Danke für diesen wunderschönen Blumenstrauß
Heute Morgen halb zehn es läutete an der Haustür. Meine Tochter und ich schauen uns an. Schultern zucken. Wir mutmaßten beide, dass das wieder einer der Prospektverteiler war. Wenn ich das ahne, dann öffne ich ab und zu einfach nicht die Tür. Ich habe mich entschlossen an die Gegensprechanlage zu gehen. „Fleurop“ ertönte eine Stimme. In Erwartung von Blumen öffnet Frau natürlich sehr gerne die Tür. „Blumen?“ Wer schickt mir Blumen? Vielleicht sind sie für die Nachbarin. Nein, nicht für die Nachbarin, sondern …
…für mich. Neugierig öffne ich das beiliegende Kuvert und beginne das Schreiben zu lesen. Ich bekomme Gänsehaut, bin total gerührt. Ich habe Ende Juni in der Rebekka-Loge Elisabeth, hier in Berlin, aus meinem Buch „Gänseblümchen“ lesen dürfen. Geplant wurde das bereits um die Jahreswende. Ich habe mir so sehr auf diesen Termin gefreut, habe es gar nicht erwarten können bis er dann da war. Sorgfältig habe ich darauf vorbereitet, immer wieder die Passagen gelesen, die ich vortragen wollte. Immer wieder meine kleinen Spickzettel geprüft, ob ich noch etwas besser ausdrücken kann. Aber wie das immer so ist im Leben, einige Tage vor dem Termin musste ich ins Krankenhaus gehen. Es war absehbar, dass ich es nicht schaffen würde rechtzeitig wieder draußen zu sein. Mein erster Gedanke im Krankhaus war der, dass ich egal was auch immer passieren würde, diesen Termin nicht absagen würde. Niemals. Unter keine Umständen.
Ich arbeitete brav und wurde tatsächlich für diese Stunden beurlaubt und konnte lesen. Ich habe mich ein wenig überschätzt und nur mit halber Kraft lesen können, was mir im Nachhinein sehr leid getan hat. Das war nicht die Qualität, die ich gerne abgeliefert hätte, die ich normalerweise leiste. Nach der Lesung wäre ich sehr gerne noch geblieben, aber ich war leider an der Grenze meiner Leistungsfähigkeit an diesem Abend angekommen, habe fast schon einen Schritt über diese Grenze gemacht. Hinterher habe ich mich gefragt, ob ich hätte absagen sollen, aber ich wollte das nicht tun, denn all die Frauen, die in dieser Loge sind, sind immer im Dienste der Nächstenliebe und Fürsorge für Schwach unterwegs, so dass ich dies nicht übers Herz gebracht hätte. Außerdem habe ich mich so sehr darauf gefreut.
Heute nun kam dieser wunderschöne Blumenstrauß, über den ich mich sehr gefreut habe und für den ich mich auf diesem Weg bedanken möchte. Ich weiß, dass mein überstürztes Verlassen der Loge die Übergabe an diesem Abend verhindert hat. Ich möchte mich bedanken, dass ich aus dem „Gänseblümchen“ lesen durfte. Es war mir eine Ehre im Haus der Rebekka-Loge Elisabeth gewesen zu sein.
Ein wirklich schöner Strauß, und irgendwie auch eine schöne „Geschichte“, auch wenn es natürlich nicht erfreulich ist, dass Sie in die Klinik mussten. Dass es denoch geklappt hat mit der Lesung, meine ich, ist das Gute daran.
Allein die Tatsache, dass ich da lesen durfte, was ein Erlebnis, dann die wunderschönen Blumen. Es bedarf nicht vieler Worte, außer, dass es toll gewesen war.
Liebe Frau Becker,
erst heute, am 28.6.2012, findet ein Odd Fellow zufällig Ihr liebevolles Dankeschön und schickt es uns Schwestern der Rebekkaloge Elisabeth zur Kenntnis. Es ist schon ein tolles Gefühl, von Ihnen literatisch erwähnt zu werden und es ist ein noch schöneres Gefühl zu wissen, daß wir Ihnen mit unserem blumigen Dankeschön eine Freude machen konnten.
Wir hoffen, es geht Ihnen gut. Ich habe mit großem Vergnügen Ihre Website entdeckt und werde bestimmt öfter darin schmökern.
Mit herzlichen Grüßen
Rebekkaloge Elisabeth (die Frauenloge im Odd Fellow-Orden)
Petra Schulz