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Achtung Autofahrer in Berlin!

Das Wetter in diesem Sommer ist alles andere als sommerlich. Auf der anderen Seite, wenn ich ehrlich bin, war das in Ordnung, dass es nicht so brütend heiß war. Aber genau jetzt, da die Ferien zu Ende sind und die Schule wieder losgeht, scheint es sommerlich warm werden zu wollen. Seit Samstag haben übrigens nun auch die Erstklässler in das Schulgeschehen eingegriffen. An Schulen gilt grundsätzlich für Autofahrer erhöhte Aufmerksamkeit, in dieser Zeit aber, da die Zwerge mit ihren übergroßen Ranzen erstmalig unterwegs sind noch viel mehr.

Drei Mal habe ich das als Mutter erleben dürfen, drei Kinder mit Schultüten und Ranzen, mehr oder weniger Lust und Einsehen dort wieder hin zu gehen. Drei Mal Knödel und Klöße im Hals vor lauter Rührung, während der Schulstartfeierlichkeiten ständig gegen Augenwasser gekämpft. Aber ich habe es überstanden und mich durch die Schulzeit meiner Kinder manchmal geradezu gequält. Eines der größten Ärgernisse war der permanente Ausfall von Schulstunden und bitte einen Vertretungslehrer hinzustellen garantiert keinen qualitativ guten Unterricht. Apropos Qualität und Unterricht das lässt sich auf ein einziges Wort reduzieren: Katastrophe. Und bitte das liegt nicht an den Kindern. Die Qualität eines Unterrichts geht immer vom Lehrer aus. Als Eltern bleibt da nur noch den Kopf zu schütteln und sich nicht darüber zu wundern, dass Berlin in Bildung ganz weit hinten steht und daran wird sich in den kommenden Jahren nichts ändern, sofern der Senat nicht endlich mal in die Puschen kommt, Klassen deutlich verkleinert, die Besoldung derselben auf ein ansprechendes Nieveau hebt, so dass auch die guten Lehrer bleiben wollen. Unsere Kinder können nur so gut werden, wie die Lehrer und der Senat es zulassen wollen.

Drei Kinder durch die Schulzeit geschickt, das bedeutet morgens ausloten wie die Laune ist, schauen, dass sie rechtzeitig am Frühstückstisch sitzen, ihr Schulbrot nicht vergessen, etwas zu trinken dabei haben, Geld, um sich im Notfall etwas kaufen zu können. Jeden Morgen wecken, nicht immer ein Vergnügen. Elternabende, hingehen, Elternsprechstunden, Aufführungen, Schulfeste, permanente Beschäftigung. Hausaufgaben, oftmals wirklich absolut unsinnig um nicht zu sagen schwachsinnig und da sollst Du als Eltern ernst dabei bleiben und darauf bestehen, dass Deine Kinder verordneten Schwachsinn produzieren.  

Hygienische Mißstände, kein Geld für Klopapier, auch das war Schulzeit. Meine Töchter haben es immer vermieden in der Schule auf die Toilette zu gehen. Kein Geld für die Renovierung der Klassenräume, Elterninitiative. Gewalt an dieser Schule, davon haben mir  meine Kinder nicht erzählt, wohl aber das eine oder andere Mal von einem durchgeknallten Lehrer. Am Anfang große Klassen, hoher Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund. Erledigt sich von alleine, meinten meine Kinder, werden von Jahr zu Jahr weniger. War auch so.

Wir sind schon eine Weile durch mit der Schule und wenn ich den Mist sehe, der vom Senat in den letzten zwei Jahren hier veranstaltet worden ist, dann bin ich heilfroh, dass ich kein Kind mehr im Schulalter habe. Es ist nicht besser, eher schlimmer geworden, wie ich oben geschrieben habe: gute Lehrer bleiben, wenn die Besoldung stimmt, kleinere Klassen fördert die Lernbereitschaft. Statt solche einfachen, grundsätzlichen Dinge zu überlegen, wird an der Hauptschule, Gesamtschule und weiß ich noch was alles herumgezogen und gezerrt. Wenn man zu gutem Unterricht, dann auch noch AGs anbietet, dann erreicht mal viel.

Ich wünsche den Schulanfängern viel Glück auf ihrem Weg durch die Schulzeit, den nächsten Abiturienten viel Glück für ihre Prüfung.

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