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Die EM kann kommen

Noch drei Tage und dann laufen sie wieder, rennen, schwitzen, freuen sich, werden auch mal traurig sein. Noch drei Tage steigernde Spannung, hoher Erwartungen, voller Spekulationen. Hält des Schweinsteigers Wädchen, klappt das mit Gomez‘ Zieleinrichtung, wird Götze eingesetzt werden, oder gibt es eine Dortmunder oder eine Bayern-Achse. Kann Klose noch laufen wie einst im Mai und holt Podolski den Hammer raus und rammt den Ball ins Tor des Gegners. Wer wird der Joker sein? Drei Tage noch …

…dann bekommen wir die eine oder andere Antwort auf die eine oder andere Frage. Samstag lehnen sie sich im Sessel zurück, holen das Trainertrikot heraus und verwandeln sich alle in Fußballtrainer, in mehr oder weniger gute. Jeder weiß es sowieso besser als es Jogi Löw und seine Leute je wissen können.  

Wenn es nicht so gut gelaufen ist:

„Der hätte den XY bringen müssen, der hätte das bestimmt besser gemacht als AB.“

Wenn es mittelmäßig gelaufen ist:

„So überstehen wir die Vorrunde nicht. Das muss besser werden!“

Wenn es gut gelaufen ist:

„Füüünnnaaalllleee!“

Alles recht und schön, Leute, aber da gibt es noch andere Mannschaften, die können auch Fußball spielen, nicht besser, nicht schlechter. Erinnert Euch als die WM in Asien gewesen war, hatte da nicht Frankreich eine furiose Qualifikation gespielt und war dann in der Vorrunde ausgeschieden? Es gibt keine einfachen, leichten Mannschaften mehr, dazu ist der Fußball zu global geworden. Ist der Forderung nach Globalisierung weit voraus geeilt, versüßt durch horrende Ablösesummen und Spielergehälter.

Auf dem Fußballplatz am Samstag steht und Portugal gegenüber, eine Mannschaft gegen die der deutsche Fußball nicht immer prächtig ausgesehen hat. Die wollen übrigens auch gewinnen, nur mal so nebenbei bemerkt.

Wir haben gute Spieler, junge Talente, die sich noch entwickeln müssen, wir haben ein Podolski, keine Ahnung weshalb dieser mir gerade in den Sinn kommt. Ich finde er ist ein Paradebeispiel wie man es als Spieler nicht machen sollte und er kann von Glück reden, dass Löw in nicht schon längst zu Hause gelassen hat. Er kann gut spielen, keine Frage, hat manchmal zur richtigen Zeit die richtige Intuition einfach auch mal so einen Ball in Richtung Tor abzuziehen, aber seiner Zeit bei Bayern war nicht genial, mit Köln ist er abgestiegen nun wechselt er in Richtung London. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Loddars Art Englisch zu sprechen eine Renaissance erleben wird, aber irgendwie ist mir der Typ sympathisch, vielleicht weil er gerade heraus ist, ohne Schnörkel.

Wer weiß vielleicht ist das für Schweinsteiger, Lahm und Podolski das letzte Turnier, das sie spielen, denn wenn wir Löws Mannschaftspolitik anschauen, dann haben sie für die Nationalmannschaft langsam das Rentenalter erreicht und die jungen Wilden stehen schon in den Startlöchern und warten auf ihre Einsätze. Wer weiß das schon heute?

Samstag laufen sie auf, die Jungs. Wünschen wir ihnen Glück, vergessen dabei aber nicht, dass da noch andere auch auf dem Platz stehen, die siegen wollen und Fußball spielen können. Freuen wir uns riesig wenn sie gewinnen, aber verdammen wir sie nicht, wenn sie verlieren. Auf jeden Fall aber sollten wir ihnen Glück wünschen und es nicht tragisch nehmen, wenn es nicht klappt, die Erde wird sich weiter drehen.

Was immer ihr bis zu dem großen Moment auch tut, wo ihr auch immer seid, ob ihr die Zeit kaum erleben könnt, ob ihr das Spiel mit Freunden oder alleine schaut: Laßt es Euch gut gehen und vor allem übt schon mal La Ola, kocht Euch leckeres Essen und vor allem übt Daumen drücken.

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