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… und morgen ist alles wieder gut

Manchmal, an manchen Tagen wäre es besser gewesen, wenn man gar nicht erst aufgestanden wäre, den Tag verschlafen hätte. Auf der anderen Seite wissen wir alle, dass Weglaufen keinen Sinn macht, dass es doof ist. Seinen Kummer zu ertränken klappt auch nicht, denn Kummer und Sorgen können hervorragend schwimmen. Ich meine mich auch erinnern zu können, dass irgendwer mal sagte immer wenn er den Whiskey getrunken hat, kann er den Kummer am Boden des Glases wieder sehen. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass das Hemingway gewesen war. Es wird auch behauptet, dass er von seiner Lieblingsbar „Sloopey Joe’s Bar“ aus den Sonnenuntergang sehen konnte.

Dieser Sonnenuntergang fand einzig in seinem Drink und in seiner Phantasie statt, denn man kann machen was man will, von Sloopey Joes aus kann man alles, nur keinen Sonnenuntergangen sehen. Ich war vor ganz vielen Jahren, das war im letzten Jahrhundert, mal dort gewesen und kann das ganz sicher behaupten. Von dieser Bar aus, kann höchstens seinen eigenen Sonnenuntergang im Glas sehen. Aber Phantasie ist alles. Sie lässt die Welt so erscheinen, wie man das haben möchte. Oder auch nicht, denn es gibt auch jene dunkle Phantasien, die Horrorszenarien entstehen lassen. Nein, ich laufe nicht Amok, auch wenn ich das, wie jeder andere auch, gelegentlich mal gerne tun würde. Gewalt ist für mich das allerletzte Mittel, das absolut allerletzte Mittel, nein auch dann nicht. Außer für eine reine Selbstverteidigung ist Gewalt niemals das Mittel der Wahl. Schon mal aufgefallen, dass Gewalt immer nur die trifft, die sich nicht oder nur schlecht wehren können? Ich erinnere an meinen Bericht vom letzten Donnerstag. Ein prügelnder Vater oder Ehemann tut das nur deswegen, weil er weiß, dass sich Frau und Kind nicht wehren können. Was für ein armes Würstchen ist das? Den Frauen sei geraten die Kinder zu nehmen und zu gehen, denn dieses Würstchen wird damit niemals aufhören, auch wenn er das noch so oft verspricht. Aber zurück zu Hemingways  Sonnenuntergang, den er wohl mehr in seinem Glas gesucht und gefunden hatte, als, dass er real danach geschaut hat. Denn ein paar Schritte vom Sloopey Joes Bar kann man ihn sehen, kann man die Sonne das Meer berühren sehen, kann man sehen welche wunderbares Bild ein Sonnenuntergang hergibt. So geht jeder Tag vorbei und wenn er noch so mies ist. Man kann dann auch schlafen, nicht unbedingt gut, aber es geht, ohne Whiskey, ohne Alkohol. Ob der Tag heute besser werden wird? Ich weiß es nicht, denn schlimmer geht immer, besser aber auch und darauf setze ich. Ihr kennt das alle: Irgendwann braucht Mensch dann, nach einer Welle von bescheidenen Nachrichten, auch mal eine gute, eine Erfolgsmeldung. Es sei denn man weiß, dass das nicht kommen wird, weil man so oder so ein Verlierertyp ist. Aber davon, dass wir alle keine Verlierertype sind, wollen wir alle mal ausgehen. Also kann das heute nur noch besser werden.

In diesem Sinn wünsche ich Euch einen hervorragenden Start in diesen Tag, macht diesen Dienstag zu Eurem Tag, macht ihn rund, macht ihn platt, zeigt ihm wer der Herr, die Frau im Haus ist. So ein Blödsinn, oder? Der Dienstag ist der Dienstag, nicht fassbar, nicht greifbar, kommt jede Woche wieder, ob wir wollen oder nicht. Wenn ich recht überlege ist an einem Dienstag noch nie etwas Schlimmes passiert. Das ist „my favorite day“, den mag ich, da geht etwas heute. Das wünsche ich Euch auch von Herzen, macht das gut: Laßt es Euch gut gehen!

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