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CO2 ja oder nein?

CO2-Steuer. Das derzeit am meisten verwendete Wort. Gestern Abend während der Nachrichten, da wurde eine Statistik gezeigt, wie sich der CO2-Ausstoß auf die einzelnen Bereiche verteilt und auch, dass anstatt Rodung der Wälder und Urwälder die Aufforstung enorm dabei helfen kann, die klimatische Bedrohung, die in Gang gekommen ist, aufzuhalten. Ich hatte das vor einigen Tagen schon mal gelesen, dass eine Verdoppelung der Waldflächen eine gute Sache ist und dabei hilft das CO2-Problem zu lösen.

CO2 Steuer. Ich weiß, dass einige Staaten um uns herum diese bereits haben, sie aufzuzählen muss ich nicht, das mag jeder selbst nachlesen. Abgabe auf Benzin, Diesel, und Heizöl in Form einer Steuer, die man dann teilweise wieder zurückbekommt, aber eben nur teilweise. Der Bürger ist also der Dumme, wie immer. Macht von den Politikern überhaupt irgendwer noch seinen Job richtig? Durchrechnen bis ans Ende und nicht am Anfang verharren, in der Annahme, man habe nun den Stein der Weisen gefunden. Nichts haben sie und nein, das ist nichts, was der AfD die Wähler in die Arme treiben soll, die von Ausbeutung der Menschen sprechen. Das ist Dummheit, das ist Unwissenheit, das ist Leugnen, dass es fünf Minuten vor zwölf ist und hilft kein bisschen, ist äußerst dumm und zeigt, dass sie kein Programm für irgendwas haben.

Es gab in der Vergangenheit viele Beispiele, die der Bürger bezahlt hat und sie, die Politiker, lernen nichts daraus, glauben, dass wir das längst schon vergessen haben. Erinnern wir uns, es hieß man solle am Wasser sparen. Das haben die Bürger dann auch brav gemacht und Bingo! Die Wasserwerke mussten die Preise anheben, da nicht genug Abwasser erzeugt worden war, um den Dreck durch die Kanalisation zu treiben.

Man soll Strom sparen. Machen wir alle, aber am Ende werden die Strompreise erhöht und das Erlassen der Stromsteuer darf man im Zusammenhang mit CO2-Steuer getrost vernachlässigen, das macht den Kohl auch nicht fett. Es wurde die Ökosteuer erhoben, die wurde dann wiederum auf alle Produkte, die der Mensch braucht umgeschlagen. Selbst in Krisenzeiten, wenn der das Benzin sehr teuer war, dass viele Bürger darunter gelitten haben, wurde die Ökosteuer niemals reduziert. Im Übrigen wird heutzutage Mobilität von jenen verlangt, die in Lohn und Brot stehen.

Nun sollen wir über eine CO2-Steuer bezahlen, die zum Teil wieder zurückbezahlt werden soll, wie das geschehen soll, wird aber nur angedeutet, zum Beispiel durch Wegfall der Stromsteuer und am Jahresende durch was?? Ich gehe mal davon aus, dass dies dann durch die Abgabe einer Steuererklärung geschehen soll. Angesichts des Milliardenlochs in der Kasse macht die Regierung einen ordentlichen Reibach, weil gerade jene mit geringem Einkommen, inclusive geringer Renten gar keine Erklärung abgeben, abgeben müssen. In den Augen aller Politiker, die eine solche Steuer fordern erscheinen die Dollarzeichen und angesichts einer Milliarden-Lücke im Etat ist ein solches Steuermodel wie eine Gelddruckmaschine: Für die einen um an die Macht zu kommen, für die anderen, um an der Macht zu bleiben.

Schauen wir uns die CO2 Bilanz weltweit an: 35,7 Milliarden Tonnen CO2 entstehen jährlich weltweit. Davon entfällt der größte Anteil, 42 % auf den Energiesektor. Machen wir uns nichts vor, die alternative Energiegewinnung zu den Kohlekraftwerken wäre Atomstrom, Windstrom, Solarstrom. Wind und Sonne sind risikobehaftet, wenn kein Wind, dann kein Strom, ebenso bei der Ausnutzung der Sonnenenergie. Atomstrom oh nein, das wollen wir ja alle nicht, den beziehen wir doch lieber, weil der in unserem Land erzeugte Strom niemals ausreichend ist, aus dem direkt benachbarten Ausland. Ökostrom, den wir zur Beruhigung unseres Gewissens nur allzu gerne beziehen, den gibt es einfach nicht. Lösung dieses Problems? Wenn Atomstrom, dann nicht mehr Deutschland, denn das Land hat die Weiterentwicklung dieses Forschungszweiges aus der Hand gegeben.  

Es entfallen 24% des Ausstoßes auf den Verkehr. Nicht gut, keine Frage, aber ich wage zu bezweifeln, dass wir durch eine CO2-Steuer das verbessern können. Ich glaube nicht, dass unsere Bemühungen mehr als ein Mückenschiss sind. Das, was wir einsparen werden, das wird dann von der Industrie übernommen werden. Sagen wir, dass wir im besten Fall zehn % einsparen können, dann wären wir gut. Zu wessen Lasten geht dann diese Einsparung. Ich kann mir gut vorstellen, dass es ähnlich wie bei dem Einsparapell des Trinkwassers geht: Da wir alle sparen, müssen alle Produkte, einschließlich der Grundnahrungsmittel teurer werden. Egal was es ist. Was hat der Staat davon? Er ist der lachende Dritte und hat eine neue Dauereinnahmequelle für sich entdeckt. Dabei spielt es einfach keine Rolle, wer da regiert. Selbst die AfD, die ohnehin ohne jedes intelligente Programm ist, würde an dieser Einnahmequelle nichts verändern, ihr zustimmen und so lassen, sollten sie jemals, was der Himmel verhüten möge, an die Macht kommen. Das muss man sich vor Augen halten, denn wir haben, trotz unterschiedlicher Besetzung der Regierungsbank,  immer noch den Soli. Ich habe wohl heute irgendwo eine Schlagzeile gelesen, in der es um Deutschlands vergessene Landstriche geht. Die hat es zur Zeit der Mauer auch schon gegeben. Es gab immer Landstriche, die gegen den Untergang angekämpft haben. Im Westen zumindest, im Osten durch die Planwirtschaft wohl eher nicht.

CO2 Ausstoßhttps://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/heute-journal-vom-12-juli-2019-100.html

Quelle heute Journal 12.07.2019 (es hat leider nicht geklappt, die entsprechende Grafik hochzuladen.)

Die erste Frage sollte doch sein, wie können wir die Energiewirtschaft dazu bekommen, weniger CO2 auszustoßen? Die Antwort liegt leider darin, die fossilen Kraftwerke abzuschalten und die atomaren wieder einzuschalten, bzw. länger laufen zu lassen. Das sofern der Zug der Technologie hier noch nicht abgefahren ist oder nicht einen ganz neuen Weg gehen kann. Das kann den Grünen nicht schmecken, ich erinnere an ihren Grund sich zu gründen und verteile Sonnenblumen. Um zehn bis fünfzehn Prozent den Ausstoß reduzieren. Das wäre eine Menge Holz. Die Industrie kann ihren Ausstoß von 19% mit Sicherheit ebenfalls reduzieren.

Der Transportsektor. 24 % auch eine heftige Hausnummer. Nehmen wir Elektroautos. Gute Sache. Abgesehen davon, dass die Infrastruktur komplett fehlt, um sie zeitnah betanken zu können und die „Akkus“ nur eine begrenzte Lebensdauer haben und dann entsorgt werden müssen. Wir schaffen uns das nächste Problem, abgesehen davon, dass auch die Rohstoffe zum Bau der Akkus begrenzt sind. Erdöl auch, wir wissen das.

Da hilft nur Umsteigen auf das Fahrrad. Das sagt mal einem alten Menschen, der das niemals gelernt hat und mit, für dieses Alter typischen, Gleichgewichtsproblemen kämpft. Oder auf die öffentlichen Verkehrsmittel. Ne, nicht wirklich.

CO2.1
https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/heute-journal-vom-12-juli-2019-100.html

Quelle heute Journal 12.07.2019 (es hat leider nicht geklappt, die entsprechende Grafik hochzuladen.)

Nehmen wir den Straßenverkehrssektor. Das ist der Ausstoß weltweit. Nein, der muss nicht so hoch bleiben. Keine Frage und es muss nicht sein, dass zu einer Talkshow in Deutschland jemand der gerade eben noch in Brüssel gewesen war, transportiert wird. Vermutlich per Flieger, wenn die Zeit für die Bahn zu kurz gewesen ist und schon drei Mal nicht, weil das unser Geld in Form von Gebühren kostet. Schauen wir auch da genauer hin, das muss einfach nicht sein, genauso wenig, die ewigen Wiederholungen. Im Zeitalter des Internets ist es auch nicht nötig, dass Abgeordnete ständig irgendwo unterwegs sind. Sie könnten deutlich mehr per Laptop erledigen. Ich gehe davon aus, dass sich hier eine ganze Menge einsparen lässt. Wir alle kennen die Storys grüner Bundestagsabgeordneter, die mit dem Auto in Bundestagsnähe kommen, es parken und dann den Rest mit dem Fahrrad fahren, um so gesehen zu werden. Wie überwinden die Politiker aller Parteien ihre Fahrstrecken im Wahlkampf? Per Auto? Per Bahn? Oder im Flugzeug. Das wäre genauso unsinnig, wie das Aufstellen der Wahlplakate, die nur ein Ärgernis sind. Werden Staatsgäste im Elektroauto vom Flughafen abgeholt? Das lässt sich endlos fortsetzen, wenn der Bürger sich umstellen muss, dann bitte auch die Staatsdiener. Sie zu allererst, gutes Beispiel usw. voran.

Da wäre dann aber noch etwas. Würde 1 Milliarde Wald aufgeforstet werden, dann würde sich der größte Teil des CO2 Ausstoßes erledigen. Das bedeutet nicht, dass der Bürger seine Angewohnheiten verändern muss. Aber dann lese ich das:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/agrarkonzern-cargill-das-schlimmste-unternehmen-der-welt-a-1276654.html

und ich frage mich, was haben all unsere Bemühungen für einen Sinn, wenn Politik das zulässt? Sie, weder Politiker, noch Unternehmen haben den Sinn von „Bäume anpflanzen“ nicht verstanden. Sie haben keine Ahnung von dem, was sie der Erde antun! Man sollte es ihnen nahe bringen.

Ich bin gegen eine CO2-Steuer, aber auch gegen die AfD, die das als Ausbeutung der Bevölkerung bezeichnet. Das ist natürlich vollkommener Schwachsinn sie deswegen zu wählen, mit fällt dann immer mein Sohn ein, der ein Handicap hatte, ich empfehle vor einer Stimmabgabe für die AfD, einen Besuch in einem der Konzentrationslager, dort vergeht es einem dann, das Kreuz hier zu machen.

Ich bin gegen eine CO2-Steuer dann, wenn nicht gleichzeitig zu 100% dargestellt wird, wie der Bürger an seine Rückzahlung kommt, ohne dafür einen Jahressteuerausgleich machen zu müssen, weil er ihn ohnehin noch nie gemacht habe. Ich bin nur für eine CO2-Steuer, wenn sie wirklich Sinn macht und wenn ich wie, wofür der Überschuss, der bleiben wird, verwendet wird. Ich glaube, wir haben das Recht das einzufordern.

Ich bin dafür, dass wir ein generelles Stopp gegen Rodung der Wälder und Urwälder durchziehen, aber dann auch dafür einstehen müssen, dass die Menschen dort keine Not leiden. Ich bin gegen Plastiktüten, gegen unsinnige Verpackungen in den Kühlregalen, gegen das billige Fleisch in den Kühltheken unsachgemäß aufgezogener Tiere, ich bin dagegen, dass die Welt-Bevölkerung unkontrolliert wächst, ich bin gegen Plastiktüten in den Meeren und, dass reiche Länder die armen Länder mit ihrem Müll überziehen.

Es gibt andere Wege Waren nach Hause zu tragen, auch, wenn es mir ab und an, selten wohl, doch mal passiert, dass ich ohne Tasche in der Tasche unterwegs bin. Nein, ich kaufe dann keine Plastiktüte, sondern eine Stoffasche oder was immer sich als Ersatz ohne Plastik bietet. Ich bin gegen Konzerne, die in unserem Namen und ihrem Profit die Erde gnadenlos ausbeuten und die AfD, die gleich D.T. das Fortschreiten der Klimakatastrophe leugnet.

Ich möchte mich aber nicht von irgendwem veräppeln lassen was Maßnahmen angeht, die durchgerechnet ergeben, dass der kleine Mann der Dumme ist, während Fernsehanstalten ihre Gäste einfliegen oder sonst wie bringen lassen. Das kann man locker per Videoschalte erledigen. Ich möchte nicht, dass Politiker, egal wer das auch immer ist, großzügig mit dem Umgehen, was sie fünf Minuten zuvor im Fernsehen angeprangert haben. Das ist kein schönes, kein angenehmes Gefühl.

Ich wünsche mir, dass die Parteien lernen ehrlich mit uns umzugehen und nicht ein Thema für sich zu nehmen, um es stimmenbringend, nicht bis zum Ende durchdacht, anzubringen. Es heißt gemeinsam sind wir stark. So aber nicht.

Ich wünsche mir, dass wir alle verantwortungsvoller mit unserer Erde und ihren Ressourcen, die sie uns gibt, umgehen und ihr das zurückzugeben, das sie zum Leben braucht: die Wälder und Urwälder, die wir ihr genommen haben. Ob wir den turn around schaffen werden? Ich weiß es nicht. Vielleicht nur dann, wenn wir alles bis zum Ende durchrechnen, gemeinsam mit Wissenschaft und der Wirtschaft die Wege gehen, die uns voranbringen und nicht rückwärts gehen lassen. Wenn wir uns selbst prüfen, jeder für sich in seinem Haushalt, was man einsparen kann. Lasst es Euch gut gehen.

Mediale Welt

Menschen sind eigenartige Geschöpfe. Diese Welt ist nur noch bekloppt. Verrückt in einer morbiden Art und Weise. In Großbritannien wissen die Politiker längst schon nicht mehr, was das Volk wirklich will, wollen es wahrscheinlich gar nicht wissen, und diskutieren um des Kaisers Bart. An anderer Stelle glaubt sich ein Präsident als Sieger, in einem anderen Land muss die Bevölkerung den Streit zweier Männer um die Präsidentschaft bitter büßen, in Syrien radiert ein Herrscher sein eigenen Volk nahezu aus, während an anderer Stelle Menschen wegen Nichtigkeiten öffentlich hingerichtet werden. Alles verrückt.

Und in kleinem? Na ja, da geht das auch nicht besser. Der eine schimpft über den anderen, der wiederum meckert zurück, Mädchen verschwinden spurlos. Mit etwas Glück taucht die eine oder andere wieder auf, einige jedoch bleiben verschwunden. Shitstorm und Mobbing im Internet. Verbrecher dürfen frei herumlaufen, weil die Justiz nicht hinterher kommt, ihnen den Prozess zu machen. In Altenheimen herrscht Mangel an Personal, in Krankenhäusern gehen Ärzte nicht zu ihren Patienten, obwohl das Personal sie darauf aufmerksam gemacht hat, dass diese Auffälligkeiten aufweisen. Busfahrer und Polizisten müssen ertragen, wenn sie beschimpft werden. Sanitäter daran gehindert zu ihrem Einsatzort zu fahren. Unsere Politiker bringen nur noch Hickhack und raus kommt dabei nichts. Sie geht wohl unter, diese wunderschöne Welt.

Warum das alles? Keine Ahnung. Ich verstehe das nicht. Möglich, dass diese Menschen das unter der Kunst des Streitens verstehen. Ich jedenfalls nicht. Aber ist Streit eine Form von Kunst, dass man von der Kunst des Streitens sprechen kann? Wenn Kunst verbal sein kann, ohne Fäuste und Waffen, dann ist es eine Kunst. Ich nehme allerdings samt und sonders alle Talk-Shows aller TV-Sender heraus. Das ist reiner Blödsinn, der da gezeigt wird. Beschimpfungen sind auch keine Kunst und fallen durch das Raster durch.

Aber: Wie streitet ihr? Sagt ihr gerade heraus, über was ihr Euch geärgert habt? Oder zieht ihr Euch einfach aus dieser Konstellation heraus und ignoriert, was Euch geärgert hat? Fragt ihr vielleicht nach, warum etwas ist, wie es zu sein scheint? Fragte nach dem Anlass, z.B. einer Nichtbeachtung? Sagt ihr: „Du Depp!“ und dann ist alles wieder gut oder wählt ihr eine elegante Art und Weise? Oder macht ihr es von Eurer Erfahrung abhängig, die ihr mit diesem Gegenüber schon gemacht habt und denkt: Lass‘ mich doch in Ruhe und ignoriert fortan denselben? Das hat nichts mit nachtragend, eher etwas mit Selbstschutz zu tun. Vielleicht kommt ja dieser irgendwann zur Besinnung und fragt sich mal in einer stillen Stunde, weshalb ihr ihn nicht mehr beachtet, nach dem Motto „Die Hoffnung stirbt zuletzt“? Oder ist es von Eurer Tagesform abhängig? Oder sperrt ihr jene Kontakte, werft sie aus Euren TLs aus? Oder lasst ihr sie, weil es Euch egal ist?

Vor ganz langen Jahren in den Anfängen des Internet, als die Gebühren noch getaktet und nicht als Flat berechnet wurde, da bin ich mal durch eine harte Schule der Diskussion gegangen, die mich ganz sicher geprägt hat, da sagte mal jemand zu mir, schlaf drüber, wenn die Situation heikel ist, bevor du antwortest, vielleicht ist es dir am nächsten Tag keine Antwort mehr wert. Diesen Rat beherzige ich in solchen Momenten immer, okay meistens. Dann wäge ich ab, distanziere mich und steige daraus aus, oder ich gehe eine Diskussion bis zum bitteren Ende. Vielleicht spielt hier auch Erfahrung eine Rolle und das gilt vor allem für die heutigen, schnellen Medien: Ich ziehe mich raus und je nachdem wie hart und beleidigend die Treffer der Gegenseite waren, das Verhalten davor und in Summe, drehe ich mich um, und beachte diese Teilnehmer nicht mehr. Soll er machen, was er will. Da muss dann aber schon eine ganze Menge vorgefallen sein, bevor ich derart handle. Leicht fällt mir eine solche Entscheidung nie, aber letztendlich geht es mir um meine Ruhe und meinen Frieden und den aller anderen, sofern ich mich in einem Raum befinde in dem noch mehrere Menschen anwesend sind.

Man kann sich auch auf engem Raum aus dem Weg gehen. Das klappt hervorragend, aber nur solange, bis es, aus welchen, meist nicht nachvollziehbaren Gründen auch immer, auffällt, dem anderen nicht gefällt und eine neuerliche Provokation erfolgt, ohne dass man sich mal gefragt hat, weshalb man nun schon annähernd ein ganzes Jahr ignoriert wird. Der Witz an der Sache ist der, dass sie das nicht bemerken und sich dann bei anderer Gelegenheit deswegen lauthals beschweren, immer noch nicht wissend weshalb das so ist. Aber auch das geht ganz gut, denn das Internet hat eine gute Eigenschaft, man muss sich nicht real begegnen, man kann sich immer irgendwie aus dem Weg gehen. Darin bin ich gut, kann kann das aber noch etwas perfektionieren. Neuerliche dumme Sticheleien kann ich ab, unter Ulk verbuchen und ignorieren. Ich lebe auf diese Art und Weise angenehm friedlich im größten Sturm. Streitereien überlasse ich anderen und verhalte mich ruhig, weil sich jeder Sturm irgendwann wieder legt.  

Wie macht ihr das, wenn ihr verbal angegriffen werdet? Schaut ihr zuerst wer das tut oder haut ihr zuerst, natürlich nur verbal, zu? Oder denkt ihr: steig‘ mit den Buckel runter und gut ist? Natürlich kann das nur Otto Normalverbraucher so tun, bei Politikern oder Sportlern oder sonstigen Prominenten, hat das eine andere Wirkung. Diese werden sich aber kaum mit ihren bekannten Namen in einem Forum befinden. Ich kann nur den Rat geben, fragt nach, wenn ihr nicht wisst warum etwas ist wie es ist, lasst Euch nicht auf sinnlose Streitereien ein. Das Leben ist einfach wunderbar. Laßt es Euch gut gehen“ –

März -Monat der Darmkrebsvorsorge

Es ist März. Der Frühling wartet darauf, sich auszubreiten. Durch die ersten warmen Tage treiben die Bäume das erste zarte Grün aus. Das ist die Zeit in der die Kleiderschränke ausgeräumt, alte Klamotten aussortiert werden, die Wohnung auf Hochglanz gebracht werden. Frühjahrsputz eben.

Aber da wäre im März noch ein anderes Thema: Es ist der Monat gegen Darmkrebs und es ist mir wichtig, daran zu erinnern, dass Vorsorge besser ist, als eine ewig lange Krebstherapie, deren Ausgang man zu Beginn der Behandlung nicht kennt. Ich bei FB schon eine ganze Weile in der Gruppe „Darmkrebs geht uns alle an“. Ich selbst bin durch die Vorsorgeuntersuchungen definitiv daran vorbeigeschrammt an Darmkrebs zu erkranken. Meine Schwester wurde, weil sie es nicht in Anspruch genommen hat sein Opfer.

Mein Vater war an Darmkrebs erkrankt, ein Teil meiner Großeltern ebenfalls. Der Arzt, der damals meinen Vater betreut hat, riet uns eine Koloskopie durchführen zu lassen. Meine Schwester war grundsätzlich dagegen, ich habe es nach ihrem Tod sofort in Anspruch genommen und hatte Glück, gerade eben noch rechtzeitig wurden die Adenome entdeckt und entfernt. Natürlich weiß niemand, ob sie nicht einen Autounfall gehabt hätte, aber hätte sie die Vorsorge genutzt, dann wäre sie definitiv nicht an den Folgen des Kolokarzinoms verstorben. Nach Diagnose hatte sie kaum mehr Zeit, ihre Angelegenheiten zu regeln, so schnell war es vorbei.

Ich lese in dieser FB-Gruppe mit. Das dort sind unglaublich starke Menschen, die kämpfen, die nicht aufgeben. Sie haben Nebenwirkungen durch die Therapie, die manchmal kaum zu ertragen ist. Sie kämpfen gegen einen Gegner, den man nicht sehen kann, der sich nicht um ihr Alter schert, der ihren Körpern alles abverlangt, bis lange nach der Therapie. Das ist nicht schön und vor allem ist es vermeidbar, wenn man rechtzeitig zur Vorsorge geht, auch wenn man jung ist. Es gibt immer Möglichkeiten, die, durch den G-BA vorgegebene Altersgrenze von 55 Jahren, zu umgehen. Diese Altersgrenze ist für mich ohnehin eine nicht zulässige Selektion, zumal ich das Gefühl habe, dass an Darmkrebs erkrankte Menschen immer jünger sind. Vom G-BA geduldeter Mord auf Raten. Diese Altersgrenze ist komplett aufzulösen, das geht gar nicht. Natürlich kann, bei vorliegendem Verdacht jederzeit eine Koloskopie durchgeführt werden, aber wie viele Leben können gerettet werden, wenn es keine Altersbegrenzung mehr gibt. Ich kenne niemanden, der bei einer Koloskopie „Hier!“ schreit. Vielleicht beim ersten Mal noch, aber beim zweiten Mal … na ja.

Okay, die Koloskopie selbst muss man nicht erleben, die kann man „abschlafen“, das ist nicht das Problem. Leider muss man durch das Procedere der Darmreinigung durch. Ich gebe zu, ich hasse es und es bereitet mir große Schwierigkeiten, nicht nur währenddessen, sondern auch noch 1-2 Tage danach. Aber was sind schon rund 8 Tage gegen eine Therapie mit Krebsmedikamenten, mit den Unwägbarkeiten, den Ängsten um das eigene Leben?

Ich lese nicht unbedingt jeden Tag in dieser Gruppe, aber es gibt dort Schicksale, die rühren mich. Eine Frau, die seit Monaten kaum mal ein paar Wochen ohne OP leben kann, die unglaublich stark ist und trotzdem immer noch kämpft. Leben können, welch eine große Bedeutung diese zwei Worten bekommen. Wie sich ihr Sinn verändern kann, wenn man betroffen ist. Selbst, wenn der Tumor selbst, wenn die Metastasen besiegt sind, ist es noch lange nicht vorbei. Es ist niemals vorbei, weil sich die Angst nicht mit den Jeans und dem Shirt ausziehen und weglegen lässt. Die Angst ist in den Menschen tief verwurzelt. Jedes Mal, wenn Blut genommen wird, wenn Nachsorge betrieben wird, wenn Untersuchungen anstehen, wächst die Angst und droht das Herz zu sprengen, droht diese Menschen zu ersticken. Manchmal ist es auch für Hartgesottene fast unerträglich dabei zu bleiben, aber trotzdem bleibe ich, hilflos, fast ohnmächtig, werde im nächsten März einmal mehr darüber schreiben.

Diese Gruppe bei FB ist eine Gemeinschaft, die so zusammengeschweißt ist, dass sie nichts zerstören kann: Einer für alle, alle für einen. Ich denke das trifft eine Beschreibung dieser Gruppe am besten. Trotzdem meine ich, dass viele der Betroffenen diesen Weg nicht hätten gehen müssen, wenn sie die Aufklärungskampagne der Felix-Burda-Stiftung erreicht hätte, wenn es keine „Alters“-Begrenzungen der Koloskopien im Sinne der Vorsorge gäbe und hier grundsätzlich auf Freiwilligkeit in allen Alterstufen gesetzt werden würde. Eine Therapie ist, rein wirtschaftlich betrachtet, um ein Vielfaches teurer als eine Vorsorgeuntersuchung, weshalb ich diese Begrenzung in meinem ganzen Leben nicht verstehen werde.

Ich kann nur jeden dazu auffordern sich um seinen Darm zu kümmern, immerhin hat er tagtäglich eine Menge zu tun. Er ist immer für Euch da und das rund um die Uhr. Seid ihr auch für ihn da, noch bevor er, der Tumor, da ist. Im Übrigen gilt das für alle Arten der Ernährung, die spielt natürlich eine Rolle, ist aber nur ein Faktor von vielen. Ich habe übrigens an meinem Kühlschrank ein Magnet heften, ich kann von Kühlschrankmagneten nicht genug haben, auf dem steht: Live is beautiful. Leben ist schön und das gilt es zu erhalten und dafür sind Vorsorgeuntersuchungen nun mal da.

Niemand ist für einen Tumor wirklich verantwortlich zu machen, es gibt viele Faktoren weshalb einer entsteht, aber jeder kann eigenverantwortlich rechtzeitig für dessen Erkennung sorgen. Geht zur Darmspiegelung, schmeißt aus Eurem Körper raus, was da nicht hingehört. Gebt dem Krebs von vorneherein keine Chance!

In diesem Sinn: Laßt es Euch gut gehen!