Archiv
Kategorien

Donnerstag – Klatschtag

Die Meldung der vergangenen Woche ist ganz ohne Zweifel die Ankündigung von Beatrix, Königin von Holland, ihr Amt niederzulegen und die Verantwortung an die jüngere Generation weiter zu geben. Die Formulierung könnte man als kleinen Seitenhieb der holländischen Königin an die amtierende, dienstälteste Königin der Welt, Elisabeth II. werten.  Klang doch ein wenig danach, oder nicht? Wie immer es auch geklungen hat, wir sind mittendrin im Klatschtag.

Gestern wurde bekannt gegeben, dass das Dschungelcamp für den renommierten Grimmepreis nominiert worden ist. Was ist jetzt los? Was soll das? Gibt es sonst nichts? Mensch da hocken ein paar Leute in einem Camp mitten im Dschungel und was? Keine Ahnung was die da machen. Ich oute mich, ich gehöre zu den 70 Millionen, die sich das nicht angeschaut haben. Aber dennoch konnte ich kaum daran vorbeigehen, da es kaum eine Zeitung gab, die nicht davon berichtet hat, egal ob BILD, Spiegel online oder Süddeutsche. Irgendetwas muss diesen Hype ausgelöst haben, dass alle auf den Zug aufgesprungen sind. Im Augenblick fährt er noch, der Zug und mit der Nominierung für den Grimme Preis hat er an Fahrt aufgenommen. Vielleicht fährt er gegen eine Wand, samt Grimme Preis des Jahres 2013.

Stefanie Hertel spricht jetzt Klartext, sie sagt wie es wirklich gewesen war. Was nur? Keine Ahnung. Sie ist inzwischen von ihrem Mann Stefan Mross geschieden und hat einen neuen, den sie nicht heiraten will. Was da im Vorfeld gewesen ist, ich weiß es nicht. Übrigens wir befinden uns gerade in der Abteilung Volksmusik, nur damit ihr das wisst, da bin ich absolut nicht zu Hause. Da das überhaupt nicht mein Genre ist habe ich davon auch überhaupt keine Ahnung, geschweige denn von den Namen derer, die hier zu ihrem Broterwerb tällern, jodelen, Schuhplattlern, was auch immer.

Marie Millowitsch (sie hatte die Hauptrolle damals in der Verfilmung meiner Kurzgeschichte, Vorläufer zum Roman „Rosenspiel“, als E-Book bei Amazon erhältlich,  gespielt) hat sich gemausert, ist im Moment fast ständig im Fernsehen zu sehen. Nicht, dass ich begeisterte Anhängerin ihrer Schauspielkunst bin, nein, das nicht, aber sie spielt das, was sie spielt durchaus mit einer gewissen Überzeugung. Sie hat einen Freund, Freund, nicht Geliebten, mit dem sie gerne vor der Kamera steht und sich auch privat gut versteht. Geht das? Ich meine, dass Mann und Frau einfach gute Freunde sind, ohne jeden sexuellen Hintergedanken? Doch, das geht, auch wenn die Gedanken mancher Zeitgenossen/Zeitgenossinnen andere Wege gehen. Ich habe gestern im ZDF den Film gesehen, in dem sie zusammen mit Walter Zittler vor der Kamera gestanden hat. Klar ein Film lebt nicht nur alleine durch seine Schauspieler, aber war eine herrliche Komödie, mit teilweise hintergründigem Humor. Einzig das Ende, das huschte dann einfach durch. Es hätte mir besser gefallen, hätte es etwas früher angefangen, dass die Protagonistin den Schwindel durchschaut.

Schwierige Entscheidung, die Al Bano getroffen hat. Nach 19 Jahren verzweifelter Suche will er seine Tochter Ylenia für tot erklären lassen. Die damals junge Frau von 23 Jahren verschwand spurlos und konnte bis heute nicht gefunden werden. Seine Ex-Frau Romina Power, die Mutter von Ylenia, sucht auch heute noch nach ihrer Tochter. Ich kann und will das nicht bewerten, weil das die schwerste Entscheidung ist, die Eltern treffen müssen. Vielleicht, nein, Quatsch, sie werden niemals Ruhe finden, die Fragen nach ihrer Tochter, was ihr geschehen ist, werden niemals verstummen. Dennoch wünsche ich beiden, die Ruhe zu finden, die sie brauchen.

Und wieder mal  Boris Becker. Er zeigt sich nicht verzückt, dass seine Ex-Frau, die Mutter seiner ersten beiden Söhne, immer noch den Namen Becker trägt. Ich glaube er sieht die Dinge ein wenig verzerrt. Ich habe das Gefühl, dass sein Stern gerade dabei ist zu verlöschen, während Barbara Becker viel für diesen Namen tut, genauso wie sein Sohn Noah. Die Vorzeichen haben sich verkehrt, ich denke, dass irgendwann er es ist, der von ihrem, seinem, Namen profitiert. Im Gegensatz zu seiner jetzigen Frau ist seine Ex-Frau produktiv und wenn man von ihr spricht, dann mit Respekt, aber auch automatisch von ihm selbst. Wer würde im Augenblick von ihm sonst noch positiv reden? So wie er sich zeigt, wie er sich gibt, wäre es besser, er würde das unterlassen. Weniger ist da manchmal mehr.

Die Fußballer ballern auch wieder, aber nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch in ihren privaten Gefilden. Marco Reus ist wieder Single, wie van der Vaart auch, während Gomez frisch verliebt ist und Manuel Neuer ebenso wie Bastian Schweinsteiger seit langer Zeit vergeben sind und an Vertrautem festhalten. Özil hat eine Neue, bei André Schürle ist ein Neustart gerade gescheitert u.v.m.. Warten wir es ab, wer da mit wem am Ende der Saison auf dem Feld noch spielen darf.

Kartoffelgerichte stehen diese Woche auf der Speisekarte: Sauerkraut-Kartoffeln, Linsen-Kartoffel-Eintopf, Hackbällchen-Auflauf, Spanischer Eintopf, Kartoffel-Wirsing-Suppe, Filet im Kartoffelteig, gefüllte Süßkartoffeln u.v.m. Dieses Mal ist nicht wirklich etwas dabei, das ich sofort würde essen wollen. Aber wer Kartoffeln bedingungslos liebt, der könnte fündig werden.

Inzwischen hat die fünfte Jahreszeit an Fahrt aufgenommen und ist in voller Fahrt. Die Narren sind los, das sind sie hier in Berlin immer, nicht nur in der fünften Jahreszeit. Ich vermisse das, da war in meiner Heimat schon was los, wenn diese auch nicht Köln oder Mainz gewesen war. Ich weiß, es gibt  viele Stimmen, die sagen, dass diese „gezwungene“ Fröhlichkeit zu Fasching ein Greul für sie ist. Wer spricht von einer gezwungenen Fröhlichkeit? Wir Menschen von „da unten“ sind immer fröhlich, in der Zeit eben noch eine Spur mehr. Berlin holt aber mächtig auf, doch ehrlich, es wird zwar noch gefühlte 100 Jahre brauchen, so lange in etwa wie es braucht auch bis der BER fertig sein wird, bis man in der Stadt wirklich Fasching feiert, so mit freien Tagen und am Fasching Dienstag gehören am Nachmittag die Straßen den Narren. Wir werden es sehen. Ich kann nur eins sagen: Egal ob Fasching oder nicht, raus, genießen, feiern und: Laßt es Euch gut gehen.

 

Kommentieren