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Katzen auf leisen Tatzen

"Lorelai im Profil"

"Lucky"

„Fellpflege, bitte nur auf dem Bügelbrett mit anschließender Belohnung“

"Sag mir wie der Stoff heißt"

"Lorelai"

„Ruhezeit“

Nein, heute schreibe ich nicht über mein Thema des nächsten Monats, außer, dass ich noch Geschichten, Erfahrungen von Menschen suche, die betroffen waren oder sind. Ich habe mir vorgenommen einen Monat lang über dieses Thema zu schreiben. Übrigens das passiert nicht immer nur den anderen. Es geht aber auch darum, diese bescheuerte Altersgrenze bei den Vorsorgeuntersuchungen zu kappen. Andres viel netteres Thema, unsere Katzen.Vor jetzt fast fünf Jahren lief uns eine Katze zu, schnurrig und gurrig. Die Katze war gepflegt und es war klar, dass sie irgendwo abgehauen sein muss. Also haben wir Bilder ausgehängt und noch am gleichen Tag haben sich die Besitzer gemeldet. Katzen besitzt man im Übrigen nicht, sie sind es, die uns besitzen. Unser Findelkind war weg, aber wir bekamen die Telefonnummer der Tante, die diese Katzen gezüchtet hat. Wir haben lange hin und her überlegt, sollen wir oder sollen wir nicht.

Wir beschlossen „halt mal hinzufahren“, aber nur um zu gucken. Ich muss nicht weiter erzählen, dass wir natürlich eine Katze genommen haben. Da lag aber noch er. Dass es ein er ist, das konnte ich nicht erkennen. Er lag da, schlief selig und süß, schätze mal, dass er von seiner nächten Mahlzeit geräumt hat, während die kleinen Katzen eines jüngeren Wurfes über ihn kletterten. Das war meine Katze und erfuhr sogleich, dass er ein er sei.

Es gibt dieses Band zwischen Mensch und Tier, meins war schon gesponnen, sein, keine Ahnung, er schlief. Er schlief auch weiter, als ich ihn streichelte, ließ sich nicht weiter von mir stören. Aber es war um mich geschehen. Wir, meine Tochter und ich, fuhren nach Hause. Die kleine Katze würden wir zu uns nehmen, das hatten wir fest zugesagt, aber die zweite Katze, das würden wir uns noch überlegen. Wir haben ihn. Inzwischen haben wir uns farblich an sie angepaßt und tragen Fell, ihr Fell, auf unserer Kleidung, da beide langhaarig sind und es nicht zu vermeiden ist, dass ihr Fell an uns hängen bleibt.

Er und sie. Ich könnte ihnen stundenlang zuschauen, wenn sie miteinander spielen, sich jagen, würden sie das stundenlang tun. Sie jagen sich, kämpfen miteinander. Manchmal sieht man sie stundenlang nicht, aber wehe, wenn es an der Zeit ist, die Näpfe zu füllen, dann stehen sie laut maunzend an der Küchentür und verkünden sie wie elend das Leben  doch ist. Bis sie sehen, dass sie Erfolg hatten und wir uns daran machen dies Elend zu beenden.

Er heißt übrigens Lucky. Er ist es, der bestimmt. Er bestimmt, wann er seine Streicheleinheit will. Dann ist ihm auch vollkommen egal um welche Uhrzeit das ist. Ich werde dann wach, mitten in der Nacht, weil neben mir alles vibriert und sogar ich, die ich ziemlich schlecht höre, vernehme sein forderndes Brummen: „Hey, Alte, los nun mach schon! Augen auf! Ich bins, Dein Kater!“. Wer nun glaubt, er begnügt sich damit ein Mal über den Kopf gestreichelt zu bekommen, der irrt. Ausgiebig muss das sein; zuerst der Kopf oben da zwischen den Ohren, dann unterhalb des Unterkiefers, ganz vorne, fast schon am Maul, dann den Hals entlang. Wenn er dann am Kopf-/Halsbereich genug hat, dann war es das noch lange nicht, da mein Kater ein großer Kater ist, dauert das seine Zeit, weil er nun seine Unterseite, deren Fell weiß auch im Dunkeln leuchtet entgegen streckt. Erst wenn das dann auch erledigt ist, trollt er sich wieder. Doof ist nur, wenn er sich danach auf meiner Blase ausstreckt. Pech für ihn, aber auch für mich, die ich nun aufstehen muss.

Am nächsten Morgen, wenn er dann mein verschlafenes Gesicht sieht, scheint er mir grinsend sagen zu wollen: „Wie siehst du denn aus? Wohl nicht genug geschlafen?“.

Lorelai, sie ist die Herrin meiner Tochter. Eine kleine, fast aristokratische Katze, die anmutig läuft und springt, im Gegensatz zu ihrem Bruder, der immer plumpsende Geräusche verursacht, wenn er springt. Lorelai hat ein helleres Fell als ihr Bruder, ihre Haare sind feiner, trotzen jeder Fuselbürste. Auch sie kennt die Uhr nicht, wenn sie nachts brummend über mich hinweg läuft, bis sie an meinem Kopf angekommen ist: „Ist das nun laut genug, kannst du endlich mal die Augen aufmachen?“. Okay, dann mache ich eben die Augen auf. „Siehste, geht doch!“.

Lorelai ist fixer, schneller wusseliger, Lucky bequemer, ruhiger, mit dem größeren Phlegma ausgestattet. Beides sind Fellknäule, die uns gnadenlos zwischen den Beinen herumrennen. Sie sind es die fordern, kommen dann wenn sie wollen, holen sich was sie brauchen. Bewundernswert, oder? Wir können von ihnen lernen: holt Euch das was ihr braucht.

4 Kommentare zu „Katzen auf leisen Tatzen“

  • Raoul says:

    Hallo Gitta,

    da habt ihr aber eine Rasselbande beieinander. Katzen sind auch für mich wunderbare Geschöpfe und deinen Schlusssatz kann ich unterstreichen, mancham muss das sein.

  • Petra K. says:

    Hallo,

    wie ein Buch schon schrieb:
    Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal!“

    ich finde ja das 1. bild sehr schön.. fast schon Profihaft! 🙂

    ich habe diese seite über twitter gefunden, sehr schön. 🙂

    Petra K. (PiBi)

  • Gitta says:

    Hallo Raoul,

    danke für Deinen Besuch :-). Ja sie sind eine Rasselbande. Ich glaube wir können uns sehr viel bei unseren Hausgenossen abschauen. Unsere Katzen sind sehr ruhige Katzen, keine Tober, sie sind so gut für mich.

    Herzlich
    Gitta

  • Gitta says:

    Hallo Petra,

    sie wirkt fast schon aristokratisch auf dem Bild. Aber ich muss gestehen, das 4. Bild gefällt mir am besten, ist irgendwie menschlich, oder :-)?

    Herzlich
    Gitta

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