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Donnerstag – Klatschtag

Heute beginne ich den Klatschtag vollkommen anders, denn als ich die Gazetten heute gekauft habe, fiel mein Blick auf die „Brigitte“. Den weiblichen Lesern wird sie bekannt sein, die männlichen scheuen sie sehr gerne, vor allem dann, wenn eine neue Saison beginnt und das weibliche Geschlecht leider feststellen muss, dass der Kleiderschrank nichts hergibt. Es hilft aber nichts, wir können es nicht leugnen der Herbst wird nach dem winterlichen Sommer kommen. Unaufhaltsam. Die fröhlichen Sommerfarben weichen den gedeckten Herbstfarben. Die leichte Kleidung räumt der wärmenden das Feld. Herbstmode wird Einzug halten: Erdfarben, alles irgendwie eingemottelt und wärmend, nicht mehr frei und leicht in Shirt und Jeans. Doof, oder?

Kombinationen wie gelb und rot – das ging früher gar nicht, igitt, oder blau und grün, das erzeugte Augenkollapse ohne Ende. Heute fragt niemand mehr danach, ob Farben zusammenpassen, sie werden einfach kombiniert. Ich sehe einen gelben Pullover, dazu als Accessoire eine rostrote Seidenschleife und einen deutlich dunkelroten Rock dazu. Sieht eigentlich ganz gut aus, wäre da nicht der Gedanke des nahenden Herbstes im Hinterkopf. Über Preise wollen wir nicht reden, aber über Schuhe. Mir scheint, dass alle Schuhe von Männern entworfen sein müssen, vor allem die Schuhe, deren tragen mit Schmerzen verbunden sein muss, weil die Höhe ihres Absatzes gegen alle Natur ist. Und das tut weh und ich weiß wovon ich rede. Inzwischen weigere ich mich das mitzumachen, denn auf und mit den Teilen, den Füßen, unten am Ende des Körpers, muss mein sein Leben verbringen und es gibt keinen Grund dafür, weshalb ich sie mir kaputt machen muss. Weniger ist ganz besonders hier mehr, auch wenn die Schuhe noch so schön sind.

Sterne haben in diesem Herbst augenscheinlich Auferstehung, denn das hatten wir schon: Pullover mit Sternenmuster: brauner Pulli mit gelben Sternen. Damals war das Aubergine mit rosa Sternen. Dann enge gelbe Jeans in „Zigarettenform“, übergroßer, weinroter Pulli dazu. Alles ist ein wenig größer, der neue Look nennt sich „Oversize“, also weg vom figurbetonten, hin zum sackartigen. Mustermixe, über deren Schönheit man nicht mehr streiten kann, aarrrggg, lila ist in, in allen Schattierungen und die Taille wird betont (wie das bei Oversizemodellen gehen soll, weiß ich auch nicht). Im Grunde sieht das alles sehr locker aus, aber ich will Sommer behalten.

Das Make up ist sanft, der Vamp kommt erst in der Nacht heraus. Am Tag muss man drei Mal hingucken bis man das Make up erkennt, alles sehr natürlich, trotzdem das volle Programm, am Abend zu hellem Teint kräftige Lidschatten. Da weiß ich noch nicht, ob mir das gefällt, das muss ich wirken lassen. So und nun ist genug gemodelt, nun wird geklatscht.

Zuerst ein trauriges Thema: Anna Seidel hat sich das Leben genommen. Sie hatte als junges Mädchen, junge Frau die Traumrolle schlechthin, danach noch die eine oder andere, dann wurde das weniger, der Ruhm ist verblasst, der Suizid der Mutter hat schwer gelastet. Angst vor der Vereinsamung, der Verarmung, was so viele Schauspieler und Schauspieler erleiden die im Rampenlicht des kurzen Erfolges nicht an die Zukunft denken, glauben es geht nun bis in die Unendlichkeit so weiter. Ein hübsche Frau, Silvia Seidel, ihr fünfter Versuch war nun erfolgreich. Die „Freizeit Revue“ widmet ihr ein kleines Bild auf dem Cover und eine Doppelseite Bericht, während „die aktuelle“ eine junge Seidel als Cover zeigt. Sie war eine wirklich hübsche Frau.

Ein Bild ging um die Welt: Brigitte Nielsen, besoffen, anders läßt sich das nicht beschreiben, und vollkommen willenlos in einem Park in Los Angeles. Brigitte Nielsen, geboren in Dänemark, Modell, Schauspielerin, verheiratet mit und geschieden von Sylvester Stallone, Dschungelkönigin, Alkoholikerin. Sie erlitt einen Rückfall. Natürlich, macht man sich zum Gespött, wenn Frau so erwischt und abgelichtet wird. Alkoholsucht ist eine Krankheit, vergessen wir das nicht und wünschen ihr gute Besserung. Tage später wurde sie übrigens wieder nüchtern und gut drauf gesehen.

Andrea Kathrin Loewig, Schauspielerin in der Rolle einer Oberärztin, allein erziehende Mutter, scheint den Mann fürs Leben gefunden zu haben. Der Auserwählte, ein „schöner“ Pianist, wie die „Freizeit Revue“ ihn bezeichnet und die Schauspielerin sollen heimlich in den USA geheiratet haben und sie will hier eine bevorstehende Verlobung bekannt geben. Ja was nun?

In Monaco fand der Rotkreuzball statt, der wichtigste Ball des Jahres im Fürstentum. Normalerweise ein Anlaß, den die Familie Grimaldi geschlossen zeigt. Nicht so dieses Jahr, der Fürst musste ohne seiner Schwestern und deren Kinder auskommen. Knatsch im Fürstentum? Ich wäre die Letzte, die darüber spekulieren möchte, überlasse dies den Gazetten. Dennoch das Fürstenpaar schien Spaß zu haben. Möglich, dass der Fürst, wegen der Abwesenheit seiner Schwestern, innerlich kochte und wenn, dann sah man es ihm nicht an. Die Fürstin schien gut drauf zu sein, vielleicht genoß sie ihren Auftritt ohne ihre Schwägerinnen, wer weiß das schon?

Sommerloch bei der „Frau im Spiegel“, sie spekuliert darüber wer heiratet, wer sich trennt und wer pleite ist und das alles auf Mallorca. Letzteres, pleite, ist man nicht, es ist nur immer der Monat zu lang. Karl-Theodor zu Guttenberg, schreibt die Gazette in einem Dreizeiler, war zu Besuch in Bayern zum Wasserskifahren. Wasserskifahren ist eine tolle Sache, habe ich auch mal gemacht, früher als ich noch junge gewesen bin. Übrigens soll der Schrott um den guten v. Guttenberg verfilmt werden. Sagt mir ehrlich: Wen interessiert der Aufstieg und Fall dieses mit knapp 40 Jahren noch jungen Mannes? Was ist da Besonderes dran? Er nagt nicht am Hungertuch. Muss man das haben: Strahlemann, Überführung der Plagiatsünde, da ist doch nichts mehr, was überrascht und was es rechtfertigt, dass darüber ein Film gedreht wird, der dann wahrscheinlich auch noch in den öffentlich-rechtlichen gezeugt werden wird. Für unser Geld. Wie kann man nur auf so eine bescheidene Idee kommen? Gut ich muss das nicht gucken, bin nicht verpflichtet eine Kritik zu schreiben, oder mir das anzutun.

Dann legen wir mal los, wer sich auf Mallorca sonnt. Sarah Connor macht mit ihrer Familie Urlaub: drei Kinder, ihr Gefährte und natürlich sie selbst. Man sagt sie warte auf einen Heiratsantrag des Freundes. Ich weiß nicht, warum sie das tun sollte. Es rauscht im Blätterwald der spanischen Königsfamilie. Irgendwie will da keine Ruhe einkehren: der König stürzt in der Öffentlichkeit, die Ehe der Infantin scheint nicht so ganz zu klappen und die des Thronfolgers ist auch immer im Gerede und als die Frau des Thronfolgers nach Mallorca gekommen ist, soll die Infantin fluchtartig die Insel verlassen haben. Das sind vielleicht Sitten. Florian Silbereisen und Helene Fischer, das Traumpaar der deutschen Gesangsszene hat sich für schlappe 5,8 Mios eine Villa auf der Insel zugelegt. Die sieht ein wenig eingequetscht zwischen anderen Immobilien aus, natürlich nur auf dem Bild. Warum haben die nicht Boris Becker Villa gekauft? Dort hätten sie Platz, niemand würde sie stören, zum Meer hätten sie ein wenig weiter. Aber na ja, Recht haben sie ich würde BBs Anwesen auch nicht kaufen wollen, immerhin will er 15 Mios dafür haben. Es trällert also deutsch in Mallorca. Estfania Küster, eine der Exen von Dieter Bohlen und Mutter seines Sohnes hat sich auf der Insel einen Namen als Innenarchitektin gemacht, obwohl sie noch ein Semester zur fertigen Berufsbezeichnug studieren muss. Allerdings, so munkelt man, soll die Liebe zu ihrem jetzigen Partner, einem auf Mallorca lebenden italienischen Nachtclubbesitzer, leicht abgekühlt sein. Estefania kommentiert das nicht, wie sie auch nie ihre Beziehung zu Dieter Bohlen kommentiert hat. Alle Achtung eine tolle Frau mit Prinzipien. BB, also Boris Becker, soll seine Schulden auf Mallorca immer noch nicht beglichen haben, schreibt das Blatt, der Termin am 28. September scheint weiterhin zu bestehen. Irgendwie doof, das erweckt den Eindruck, dass er ein wenig klamm auf der Brust ist. Kann passieren. Mag ja sein, dass der Gute irgendwas arbeitet, aber mal ehrlich sehen wir ihn nicht immer an irgendwelchen Pools in welchen Ländern auch immer liegen und mit einem Teil seiner Familie Urlaub machen? Langsam sollte er erwachsen werden.

Am Anfang habe ich davon geschrieben, dass der Herbst vor der Tür steht, dass er ums Haus herum schleicht, dass er kommen will und schon werden die abgedruckten Rezepte etwas deftiger, die „Brigitte“ hat einen Rezeptteil über Kartoffeln beigefügt, die „Freizeit Revue“ hat Nudelgerichte zum Thema gemacht. Ich liebe Kartoffeln, mit einer selbstgemachten Sour Creme, Butter und Salz, aber ich tendiere auch sehr stark zu Nudeln, deshalb entscheide ich mich die Nudelgerichte zu nennen: Spaghetti mit Aubergine, Garnelen & Hähnchen mit Reisnudeln, Puszta-Nudel-Topf, Spätzle mit Steak, Königsberger Nudeln, Nudelauflauf, Gefüllte Muschelnudeln, Pasta Pronto u.vm. klingt doch alles gut, oder. Während ich mir Gedanken darüber mache, was ich nachher kochen will: Laßt es Euch gut gehen.

 

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