Dravet, Gänseblümchen und ein schönes Gefühl
Gestern Abend habe ich ziemlich spät noch einen Rundgang durch das Internet gemacht. Ich glaube jede hat so seine ganz speziellen Anlaufstationen, wo er zum Abschluss eines Tagwerks noch einmal vorbei schaut. Ab und an gehe ich dann auch bei Amazon vorbei, vor allem dann, wenn ich eines meiner beiden Bücher beworben habe. Es heute kein einfaches Los als Autor zu leben, was es früher nicht gewesen war und heute lange schon nicht mehr ist, egal wie gut die Bücher auch geschrieben sind. Das gilt für viele, fast für alle Branchen und ich glaube, dass heute nicht nur das Können zählt, sondern zwei Dinge wichtig geworden sind: Glück und Vitamin B, wobei die Verbindung der beiden unschlagbar ist.
Das ist aber nicht mein Thema heute. Autoren sind Einzelkämpfer, arbeiten in ihren Kämmerlein und erscheinen irgendwann mit einem Manuskript unter dem Arm, bildlich gesprochen, heute ist das auf einem Stick und freuen sich, dass sie ein weiteres vollendet haben. Auf das Problem, dass die Vielzahl an Autoren Preise für Werke gewaltig gedrückt haben und die Leser wiederum am Liebsten kostenlos herunter laden, auch das ist nicht mein Thema. Vor einigen Wochen hatte ich bereits über die Kostenlosmentalität im Internet, wo jeder kostenlose Beratung erwartet, was wiederum viele selbstständige Kleinunternehmer in den Niedriglohnbereich treibt. Auch das ist nicht mein Thema heute. Ich habe zwei Bücher auf dem Markt, das ist meinen Lesern bekannt. Das Rosenspiel, auf dessen Fortsetzung viele Leser lange schon warten, und das „Gänseblümchen“. Jeder Autor, jede Autorin freut sich über jedes verkaufte Exemplar. Allein das Bewusstsein einen sehr guten Roman geschrieben zu haben, verkauft ihn nicht. Ich erinnere an die Frage von Andreas Prokop in dem letzte Woche gezeigten Videointerview, hier kann man es nochmals anschauen: http://www.youtube.com/watch?v=hrns_BNaNtA&feature=youtu.be ob ein Buch veröffentlicht zu haben Glanz und Glamour verspricht. Nein, wir wissen es, tut es nicht. Es ist Arbeit sein Buch in den Foren, den Seiten, den Gruppen immer und immer wieder anzubieten und manchmal kann man sich dabei selbst nicht leiden, weil das ungute Gefühl dabei ist, dass sich andere davon genervt fühlen. Dann sollen sie halt das Buch kaufen und lesen, dann eine Rezension schreiben, die gut oder schlecht ausfällt und gut ist. Das war ein Scherz, es kann nicht jeder jedes Buch kaufen, denn dann wäre er oder sie über kurz oder lang pleite, ausgenommen sind da meine Bücher schon, sie sind ein „Must have“, Rosenspiel ist als E-Book nicht teuer, die Printversion gibt es nur bei mir direkt und ist ebenfalls sehr günstig und Gänseblümchen …
Nun bin ich beim Thema angekommen, beim Gänseblümchen. Andreas, über ihn und mein Leben mit ihm erzähle ich in diesem Buch, war an einem Dravet-Syndrom erkrankt, eine sehr schwere Form einer Epilepsieerkrankung. Es gibt noch nicht so viele Kinder, die davon betroffen sind, aber leider werden es immer mehr. Deswegen haben sich auch die Eltern zusammengeschlossen, bei FB findet ihr sie hier: https://www.facebook.com/dravet.de?fref=ts, von dort aus findet ihr mühelos die Homepage, darauf dann Informationen und die Kontoverbindung für eine kleine Spende, die der Verein immer gut gebrauchen kann. Gänseblümchen, das Buch über Andreas, ist, außer beim Buchhandel, auch über Amazon zu beziehen und dort habe ich gestern Abend, bei meinem späten Rundgang, eine neue Rezension gefunden. Über Lob freut sich jeder Mensch und eine positive Rezension kommt natürlich immer sehr viel besser an als eine vernichtende, die aber auch Vorteile haben kann. Ich habe gestern Abend diese gefunden und poste sie, mit Erlaubnis von Sylke, genau so wie sie geschrieben steht:
Von Sylke Thomaschewski
Rezension bezieht sich auf: Gänseblümchen – Mein glückliches Leben mit meinem behinderten Sohn (Broschiert)
Ich habe das Buch über Andreas bereits Ende 2009 gelesen und fand es einfach klasse. Als ich Frau Becker dann mal persönlich kennen gelernt habe, habe ich noch mehr aus Andreas seinem Leben erfahren.
Jetzt vor Kurzem habe ich das Buch neu bestellt, da ich mein erstes Exemplar mal weitergegeben hatte an eine andere Dravetchen-Mama.
Beim zweiten Mal lesen war das „Lesegefühl“ noch intensiver als beim ersten Mal!
Einerseits macht mir das Gelesene auch ein wenig Angst, da ich selbst ein Kind mit Dravet-Syndrom habe. Andererseits weiss ich das Andreas ein tolles Leben gehabt hat, und das wird meine Kimberly hoffentlich auch haben!
Das Buch ist aber nicht nur für betroffene Eltern geeignet, sondern für alle Leute die gern Bücher lesen die mit ganz viel Liebe geschrieben sind!
Diese Rezension habe ich mit in meine Träume genommen, sie macht mich stolz, dass ich Gänseblümchen geschrieben habe, nein ich bin mehr stolz darauf Andreas‘ Mama gewesen zu sein. Ich habe mich über diese Rezension so sehr gefreut, dass ich sie mit in meine Träume genommen habe und Euch alle teilhaben lassen möchte. Danke Sylke.
Wenn ich an Andreas denke, dann wird mir immer wieder bewusst, dass es nicht viel braucht, um das Leben intensiv fühlen und erleben zu können, sich an allem und wenn es noch so klein ist erfreuen zu können, wie zum Beispiel erste Marienkäfer des Frühlings, das erste blühende Gänseblümchen ist. Geht mit offenen Augen durch unsere Welt, nehmt das Schöne mit, um dem Unschönen Paroli bieten zu können. Seid achtsam Euch und anderen gegenüber. Laßt es Euch gut gehen.