vegetarisch und fleischhaltig, wer kann das wirklich alles immer kontrollieren? Schlimmer noch: Wer kann das wirklich verhindern, dass Vegetarier mit tierischen Abfällen gefüttert werden? Das macht mir Sorge.
Es gibt noc so viel mehr, das ich hier aufschreiben könnte, das nicht mehr funktioniert, auch dann, wenn es mal gut gelaufen war. Dennoch der Jahreswechsel war heiter und gelassen, so habe ich das bei mir und bei einer ganzen Menge von Freunden und Bekannten empfunden. Es ist in Ordnung, dass gefeiert wird, was gefeiert werden muss, auch wenn das nicht Böller sein müssen, die Autos in Stücke reißen können. Feuerwerk ist schön, ich liebe Silvester und Neujahr, weil das so viel Tradition hat, unglaubliche Erinnerungen gegenwärtig werden, die Schönes in sich tragen. Trotzdem möchte ich, dass wir alle nicht nur ein gesundes Jahr 2015 erleben und leben, sondern auch und vor allem Bewusstsein für uns, unser Umfeld, unsere Umwelt entwickeln werden. In diesem Sinn wünsche ich vor allem unserer Erde ein gutes und gesundes Jahr 2015, als Auftakt für viele folgende Jahre in denen es ihr Schritt für Schritt besser gehen wird. Ich wünsche in diesem Jahr 2015, dass keine Menschen abgeschlachtet werden und wenn doch, dass es ein Ende hat. Ich wünsche uns allen eine Menge Toleranz füreinander, zueinander, umeinander. Ich wünsche uns, unseren Kindern und Enkelkindern, dass wir endlich lernen alle an einem Strang zu ziehen, jeder Mensch, jeder Konzern, jede Regierung, gleich welcher politischen Richtung sie auch immer folgt.
Alles Gute im neuen Jahr!