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Lanz gegen Klitschko

Ich habe es getan. Samstag Abend das Doppelgucken. Damit rechnen die Menschen, die werberelevante Zuschauerbeteiligungen errechnen, nicht. Menschen können das, sie können doppelgucken: in einem Programm „Wetten dass …?“ und im anderen die Vorberichterstattung, die niemanden wirklich interessiert, zum Klitschko-Boxkampf. Also Lanz gegen Klitschko, kein Problem, lassen wir sie gemeinsam spielen. Geht alles, alles ist machbar. Ist das Streß? Nein, ist es nicht. Füße hochlegen und dann einfach gucken. Viel denken ist sowieso nicht verlangt.

Wetten dass …? Was soll ich sagen? Diese Ausgabe war eindeutig zurück zu den Anfängen gegangen. Keine Assistentin, nix Neues, nix … was wollen wir eigentlich sehen? Wir wollen unterhalten werden. Das ganz sicher. Wir wollen keine Unfälle sehen wie schon geschehen und wo niemand etwas dafür kann. Wir wollen Small-talk hören, einen Hauch von Hollywood spüren, nette Menschen sehen, während wir alle in unseren Sesseln sitzen, mehr oder weniger schlummernd. Das genau das war es, was die Presse gefordert hat, damals nach der Show auf Mallorca, die etwas aus dem Ruder gelaufen war, zugegeben, aber damals waren sie es, die sehr laut gebrüllt haben, nu haben se, wat se jewollt haben, wie der Berliner zu sagen pflegt, nu aber isses och nich Recht, denn sie wettern wieder gegen Lanz. Was nun, liebe Leute, wisst ihr eigentlich was wollt ihr?  Zurück zur Sendung: Harrison Ford war Samstag Abend zu Gast. Er spielte unvergessen den Indiana Jones, aber es gibt Filme, in denen er die Hauptrolle gespielt hatte, die eindeutig besser als Indiana Jones sind, zum Beispiel „Frantic“, der einer seiner besten Filme war. Das war einer der wenigen Punkte, die mir nicht gefallen haben, dass Lanz den Schauspieler auf Indiana Jones reduziert hat und das immer und immer wieder hervorgehoben hat. Ich hatte das Gefühl, dass ihm, Ford, das manchmal lästig gewesen war. Er wird mit der Meinung nach Hause fliegen, dass die Deutschen nur Indiana Jones kennen. Das absolute Star-Highlight in meinen Augen war Silvester Stallone. Der Mann war derart tiefenentspannt, kam lässig in Jeans, Shirt und Sweatjacke, zeigte, dass sein Nacken und Hals einen Umfang hat, der entspricht meinem … nein ich lasse das doch aus. Was war der Mann für sein Alter muskelbepackt. Frau muss das nicht unbedingt schön finden, aber Frau meint auch, dass Sport im Alter nicht unbedingt das Schlechteste zu sein scheint. Lanz führte ganz ordentlich durch die Sendung, stellte gelegentlich irritierende Fragen, aber er machte seinen Job, aber gegenüber den Sendungen der letzten Winterstaffel gut, hätte ich mir doch ein klein wenig mehr Pep gewünscht. Ein klein wenig, nicht überzogen, aber doch.

Gehen wir boxen. Kurz vor Ende versagte der mit einem Akku bestückte Fernseher, aber da war schon klar, dass Klitschkos Gegner nur mit einem Lucky Punch noch hätte gewinnen können. Der Kampf selbst begann, als Wetten dass …? Noch lief, aber die Höhepunkte außer Stallone bereits abgearbeitet hatte. Eine Überraschung im Klitschko-Boxland gab es nicht und so war das alles ganz easy. Netter Fernsehabend. Alles kein Problem, ausgesprochen erholsam und angenehm. Wir ich oben schon erwähnt habe, fand ich die Kritiken zu Wetten dass …? Etwas eigenartig. Erst meckern die Leute, dann passt es doch wieder nicht als die Sendung im alten Mantel daher kam. Vielleicht sollte man die Sendung jetzt einfach laufen lassen, Veränderungen behutsam einführen, Schritt für Schritt in eine modernere Richtung gehen. Dann klappt das auch mit dem Nachbarn.

Ich wünsche Euch einen megageilen Start in diese Woche, auch wenn das Wetter griesgrämig grau ist. Das wird noch werden diese Woche, die Sonne wird sich noch sehen lassen und wenn nicht, dann schafft Euch Eure Sonne selbst, schafft Euch ein Highlight in dieser Woche. Geht raus spazieren, es ist nicht kalt, die Temperatur ist angenehm, ich muss es wissen, denn ich war schon beim Bäcker gewesen. Die Mittagspause kann man durchaus draußen verbringen: Laßt es Euch gut gehen!

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