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Donnerstag – Klatschtag

Niemand kann in diesen Tagen an den olympischen Spielen vorbei, ich auch nicht. Will ich auch nicht. Einige Tage bevor die Spiele begonnen haben, las ich in einer Zeitung oder im Internet, das weiß ich wirklich nicht mehr, dass wir um die 50 Medaillen erringen können sollten. Ich formuliere das absichtlich ein wenig durch den Schrebergarten und die Küche. Tagelang wurde der ersten entgegen gefiebert, Häme ergoß sich über Biedermann und die deutsche Damenstaffel bei den Schwimmwettbewerben. Natürlich diese Sportler haben sich qualifiziert, werden gefördert, aber am Ende können sie, sofern sie sich nicht selbst zusätzlich vermarkten können, weil das Gesicht nicht werbefähig ist, kein Ei ernten, nicht bis ans Ende ihrer Tage von errungenen Erfolgen und Rekorden leben. Das können nur die, die mit und durch ihren Sport so viel verdienen, dass schon eine Menge passieren muss, dass sie pleite gehen.

Das hat also nicht geklappt mit den vielen erhofften Medaillen bei den Schwimmwettbewerben, das war nicht das Gelbe vom Ei, Rufe nach Ursachen und „Schuldigen“ werden wie immer laut. Moderatoren wollen von enttäuschten und obendrein atemlosen Athleten sofort und umgehend wissen, weshalb sie Vorläufe vergeigt haben und ausgeschieden sind. Ich meine man sollte sich mal eher damit beschäftigen wie man den Sport attraktiver macht, wie man mehr Sport in den Schulen anbietet, auch außerhalb des Unterrichts Schüler testen lässt, ob da etwas für sie dabei ist. Es ist ratsam, mal über den Tellerrand hinaus zu schauen, wie trainieren Nationen, die gerade reihenweise Erfolge einfahren. Wobei ich ehrlich genug bin, dass ich dann Zweifel habe, wenn ein junges, chinesisches Mädchen auf der Schlußstrecke ihres Wettbewerbes schneller schwimmt, als ihr männlicher Kollege und dann zu lesen ist, dass man für diesen Erfolg wissenschaftlich hart gearbeitet habe. Irgendwann kommt, sofern es sie gegeben hat, diese Manipulation ans Tageslicht. Ich schaue mir die Wettbewerbe an, freue mich für die Sieger, bedaure die Verlierer, alle habe für diese Spiele trainiert, haben für den gleichen Traum hart gearbeitet, aber nur einer kann auf dem obersten Treppchen stehen.

Nun zum normalen Wahnsinn aus der Tagespresse: Die Ochsenknechts sind geschieden. Interessiert dieses drei Jahre dauernde Hü/Hottscheidungsdrama eigentlich irgendjemand? Nein, nicht wirklich. Natascha Ochsenknecht, Uwe Ochsenknecht, drei Kinder, deren Namen man sich nicht merken kann, nicht merken muss. Nun isses also passiert, nun sind sie geschieden und Natasche Ochsenkneckt will ein Buch über ihre Familie schreiben. Der Herr im Himmel bewahre uns davor.

Noch mal Tagespresse: Eine Juwelierin hat sich gewehrt und einen jungen Mann erschossen, der ihren Laden überfallen hat. Wenn man ein solches Geschäft hat, will man sich vor Überfällen schützen, keine Frage, ich würde das nicht anders tun. Im vorliegenden Fall will der Staatsanwalt aber Anklage wegen Totschlags erheben, weil er Zweifel hat. Gut darf er, sie, die Juwelierin soll gleich geschossen haben und nicht erst dem Täter die Waffe unter die Nase gehalten und ihn gewarnt haben, wenn möglich gleich drei Mal, dass sie ja vielleicht doch abdrücken würde. Die Frau hat sich übrigens danach in Widersprüche verwickelt, das will ich nicht unterschlagen. Aber sind wir ehrlich, wenn es um das eigene Leben geht, einer anderer dieses bedroht, dann wehrt man sich und zwar mit allen Mitteln. Ohne Vorwarnung, sofort. Wenn jemand einen anderen Menschen überfällt, dessen Leben bedroht, muss der Angreifer dann gewarnt werden, dass das dumm für ihn ausgehen könnte?

Noch mal Tagespresse: Mit 280 km/h pro Stunde wurde eine Zivilstreife der Polizei auf der A7 auf der Autobahn überholt. Das ist nicht weiter tragisch, denn die Strecke war frei. Dumm war nur, dass er das auf der falschen Seite also rechts gemacht hat. Abgesehen davon fuhr er zu dicht auf, Anzeige wegen Nötigung und Gefährdung. Trotzdem hat schon was die Polizei rechts zu überholen, oder nicht und ja die sind wirklich mal schnell gefahren, ich weigere mich zu schreiben, dass sie gerast sind, weil ich diese Abstempelei schon bei 3 km/h zu schnell zu „Rasern“ nicht leiden kann. Doch hat mir gefallen der Artikel, vor allem die Vorstellung welches Gesicht die Vertreter des Gesetzes gemacht haben müssen. Vor allem ist dieser Tage wieder mal zu lesen, dass Radarkontrollen in Berlin nicht dazu dienen den Verkehr sicherer zu machen, sondern nur um die Autofahrer abzuzocken. Ich habe kein Verständnis dafür, dass das so ist, vor allem weil nichts absolut nichts dagegen spricht, dass man das Auto, wenn sonst nichts und niemand weit und breit ist, außer den Typen mit dem Radargerät, auch mal rollen lässt. Soll man da noch vor den Beamten, die den Mist auch noch mitmachen, Respekt haben? Die Polizei in ihrer Funktion als Wegelagerer, etwas anderes ist das nicht, respektieren? Irgendwie nicht, oder? Wen man das liest, dann geht der letzte Funke Respekt auch noch verloren.

Vor einigen Tagen wurde der Tod der Schauspielerin  Susanne Lothar, der Witwe des Schauspielers Ulrich Mühe bekannt gegeben. Über die Umstände kann nur spekuliert werden. Ich spekuliere einfach mal mit: Wäre sie an einem plötzlichen Herztod gestorben, dann wüssten wir das alle, die Zeitungen hätten geschrieben, dass sie an gebrochenem Herzen gestorben ist, die Familie hätte das so bekannt gegeben. So aber könnte es ein freiwilliges Ende gewesen sein. Wenn dem so ist, dann muss sie unter Depressionen gelitten haben und zwar so, dass ihr im Moment ihres Handelns nicht bewusst war, dass sie Kinder hat, für die sie immer noch die Verantwortung zu tragen hatte, auch wenn diese in Internaten sind. Ich halte ihr zu Gute, dass die Depressionen so überwältigend waren, dass sie gar nicht mehr anders konnte, als diesen Schritt zu gehen. Soll jeder selbst entscheiden was er davon halten soll. Die „Frau im Spiegel“ zeigt die Schauspielerin links unten auf ihrem Cover.

Da strahlt uns vom Cover der gleichen Gazette ein Gesicht an, das eher selten auf den Covern der Gazetten zu finden ist, eher in Wirtschaftsteilen der großen Tagespresse, die ohnehin alles besser wissen: Angela Merkel in Bayreuth. Jedes Jahr besucht sie die Festspiele, die, wenn ich mich recht erinnere, meist der Auftakt ihres Urlaubs sind. Wenn ich ehrlich bin bewundere ich sie schon und tauschen will ich auch nicht mit ihr. Als sie Kanzlerin unseres Landes wurde, da hatte sie eigentlich noch ein prima Leben: Hier und da mal ins Ausland, hier und kleinere Mißstimmungen, Männer, die quer schoßen, den Haushalt in Ordnung bringen, aber im Grunde war da nichts, das nicht groß aufregt und was man im Griff halten konnte. Alles kein Ding. Aber nun, mal ehrlich: Wer würde jetzt gerne mit ihr tauschen wollen? Natürlich würde die Opposition gerne an die Macht, aber den Sch…, der da im Moment ist und deren Mitverursacher sie sind, glaube kaum, dass die Opposition im Moment wirklich regieren will. Es ist besser zu lamentieren, auch wenn jeder weiß, dass sie selbst genauso handeln müssten. Das ist das, was ich an der Politik so unehrlich finde: der Handlungsspielraum ist so eng, so klein geworden und trotzdem stellt sich jeder Olm hin und erklärt, er würde alles anders machen. Ich würde nicht mit ihr tauschen wollen, auf keinen Fall, einen Kaffee würde ich gerne mit ihr trinken wollen, das schon. Mal ehrlich, da sind Männer als Regierungschefs am Ruder ihrer Länder, die alle Schuld ihrer eigenen Misere in ihrem eigenen Land, ihr in die Schuhe schieben, anstatt so viel Arsch in der Hose zu haben und zuzugeben, dass die Schieflage ihres Schiffes durch jahrelange Mißwirtschaft zustande gekommen ist, aber nö…. so ist das ja sehr viel einfacher. Gucken wir nach Frankreich, da ist nun Hollande dran. Er hat versprochen, dass er keinen strikten Sparkurs mitfahren würde, dass er investieren würde in Programmen, um die Wirtschaft anzuschieben. Na dann soll er mal die Schatulle aufmachen aus der er schöpfen will. Was wird er da finden? Gähnende Leere schätz ich mal. Dann gucken wir nach Griechenland, wo wir die bösen Deutschen sind. Auch hier gilt: aus leeren Kassen kann man nicht schöpfen und wenn da keine Steuern reinkommen, dann bleiben die Kassen leer. So ist das nun mal. Mein Gott Leute, ist das wirklich so schlimm, sich mal zusammen zu reißen, Zähne zusammenbeißen und da durch zu gehen? Die Kanzlerin macht es irgendwie vor: Das Abendkleid in Bayreuth trug sie vor vier Jahren schon mal. Hat was, oder? Es ist vollkommen egal zu welcher Partei man auch immer gehört, oder bei der nächsten Wahl tendiert, sie macht einen harten Job und das, was sie macht ist so übel auch nicht, nicht besser und nicht schlechter als das, was alle jene tun würden, die zur Zeit gerade im Fernsehen immer mal wieder zu sehen sind, denn es gibt kaum Handlungsspielraum, nur das verschweigt n Mann/Frau gegnerischer Parteien immer sehr gerne.

Festspiele in Bayreuth, der Bariton Evgeny Nikitin, der als Punker, Rocker, Heavy Metaller oder was auch immer, sich irgendwann mal in jugendlichem Wahn ein Hakenkreuz hat tätowieren lassen, dies dann aber überstechen ließ. Jugendsünde? Er darf deswegen nicht als Bariton dort in Bayreuth singen. Ist geschichtsträchtig dieser Ort. Aber heute ist heute und gestern ist lange schon vorbei. Mensch, der hat sich mit Sicherheit nichts dabei gedacht, hat es überstechen lassen und darf trotzdem nicht. Das hat für mich etwas Intolerantes, Altes, Verstaubtes, Nichtverzeihendes an sich. Alle Sünden werden bestraft, auch wenn es Jugendsünden gewesen sind. Ich meine, wir gehen alle in die Filme, die Tom Cruise produziert hat und in denen er selbst spielt, obwohl wir alle wissen, dass er Scientology in höchster Ebene vertritt, einer ihrer Führer ist, auch ist es kein Geheimnis was diese Bande im Schilde führt …

Ich bleibe dieses Mal ein wenig bei politischen Menschen. Die „Neue Post“, „die aktuelle“ und, den beiden Gazetten vorausgehend, die SZ (Süddeutsche Zeitung), berichten darüber, dass Helmut Kohl offensichtlich ein Leben als Gefangener führt. Gefangen durch seine zweite Ehe. Dass es heute zwei Politiker der CDU trifft über die ich schreibe, Zufall, das ist keine Aussage welcher Partei ich nahe stehe. Für mich zählen Demokratie und Menschenrechte. Womit man sogleich den idiotischen Prozeß in Rußland, gegen die drei jungen Frauen, die in einer Kirche gegen Putin gesungen haben, verurteilen muss. Nur weil Putin sich beleidigt fühlt, muss man junge Frauen derart aburteilen? Das zeigt doch die Kleingeistigkeit dieses Menschen. Dieses Land ist keine Demokratie, das stellt es gerade wieder selbst unter Beweis.Zurück zu Helmut Kohl. Wir sind uns alle ziemlich einig, dass die Ursache seines schweren Sturzes ein Schlaganfall war. Jetzt ist er hilflos, ist darauf angewiesen, dass er betreut wird. Was seine körperlichen Belange angeht. Aber er, der ein Mann der Öffentlichkeit war, immer gewesen ist, er ist weggesperrt. Seine jetzige Frau kontrolliert ihn, untersagt jeglichen Kontakt seiner Familie, Freunde und Journalisten zu ihm, will ihn ganz und gar für sich alleine haben. Das ist eine Krankheit, die sie hat, ich glaube darüber gibt es auch einen Film, aber ich komme nicht gerade nicht drauf wie er heißt. Er, Helmut Kohl und ich haben eine Gemeinsamkeit: Wir sind beide aus Ludwigshafen und wie das so ist im Leben, man kennt diesen und jenen, der wieder diesen und jenen kennt. Dorf eben. Somit weiß man, was kaum aus Ludwigshafen gedrungen ist, wer mit wem, auch schon zu Zeiten, da er mit Hannelore, seiner ersten Frau, verheiratet gewesen war. Ich meine es geht um dn Menschen Helmut Kohl, hier muss nachgeschaut werden und im Notfall per Gerichtsbeschluß Zugang erkämpft werden. Er muss befragt werden, er kann sich durchaus äußern, was er will. Seine Söhne sind gefragt zu agieren, egal was in der Vergangenheit auch immer gewesen war, das Jetzt zählt hier.

Ihr wollt Starköche sein? Na dann los, die „Freizeit Revue“ präsentiert der Starköche Rezepte. Fangen wir mit einem Dessert von Cornelia Poletto an: Panacotta mit Gelee, Schokoladen-Mandelparfait, Tim Mälzer kocht gefüllte Hähnchenbrust, Quiche Lorraine, Christian Rach empfiehlt Schweinefilet im Röstimantel, Spinat-Ravioli, Lafer stellt mariniertes Hähnchen auf den Tisch, dazu Tomaten mit Gemüsepaella und einige mehr. Da bleibt mir nur noch guten Appetit zu wünschen und: Laßt es Euch gut gehen.

2 Kommentare zu „Donnerstag – Klatschtag“

  • barbara2 says:

    und nun dachte ich, du würdest was über den so viel beschrienen sex im olympischen dorf bringen, die journaille scheint allesamt neidisch zu sein

  • Gitta says:

    Nein, habe ich nicht. Kommt vielleicht noch, aml sehen. Ich bin nicht neidisch :-)))

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