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6. Januar oder nächste Weihnachten kommt bestimmt

Am 6. Januar wurde früher bei uns zu Hause der Weihnachtsbaum abgeräumt und durch das Wohnzimmerfenster à la Ikea Werbespot entsorgt. Alles wurde eingesammelt, sorgfältig verpackt und auf den Speicher gebracht. Diese Tradition haben wir übernommen: Zum 1. Advent wird alles weihnachtlich dekoriert, am 22. Dezember dann der Baum gekauft und aufgestellt und am 6. Januar wird alles wieder abgeräumt. Diese Weihnachten aber nicht. Da ist alles falsch gelaufen, war alles verkehrt.

 Angefangen hat es damit, dass mir aus zwei Gründen die Lust fehlte: der eine Grund war die andauernde Krankheit meiner Mutter, wo kein Mensch wirklich weiß was Sache ist und wenn er es weiß es vielleicht nicht sagen will. Sie ist für mich ein Rätsel, eine kleine Wundertüte aus der man täglich eine neue Überraschung fischt. Der zweite Grund war ich selbst, ich fühlte mich nicht und wer den vorangegangenen Artikel gelesen hat, der weiß weshalb. Nun mein „ich-fühle-mich-nicht“ eskalierte und ich kam kaum von der Couch runter, besuchte keinen Weihnachtsmarkt, ging nicht in die Stadt bummeln. Die Adventszeit ging an mir vorbei.

 Ich, die ein absoluter Fan der Adventszeit bin, war also annähernd Schach matt, das ging einfach nicht. Es ging mir auch vollkommen ab Weihnachtsplätzchen zu backen, keine Energie, kein Standvermögen am Tisch. Auch keine Beiträge in meinem Blog. Gut, sei es drum, es gibt Schlimmeres. Dann soll Weihnachten halt ausfallen, ist ohnehin schwer zu organisieren, meine Mutter fast vollkommen bettlägrig, ich nicht ganz einsatzfähig. Damit hätte ich mich abfinden können, nicht so meine Tochter, die das dann mehr oder weniger in die Hand nahm und mit einer unglaublichen Energie managte: den Heiligen Abend verbrachten wir bei meiner Mutter, das Essen brachten wir mit, gekocht hat meine Tochter und ihr Freund. Sie haben auch für den üblichen Kaffee am Heiligen Abend gesorgt, eine Torte gebacken, alles schön weihnachtlich gedeckt.

 Sie hat für ihre Oma einen Rollstuhl gemietet, damit diese mobil genug ist, um bei uns am 1. Feiertag sein zu können. Meine Tochter hat eingeteilt, wer was zu den einzelnen Essen beiträgt und die Arbeit aufgeteilt. Nichts war ihr zu viel, weder ihre Oma für das Fest anzukleiden, und zu mobilisieren, noch dafür zu sorgen, dass das Essen rechtzeitig fertig ist. Ich bin so stolz auf sie.

 Weihnachten war minimalistisch ausgefallen bei uns, ist nicht tragisch, weil meine Kinder erwachsen sind, Hand anlegen, wenn sie sehen, dass es nicht geht. Dennoch bin ich traurig, verkrätzt, dass ich es nicht hin bekommen habe rechtzeitig so fit zu sein, um meinen Teil dazu beizutragen, im Gegenteil ich habe allem noch etwas aufgesetzt.

 Nächstes Weihnachtsfest soll alles so sein wir es immer war. Die Adventszeit will ich genießen, auf Weihnachtsmärkten Maronen essen, durch das Lichtermeer der Stadt fahren, Plätzchen backen, Pasteten ausprobieren, Testessen was man vielleicht Neues kochen kann, um dann doch auf das Traditionelle zurück zu greifen. Während der Adventszeit mehr mit Freunden unternehmen, um diese dann gemeinsam am 2. Weihnachtsfeiertag ausklingen zu lassen. Darauf freue ich mich jetzt schon auch wenn ich noch einige Monate dafür warten muss.

 Meiner Tochter muss ich ein Mal mehr für ihren Einsatz danken, Sie hat es geschafft, dass es trotz allem irgendwie schön gewesen war.

2 Kommentare zu „6. Januar oder nächste Weihnachten kommt bestimmt“

  • Annegret says:

    Hallo Gitta,

    Du hast eine tolle Tochter. Du warst Schachmatt gesetzt und sie hat den Weihnachtspart übernommen. Das nenne ich Familie. Und bis zum nächsten Weichnachten sind noch ein paar Tage hin.

    Viele Grüße

    Annegret

  • Gitta says:

    Ja sie ist eine tolle Tochter und es tut gut zu sehen, dass es auch ohne mich läuft :-). Es sind schon noch ein paar Tage hin bis zum nächsten Weihnachten und es wird sen wie immer: plötzlich steht es vor der Tür :-).

    Herzlich
    Gitta

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