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…man lernt immer noch dazu!

Das Spannendste im Leben ist zu lernen. Kommt gerade recht, jetzt da die Ferienzeit beginnt, die übrigens unsere ausländischen Nachbarn nicht prickelnd finden. Sie bemängeln, die bei uns übliche Staffelung der Ferien nach Bundesländern. Egal was sie auch immer wollen, irgendwer hat in dieser Zeit immer Ferien. Ich glaube es war ein amerikanischer Banker oder Unternehmer, der das unmöglich findet. Ob er sich darüber Gedanken macht, was wäre, wenn unser flächenmäßig relativ kleines Land alle Urlauber auf einen Schlag ausspucken würde? Nein, ich denke, das hat er nicht so bedacht. Kommen wir zum Thema lernen zurück.

Ich weiß nicht, ob ich das schon mal erwähnt habe, aber ich habe sehr spät, im Jahr 2001, mein Abitur gemacht. Erst mal weil ich es unbedingt wollte, das war immer mein Traum und dann weil ich es so ein wenig mit Medizin habe, studieren uns so. Ich habe das geschafft, bin bis dahin gekommen, Andreas Tod hat mich da ein wenig aus der Bahn und dem Studium geworfen, was mich heute nicht mehr hindern könnte, es wieder aufzunehmen. Ich ärgere mich ziemlich, wenn ich aus mangelnder Kenntnis heraus, etwas nicht so machen kann, wie ich das eigentlich möchte. Nein, ich meine damit nicht den viel bescholtenen, mitunter krank machenden Perfektionismus. Damit habe ich weniger am Hut. Ich backe einen Kuchen, um ihn zu essen und da ist mir ziemlich heftig egal, ob der nun perfekt aussieht oder etwas schief geraten ist. Ich bin keine Konditorin, also darf mein Kuchen Ecken und Kanten haben. Ich will auch keine zwei „s“ schreiben, wenn ich es a. seit ewigen Zeiten gewohnt war ein „ß“ zu schreiben oder es mir b. einfach besser gefällt ein „ß“ zu schreiben und wenn ich einen wirklich wichtigen Text abliefere, dann lasse ich den sicherheitshalber lektorieren. Das ist nicht mein Job alle Regeln zu beherrschen. Die Sache mit den Kommas schließt sich hier nahtlos an.

Ich habe eine Idee für einen Film, habe den auch einem Produzenten und Regisseur vorgestellt, der die Idee in sich gut fand. Na ja nun aber haperte es nicht unbedingt die Umsetzung in Worte, sondern auch und vor allem geht es um die Form dieser Art zu Schreibens, das sich von dem des literarischen Schreibens gewaltig unterscheidet und dann das davor bis das überhaupt so weit ist, dass man an das Drehbuch selbst kommt. Ich habe inzwischen einige viele Drehbücher gelesen, war bei einem Samstagsseminar, das mir sehr gut gefallen hat, aber das war mir nicht genug. Zufällig bin ich dann über einen kleinen Kurs über einige Wochen, an einem Abend in der Woche bei der Master School Drehbuch gefunden und auch belegt.

Da saß ich dann in einem bunt gemischten Publikum. Alle Altersgruppen bei Mann und Frau waren vertreten, eine supernette, geduldige Frauke Schmickl als Dozentin, weihte uns in die Geheimnisse des Drehbuchschreibens, samt dem Vor- und Nachspiel ein. Aber es war sehr viel mehr als das Drehbuch an sich, es war sehr viel interessanter als das Schreiben alleine, es ging vor allem auch darum zu lernen einen Film als solches mit anderen Augen zu sehen. Oh, Du unbeschwerter DVD-Abend, hinüber bist Du! Seit dem ersten Abend des Kurses wird fortan immer sogleich der Protagonist, die Protagonistin samt seinem Gegenspieler gesucht und sodann analysiert wo dieser Vogel hinfliegen will, warum und vor allem ob er das, nach einigen Abstürzen, dann auch schaffen wird. Nein, so geht das natürlich nicht, ich werde sicher weiter unbeschwert Filme schauen, aber ich werde mir hinterher diese Gedanken machen, sofern der Film mich dazu motiviert. Bei mancher Produktion ist das wurscht, weil der Film in sich es nicht verdient, dass man auch nur eine einzige Hirnwindung damit beschäftigt. 

Ich werde natürlich nicht den Inhalt dessen was wir gelernt haben hier breit treten, wenn ihr etwas über dieses Thema lernen wollt, dann müsst ihr selbst einen Kurs belegen. Übrigens konnten wir freiwillig „Hausaufgaben“ machen, was mir auch sehr viel Spaß gemacht hat, obwohl ich, zugegeben zuerst so meine Berührungsängste hatte. Da sitzt eine sehr kompetente Frau und genau der sollst du deinen filmischen Erguss präsentieren. Aarrg…, die Arme. Ja, klar, das ist natürlich blöd, aber aus der Erfahrung mit Buchmanuskripten weiß ich, dass hier niemals eine Nachricht kommt, warum ein Manuskript nicht genommen wurde und hier stellst du dich der direkten, klaren Kritik, bekommst dafür aber auch Anregung es besser zu machen. Ich habe diese Hausaufgaben in keinem Moment bereut. Ja, die Hausaufgaben waren natürlich auf freiwilliger Basis, aber man muss schon mit dem Klammersack bepudert sein, wenn man das nicht in Anspruch nimmt. Nur durch Übung und Korrektur bekommt man das gebacken. Stellt Euch mal vor, nur mal so als einfache Übung, die jeder aus Spaß machen kann: Packt einen Film von 90 Minuten auf eine Seite, an dem Protagonisten, der Protagonistin entlang erzählt, samt aller wichtigen Nebenfiguren, die absoluten wichtigen Ereignisse bis hin zum absoluten Ende. Hui, da fängst du irgendwann mal an zu rotieren, wenn du merkst, dass du erst in der Hälfte des Films, aber schon am Ende des Blattes bist. Das so zu kürzen, dass das immer noch passt, und interessant ist, das ist nicht so einfach und ehrlich so ganz hinbekommen habe ich das nur bedingt.

Es war für mich ein Einblick, gucken, ob ich nach dem Projekt, das ich im Kopf habe, o.k. es sind zwei, weiter intensiviere. Das weiß ich heute nicht, behalte das aber im Auge und kann es mir sehr gut vorstellen. Vielleicht kehre ich aber auch an die Uni zurück, mal gucken. Ich weiß es noch nicht, es eilt auch nicht, mich zu entscheiden, auf jeden Fall ist die Master School Drehbuch ein Gedanke wert, wenn man dieser Richtung mehr wissen möchte, ihr könnt Euch hier mal umschauen http://www.masterschool.de/drehbuch-schreiben nein ich bin nicht bestochen, habe keine Vorteilnahme, aber ihr wisst, wenn mir etwas gefallen hat, dann sage ich das auch. Jetzt sind Ferien, aber auch diese werden irgendwann zu Ende gehen und dann könnt ihr Euch ja reinknien in den Kurs, den ihr schon immer mal besuchen wollt. Bei mir stehen in nächste Runde, aber nur hobbymäßig und weil ich es einer Freundin versprochen habe ein Italienischkurs an, berufsmäßig muss ich gucken.

Es ist Wochenende, es wird, glaube ich gelesen zu haben, nicht mehr ganz zu heiß werden, wie es das während der letzten Woche gewesen war. Übrigens, wenn mir noch mal jemand etwas von „Lauem Sommerregen“ erzählen will, dem mache ich frei weg die Rolle vorwärts, der Regen war gestern so was von kalt und naß und ich muss das wissen, denn ich habe das ausprobiert und zwar bis auf die Haut. Aber geil war das trotzdem! Nun also Wochenende: Laßt es Euch gut gehen!

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