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November

Endlich neigt sich der Trauermonat dem Ende zu. Im Grunde ignoriere ich, dass der Monat November der  traurigste Monat des Jahres ist. So hat mich die miese Stimmung dann doch noch erwischt und zwar vergangenes Wochenende.

Totensonntag, wozu brauche ich extra diesen Tag? Denken wir nicht alle irgendwie an unsere Lieben, die uns, egal wie alt sie auch waren, doch zu früh verlassen haben? Mein Kind ist immer in meinen Gedanken, in meinem Herzen, da brauche ich keinen extra Tag dafür. Meine Schwester, mein Bruder mein Vater auch. Alle sind sie immer irgendwie da. Sei es in der Unterhaltung mit meiner Mutter, meinen Kindern, Freunden, wenn man Anekdoten erzählt.

Ich mag nicht zum Friedhof gehen, einen Ort zu dem ich ansonsten regelmäßig und gerne alleine gehe. Nicht aber im November.

Dieses Jahr ist der November komisch, außerordentlich warm. Aber auch was meine Arbeit angeht, irgendwie schleppt sich alles und irgendein Volltrottel wollte meine Kreise stören, hat mir persönlich aber den größten Gefallen getan, den er hatte tun können. Das wollte er so sicher nicht, aber danke dafür, dass sich nun ein langgehegter Wunsch erfüllen wird. Die andere Seite des Novembers: Projekte laufen an, womit ich niemals gerechnet hätte, bis sie endgültig durch sind wird noch eine ganze Weile vergehen, neue Kontakte haben sich  ergeben, die sehr fruchtbar sind und das alles obwohl ich diesen Monat immer als ein wenig lähmend empfinde. Ideen wurden geboren, an alte in einem Tresor ruhende erinnert. So gesehen passt der Monat, wenn da nicht wie gesagt im Kalender der Volkstrauertag, Allerseelen, Totensonntag usw. ausgewiesen wäre.

Ich überlege, ob ich novembertypische Bezeichnungen nicht rechtzeitig aus dem Kalender 2010 streichen sollte, da könnte ich mir den Tag, so wie er gestern war, vielleicht ersparen. Aber nein, ich werde es nicht tun, wenn es bei einem einzigen vermiesten Tag bleibt, dann ist das gut, den nehme ich gerne in Kauf.

Die Adventszeit, die schönste Zeit im dunklen Halbjahr hat heute für mich begonnen, langsam werden alle Fenster um uns herum geschmückt, hat der weihnachtliche Kram in den Geschäften seinen Sinn. Egal was da noch kommt, letztes Jahr war das nicht so toll, dieses Jahr, da wird es werden und egal was kommt, ich werde mich nicht stören und nicht ärgern lassen. Die Tage werde ich anfangen zu backen, das erste Mal Anisplätzchen, keine Ahnung wie das geht, aber wird schon werden. Zimtsterne, die gelingen immer, Buttergebäck und Spritzgebäck ganz zum Schluss, damit an Weihnachten noch etwas da ist.

Mein übelster Tag dieses Novembers 2009 ist durch, meine Stimmung passt wieder, der Totenmonat ist für mich zu Ende. Ich hoffe, dass es allen anderen ebenso ergeht, dass die Vorfreude auf den alljährlichen Lichterglanz das Seine dazu beiträgt.

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