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Glück ist…

Ist schon eine Weile her, dass ich mich über Glück ausgelassen habe. Vor allem vielleicht deswegen, weil das etwas ist, das man nicht fassen, messen, wiegen kann. Letzteres Glück lässt sich durchaus wiegen, vor allem dann, wenn es so um die 50cm groß ist und ein paar Pfund wiegt, damit wäre widerlegt, dass sich Glück nicht wiegen lässt. Es gibt unglaublich viele Sprüche über Glück und Unglück und wenn man ihnen Glauben schenken darf, dann müsste man tagtäglich an sich selbst zweifeln. Wir sind alle nur Menschen.

Vor langer Zeit gab es ein kleines, gemeinsames Miniprojekt mit meinem befreundeten Blog von Jens Schönlau, wir haben beide, jeder in seinem Blog, aber am gleichen Tag über Glück geschrieben. Das war ein tolles Projekt, nachlesen könnt ihr das hier: http://www.fiftyfiftyblog.de/stadt-land-gluck/ und http://www.gitta-becker.de/gluck-und-glucklich-sein/ Die beiden Beiträge wurden damals am 29. September 2010 eingestellt. Seit damals ist eine Menge Zeit vergangen, viel ist passiert, sowohl bei Jens, als auch bei mir, dennoch komme ich von der Frage nach dem Glück nicht los. Ist der Jackpot das wahre Glück, oder ist es Glück innere Zufriedenheit zu fühlen? Das muss jeder individuell für sich beantworten, ich kann das für Euch nicht tun. Ich kann nur für mich sprechen, sorry schreiben. Ich vermag nicht zu sagen was Glück für mich gerade im Moment ist. Über das Glück meine Kinder zu haben, das will ich bewusst außen vor lassen. Vielleicht kann Mensch erst im gesamten Blick auf sein Leben sagen, was Glück war und was nicht. Wäre dann Glück immer nur eine Momentaufnahme, ein Klick, wie das früher von den Fotoapparaten zu hören war und das man nur denkt, wenn man es hat oder braucht? Ist beruflicher Erfolg oder der Gewinn eines Jackpots Glück? Das mag vielleicht das materielle, nicht das emotionale Glück sein. Allerdings, da sind wir uns sicherlich alle einig, ist das materielle mit dem mentalen, emotionalen Glück manchmal eng verknüpft, das klebt förmlich aneinander. Da müssen wir uns nichts vormachen, nicht umsonst laufen diese ganzen Einkommensdiskussionen immer und immer wieder und gelegentlich blickt man neidvoll auf das, was man nicht haben kann und wähnt sich sodann im Unglück. Ist es nicht so? Wir haben dann Träume und sind nicht sie es, die uns vorantreiben, immer weiter und wir drehen uns im Kreis, so wie ein Karussell sich immer weiterdreht? Vielleicht ist das so, dass auf diesem Lebenskarussell auch das Glück immer mitfährt. Kann man es deswegen nur nicht immer sehen, weil es zu weit vorne oder hinten sitzt und das Karussell sich zu schnell dreht?  Oder muss man kurz absteigen, dann genau gucken und an der richtigen Stelle aufspringen. Ganz schön durcheinander heute, oder? Könnt ihr noch folgen? Nein? Macht auch nix, vielleicht gibt der Artikel Euch Anlaß mal für einen kurzen Moment vom Karussell abzusteigen, inne zu halten, zu gucken was ihr wollt, um dann wieder aufzuspringen. Keine Angst, es nimmt Euch bestimmt wieder mit.

Es heißt, du kannst das Glück suchen, aber du wirst es nicht finden, das Glück findet dich. Ich weigere mich immer solchen Sprüchen zu folgen, weil das eher selten hinhaut. Auch diese der Art „Sorge Dich nicht, lebe!“, auch das geht gar nicht, es sei denn, dass du den Jackpot geknackt hast und kannst tagein, tagaus faul in der Sonne liegen. Aber ist das Glück? Ja, wenn hier 20°C minus sind, dann wäre das durchaus Glück, denn schreiben kann ich überall. Aber, ehrlich, das wäre mir nichts. Ist man seines Glückes Schmied? Ich weiß nicht, ob das wirklich so ist. Klar kann man eine Menge versemmeln in seinem Leben, meist ohne Absicht aber doch, es sei denn, der oder die BösewichtIn will zum Beispiel die Versicherung bedupsen und zündest an, was sowieso abgerissen werden soll. Ist aber am Ende nicht gut? Es heißt auch und diesen Spruch mag ich sehr: Es kommt wie es kommt, und habe ihn für mich erweitert: so wie es kommt, wird das schon passen, ist das nicht immer so? Klar gibt es Situationen, da frage man sich, was daran Glück sein soll und auch in der Gesamtbetrachtung ist die eine oder andere Lebenssituation einfach nur Mist, Schrott, Sch… gewesen, oder die eine oder andere Handlung bereust du zutiefst, aber du kannst das nicht ändern, kannst nichts ungeschehen machen, musst es annehmen und das Beste daraus machen. Wie ist die denn heute drauf, werdet ihr denken. Es ist einfach so, dass um es ganz vorsichtig auszudrücken, auf dem Karussell das Glück nur noch eine Reihe vor mir sitzt und sollte ich diesen Platz nicht erreichen können, so macht das nichts, denn das, was ich gerade erlebe ist der Stärkste, was ich in den letzten Jahren hatte und klar werde ich versuchen diesen ganz speziellen Glücksplatz zu erreichen. Da müsst ihr nun durch.

Wenn das Glück es ist, das uns findet, muss man dann so lange stillstehen muss, bis es gnadenlos einschlägt? Könnte ja sein, dass wenn man sich bewegt, just in dem Moment, da es das tun will, einen Schritt nach rechts oder links, vorne oder hinten macht, es dann vorbei zischt. Würde es dann heißen ade Glück und man kann nur noch nachwinken. Nein, so geht das auch nicht, das glaube ich nicht, dass das Glück so rüde sein kann. Trotzdem ist das Glück etwas, das ganz zart ist, das gehegt und gepflegt werden will, das unglaublich gut tut, das Menschen dieses besondere Lächeln auf das Gesicht zaubert, das man versuchen sollte festzuhalten ohne Garantie, dass man es dabei zerdrückt. Glück ist aber auch, das fröhliche „Guten Morgen!“ von Menschen denen du auf dem Weg zum Bäcker begegnest und die du gar nicht kennst, Glück ist das kleine Geldstück, der Cent auf dem Gehweg vor dir, Glück ist, wenn dein Kind seine kleinen Ärmchen um dich schlingt und ganz fest drückt, Glück ist aber auch der Moment in deinem Urlaub, wo du unter den Palmen liegst und mit dir und der Welt zufrieden bist, auch wenn du weißt, dass dieser Moment so vergänglich ist, Glück ist auch das Lob von deinem Chef und von meinen Lesern, Glück ist dein Erfolg im Beruf, auch wenn du hart dafür gearbeitet hast. Glück ist das einfach Leben, genießt es: Laßt es Euch gut gehen.

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