Hundert Mann …
Manchmal, wenn ich bei Youtube lande, weil ich nach einem Lied suche, dann verweile ich, wenn ich etwas Zeit habe dort. Ich klicke mich dann durch die alten Lieder, die alten Schinken, wie ich dazu sage, durch. Erinnerungen. Man muss keine Platten auflagen, nicht nach alten Bändern suchen, die wahrscheinlich sowieso die Musik mit allerlei Untönen selbst haben, weil sie zu alt, zu oft gebraucht sind. Vor allem wer hat ein altes Abspielgerät, ein Tonband. So eine Zeitreise durch Youtube, sich das gönnen. Erinnerungen pur, an schöne Zeiten, Lieder, die für gute Laune gesorgt haben, aber auch Lieder, die einfach nur traurig schön waren. Ich habe heute eins gefunden und für Euch auch nach der Geschichte dazu gesucht.
Wikpedia hat die Geschichte dazu. Ein Lied, das vor allem die Älteren kennen werden. Wenn ich jetzt schreibe, dass es sich um „The Ballad oft he Green Barrets“ handelt, dan weiß ich nicht, ob das jedem gleich gegenwärtig ist. Wenn ich dann noch schreibe, dass es Barry Sadler gewesen war, der es geschrieben hat, dann fällt da der Groschen eher nicht. Wenn ich aber Freddy Quinn und Heidi Brühl und „Hundert Mann und ein Befehl“ schreibe, dann wird das jeder kennen. Barry Sadler über ihn kann man hier http://de.wikipedia.org/wiki/Barry_Sadler nachlesen. Ich habe in englischer Sprache diese Version http://www.youtube.com/watch?v=fLXTsGA8ZqI heraus gesucht, da hier der Text dazu zu lesen ist.
Ich war noch jung, als die Ballade in Amerika veröffentlicht worden ist. Es dauerte noch eine Weile, bis es deutsche Versionen gab. Zwei möchte ich einstellen an die ich mich nicht nur sehr gut erinnere, sondern die ich auch für die besten Interpretationen dieser Zeit halte: eine hat Heidi Brühl gesungen, das muss man sich anschauen, die Worte der Ballade werden in ihrer Wirkung durch die geradezu spartanische Darstellung und Präsentation unterstrichen http://www.youtube.com/watch?v=9gFs6UtyvJE . Zugegeben so viele Möglichkeiten gab es damals nicht, aber das zeigt, dass weniger manchmal mehr ist, sehr viel mehr. Aber auch das ist eine sehr gelungene Interpretation mit Heidi Brühl http://www.youtube.com/watch?v=5H3BR0tZ1To&feature=related . Hier die gesungene Versionen von Freddy Quinn http://www.youtube.com/watch?v=c10uwHTcmoQ
Sadler war im Vietnamkrieg eingesetzt, einem schwarzen Kapitel der Geschichte Amerikas. Die Green Berets ist eine Einheit der amerikanischen Armee, http://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Army_Special_Forces_Command_(Airborne) kann man hier nachlesen. Er begann irgendwann patriotische Lieder zu schreiben, diese Ballade ist eins davon. Krieg, Kriegshandlungen, Einsatz von Waffen, Bomben, Sprengsätze, kein Mittel der Wahl, kein Mittel, das Worte, Frieden, das Schweigen der Waffen fördert. Wie bescheuert ist es Gewalt einzusetzen, egal wann, egal wo und weshalb. Die Ausnahme ist immer nur die, Leben zu verteidigen und zu schützen. Diese Ausnahme wäre überflüssig, gäbe es diese irren nicht, die Befehle geben zu schießen, zu kämpfen. Jüngstes Beispiel die Kämpfe, der Völkermord in Syrien. Kein Argument rechtfertigt diese Kämpfe, das Morden. Kein Argument rechtfertigt es, dem Volk den internationalen Schutz zu verweigern. Es gibt kein Argument, das feige Bombenanschläge rechtfertigen, bei denen unschuldige Menschen getötet werden. Sich in Menschenmassen in die Luft zu sprengen ist und bleibt feiger Mord. Ich gehe davon aus, dass wir da alle einer Meinung sind. Ich weiß nicht, ob Friede überall dauerhaft möglich ist, aber eine geile Vorstellung ist es für mich, all die kampfwütigen Vortänzer in einen Boxring, nein eher in einen Kampfkäfig zu sperren und sie sich dann austoben zu lassen. Es geht da nicht um einen Sieg, aber vielleicht fühlen sie sich danach besser, haben ihre Aggressionen abgebaut und können dann vernünftig miteinander reden.
Ein frommer Wunsch, ich weiß, ein Wunsch ohne jede Hoffnung auf Erfüllung. Trotzdem eine schöne Vorstellung. Laßt es Euch gut gehen.