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Das Fahrrad und ich

Mein Horoskop schickt mich heute nach Feierabend aufs Fahrrad. Wie kann es das nur tun? Weiß dieses Horoskop nicht, dass ich gar kein Fahrrad habe und selbst wenn ich eins hätte, dass mir das absolut nicht weiter helfen würde, denn erstens ist hier absolutes Sauwetter, zweitens würden mich Sturmböen samt Fahrrad weiß der Kuckuck wohin wehen, aber auf keinen Fall auf der Straße lassen und drittens kann man das keinem, absolut keinem Verkehrsteilnehmer zumuten: Fahrrad und ich im Straßenverkehr. Nee, das lassen wir mal lieber.

Das Fahrrad und ich im Straßenverkehr. Das sind zwei, die sich lieben, aber nicht miteinander umgehen können, die sich lieben und wie das so oft bei Paaren ist, nicht miteinander kommunizieren können. Ich gehe jetzt nicht auf Einzelheiten ein, das mag sich jeder selbst ausmalen, ein wenig Phantasie schadet nicht, die hat jeder. Heute auf dem Fahrrad da draußen? Nicht wirklich, nicht bei der Sturmwarnung, die hier für Berlin ausgegeben worden ist. Nein, das ist nichts für mich, das sollte das Horoskop doch wissen, dass Fahrrad fahren am Abend nicht möglich ist. Ich verdamme es nicht, wenn Menschen mit dem Fahrrad unterwegs sind, auf keinen Fall. Das sollte klar sein, gelegentlich könnte ich die Nutzer derselben auf den Mond schießen und das sowohl als Autofahrer, als auch als Fußgänger. Kein Verständnis habe ich, wenn sie aus der falschen Richtung kommen und man nicht mit ihnen rechnet. Wer geht auch schon davon aus, dass ein Radfahrer auf der falschen Seite mit einem Affenzahn ankommt? Ich nicht. Radfahrer in Fußgängerzonen mag ich auch nicht und wenn ein Radweg da ist und sie auf der Straße fahren ebenfalls nicht. Ansonsten können sie, solange sie sich an die Verkehrsregeln halten machen was sie wollen.

Mein erstes Fahrrad habe ich mir zu meinem dreißigsten Geburtstag gewünscht. Es war ein rosafarbener Traum, ein Hammerrad. Wer nun annimmt, dass ich erst mit dreißig Jahren gelernt habe mit einem Drahtesel umzugehen, der irrt, ich konnte das sehr wohl, aber hatte ich nie ein Fahrrad, was wohl daran lag, dass meine Schwester geglaubt hatte, sie könnte es mit einer Straßenbahn aufnehmen, überhaupt war sie genialste Fahrradfahrerin, die man sich vorstellen kann. Aber gut, mehr werde ich hier nicht aufführen, das gehört sich nicht. Aber man darf sich alles vorstellen, was die eigene Phantasie zulässt. Ich fühle mich im Straßenverkehr auf einem Fahrrad nicht wohl und bin tausend Tode gestorben, wenn meine Kinder auf einem Fahrrad unterwegs gewesen waren und das gelegentlich auch noch tun.

Ich wünsche allen Radfahrern, dass sie immer heil an ihrem Ziel ankommen, dass sie verschont von Unfällen mit Autos und Größerem bleiben, dass sie vor allem schönes Wetter und nicht wie gerade heute mit Sturmwarnung im Genick radeln müssen. Ich wünsche den anderen Vertretern meines Sternseichens heute Abend viel Spaß beim Radeln. Laßt es Euch gut gehen!

 

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