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Armstrong und Social Media

Erinnert ihr Euch noch an Lance Armstrong. Lance…Lance…Armstrong? Das ist doch … ja genau der ist es. Einer der nicht nur gedopt, sondern die Welt für blöd gehalten hat. Nun bröckelt all das um ihn herum ab. Bröselt wie trockenes Brot. Alle haben sie von ihm abgewendet. Zu Recht? Weiß ich nicht, da werden eine Menge Menschen dabei sein, deren hohe Erwartungen ohne Doping niemals zu erfüllen gewesen wäre. Ich glaube nicht, dass der Profi-Radsport jemals frei von Doping sein wird.

Nicht dieser, ich gehe davon aus, dass das auf andere Sportarten auch zutrifft. Ich werde mich hüten pauschal zu sagen „Die dopen doch alle“, so weit möchte ich gar nicht gehen. Aber man muss sich auch vorstellen welchem Druck die Spitzensportler ausgesetzt sind. Sie und ihr Körper. Wir lieben es doch alle, dieses höher, weiter, schneller. Nein, nicht wirklich, oder doch? Wollten wir das wirklich sehen, auch wenn sich diese jungen Menschen dabei körperlich ruinieren? Natürlich wird heute cleverer gedopt. Das dachte Armstrong auch. Aber irgendwann werden sie alle erwischt werden, weil auch die andere Seite, die der Labormenschen in der Methodik weiter geht. Ich bin der Überzeugung, dass man irgendwann auch herausbekommen wird, weshalb chinesische Sportler plötzlich so enorm gute Leistungen gebracht haben. Ich erinnere bei den olympischen Spielen an die junge Schwimmerin, die schneller als der dritte der Männerdisziplin geschwommen war. Da darf man offen Zweifeln anmelden.

Ich habe kein Verständnis dafür, wenn junge Menschen für die eigenen Interessen missbraucht werden. Das ist ekelerregend, absolut verwerflich. Es ist auch verwerflich, wenn überführte Sportler sich noch über Jahre hinstellen, dabei fröhlich weiterdopen und behaupten die Welt habe sich gegen sie verschworen. Geht gar nicht. Es ist natürlich kein Vergleich, aber dopen im Sport kann man mit dem vor einigen Tagen diskutierten „Fan-Kauf“ bei Social Media vergleichen: Künstlich aufblähen und wenn man genauer hinschaut ist das alles nur heiße Luft und bringt nichts. Es gibt den einen oder anderen C- bis D-Prominenten, der/die das gemacht haben um Popularität vorzutäuschen, nun sie werden alle erwischt. Zurück zum Sport. Armstrong erntet jetzt die Früchte seines Dopings: Nike hat alles, was sie je verbunden hat, gekappt. Jetzt auch die wohl letzte Verbindung zu der Stiftung „Livestrong“ gegen Krebs. Es gibt noch genug andere Stiftungen, die sich mit genau diesem Thema beschäftigen und die nicht ein Zugpferd haben, das sich so verhält wie Armstrong das mit allen getan hat: den Fans, seinen Werbepartnern, schätzungsweise seiner Familien und seinen Freunden uvm.

Ich dope mich auch, mit meinem heißgeliebten Kaffee. Das wäre es dann aber auch. Ich muss auch nicht schneller, weiter, höher, ich kann da bleiben wo ich bin und da fühle ich mich sehr wohl. Ich wüsche Euch, dass ihr Euch da wohlfühlt wo ihr seid, dass ihr keinem Wahn unterlegen seid. Muss niemand haben. Genießt es einfach und alles ist und wird gut: Laßt es Euch gut gehen!

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