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Kosmetik – für Männer

Gestern war Halloween, heute könnte man den persönlichen Visagisten zu Hause brauchen, der oder die es schafft, dass Mensch nach drei Stunden harter Arbeit sich etwas mehr ähnlich sieht. So ungefähr wie gestern, bevor man ausgegangen ist. Manche denken, dass das früher besser gewesen war, da hätte man das nicht gebraucht. So ein Schmarrn, natürlich hätte man alles dafür getan, um den Visagisten für den nächsten Tag haben zu können. Natürlich hat man eine rauschende Party früher sehr viel besser verkraftet als heute. Aber trifft das nur uns Frauen? Ach was, weit gefehlt! Männer sehen auch nicht besser aus, nach einer durchzechten Nacht. Alles nur Einbildung. Anderer Blickwinkel in den Spiegel. Oder etwa nicht?

Immerhin haben einige Männer eingesehen, dass der regelmäßige Gang zur Kosmetikerin zum Vorteil gereichen kann. Das ist in der Tat so, dass Männer in diese Branche vorrücken, nicht in der Berufsausübung, sondern beim reinen Genuss. Wobei ich persönlich es nicht immer als Genuss empfinde, dort gequält zu werden, denn vor den angenehmen Massagen,,  dem Relaxen unter einer Gesichtsmaske, steht eine ganze Reihe von Quälereien. Ich gehe auch nicht besonders gerne zum Friseur. Das liegt nicht am Friseur, nein, ganz im Gegenteil, aber ich finde es grauenvoll langweilig rumzusitzen und ab und an muss ich dort auch mal auf und ab gehen, einfach ein paar Schritte laufen. Er ist das schon gewöhnt, dass ich mich irgendwann auf den Weg mache, auch mal vor der Tür stehe, im Sommer natürlich. Aber das ist nicht das Thema, kommen wir mal zu den Männern zurück und deren Kosmetikwahn. Haben sie überhaupt einen?

Wenn es früher nur Werbung für Rasierwasser gab, hat sich das einer Wandlung unterzogen. Deo, After shave, Pre shave waren Vorreiter für sanfte Cremes und der Anti-Faltencreme. Angekommen sind sie, die Männer in der Welt der Kosmetik, der Produkte für die reife Haut. Immer mehr Produkte versuchen in der Gunst der Männer aufzusteigen. Immerhin haben  sich Nivea mit Jogi Löw und L’Oreal mit Hugh Lauri alias Dr. House prominente Werbeträger dafür an Bord geholt, um nur mal zwei Firmen zu nennen. L’Oreal bewirbt ganz offen Anti-Age-Total-Feuchtigkeitspflege und Achtung, man mag es nicht glauben „Augen-Roll-on“. Letzteres könnte ich selbst heute Morgen gut gebrauchen.

Was ist schlimm daran, wenn der Markt den Mann entdeckt? Nichts. Aber Vorsicht! Ich sehe das vor mir, Mann und Frau lernen sich am Abend kennen. Beide sind sie kosmetisch überaus gepflegt und verjüngt, super gestylt und gehen so auf die Pirsch. Sie verlassen zusammen die Party, miteinander, gehen zu ihm, zu ihr, schnurzpiep egal in welchem der beiden Betten sie landen, haben berauschenden Sex, schlafen nebeneinander ein. Aber dann der nächste Morgen. Sie liegen nebeneinander im Bett, all die schöne, dekorative Kosmetik, verlaufen, quer über die Gesichter verteilt. Sie schlagen die Augen auf und schreien sich gegenseitig an, diese Horrorgestalt, der sie geradewegs in die Augen schauen, sah gestern aber anders aus. So ist das, so kann das passieren. Das ist früher immer nur Frauen passiert, oder?

Nun, Mädels, ihr wisst nun, was ihr euren Kerlen zu Weihnachten schenken könnt. Frau von heute schenkt nicht mehr SOS – Schlips-Oberhemd-Socken –, sondern Kosmetika vom Feinsten. Vor allem für die, deren Kinder geneigt sein könnten, zu ihrem Vater „Opa“ zu sagen, wenn dieser vorm Kindergarten wartet, um es abzuholen.  

Nun Männer, was denkt ihr? Wie? Ihr habt das nicht nötig? Hmm… in diesem Fall würde ich mich nicht vor den Spiegel stellen und hinein murmeln: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Schönste hier im Land?“. Dieser Antwort würde ich nicht immer trauen.  Fragt Eure Frauen und spätestens, wenn diese unter Weihnachtsbaum Anit-Aging-Cremes legen, wisst ihr, was die Uhr geschlagen hat. Lasst es nicht so weit kommen, handelt vorher. In diesem Sinn gutes Gelingen.

Diejenigen, die heute Feiertag haben, entspannt Euch, genießt den Tag, ich gönn ihn Euch, diejenigen, die arbeiten dürfen, seht das gelassen, Dienstag ist immer der beste Tag der Woche. Aber egal, ob arbeiten oder nicht, lasst es Euch gut gehen.

 

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