Mein ganz persönliches Hertha-Märchen, Teil 1.
Letzte Woche war ich mit meiner Tochter bei Hertha BSC gewesen, ich habe hier http://www.gitta-becker.de/hertha-bsc-dynamo-dresden/ darüber berichtet. Ich mag es die Atmosphäre im Olympiastadion zu genießen, auch wenn mein Herz einem anderen Verein gehört, aber der ist weit weg. Ich war da ein wenig verkrätzt, weil ich im Vorfeld Kommunikationsprobleme mit Hertha BSC hatte. Das passieren kann. Das kann natürlich an meinem Dialekt gegeben habe, obwohl, wenn ich ehrlich bin, dann versuche ich in gebrauchsfähigem „Deutsch“ zu schreiben. Meinen Dialekt geschrieben… oh je ..
Des ded dann so aussehe un iwwerhaupt des des kaum en Mensch lese un verschtehe känne. Das möchte ich natürlich niemandem zumuten, nur den ausgesuchten, wie Pia, die wieder in meine und ihre Heimat zurück gezogen ist … und manschmol do schnawwle ma halt in pälzisch und des im gschriewwene Word. Aber zurück zu Hertha. Ich war da ein wenig angezickt, ich gebe das zu, eben weil ich ein Déjà vu auf ein Ereignis hatte, das Jahre zurück liegt. Ich lasse jetzt mal die Vergangenheit liegen und schreibe ausschließlich über die Gegenwart.
Bin ich ein Mensch leiser Töne? Weiß ich nicht, das können meine Mitmenschen besser beurteilen. Vielleicht leise, aber treffende Töne. Das trifft auf das geschriebene und gesprochene Wort zu. Wenn es irgendwie geht, dann versuche ich in der Diskussion sachlich zu bleiben. Klappt nicht immer, aber mit zunehmendem Alter immer besser. Frau wird ruhiger, Diskussionen bis aufs Messer komm‘ raus, führe ich schon lange nicht mehr. Inzwischen nutze ich manchmal meinen Blog, um zu sagen, was ich sagen will, egal wer auch immer zuhört oder liest oder wie auch immer. Ich sollte nun zum Punkt kommen, einem Teilpunkt in der Geschichte.
Kaum, dass mein Beitrag letzte Woche Donnerstag eingestellt war, habe ich ihn von Hertha entdecken lassen. Wie ich das gemacht habe? Das eine oder andere Geheimnis muss Frau wahren, für sich behalten. Nun kommt der Punkt, den ich persönlich Menschen sehr hoch, nicht hoch genug anrechnen kann: zu reagieren, wenn sie Kenntnis bekommen. Das ist, wie ich meine eine absolute Charakterstärke. Man/Frau hätte auch sagen können: „Laß doch einfach Gras über die Sache wachsen.“. Nicht so Frau Barknecht. Kaum, dass sie Kenntnis von dem Malheur bekam, läutete bei mir das Telefon und sie meldete sich. Ich war überrascht, habe ich damit nicht gerechnet. In einem sehr netten Gespräch haben wir das Geschehen im Vorfeld zu dem Spiel, zu dem ich mit meiner Tochter gegangen war, geklärt. Manchmal läuft halt etwas blöd und dann irgendwann, wenn die schiefe Bahn beschritten ist, dann tritt auch noch Murphys Gesetz in Kraft und nix geht mehr, rien ne va plus. Dann läuft, auch das, was mal blendend begann krumm und dumm und schief und bekommt eine Eigendynamik, die niemand braucht und die niemand möchte.
Inzwischen möchte ich verraten, dass meine Tochter unbedingt mit Freunden ein Spiel in der berüchtigten Hertha Ostkurve erleben möchte. Dafür hat sie für sich und die Freunde Karten besorgt, kommenden Freitag, gegen 1860 München. Ich kann mir gut vorstellen, dass das ein Fieber werden kann, wenn du infiziert bist, dann kannst du nicht mehr loslassen, egal welchem Verein dein Herz gehört. Das geht dir unter die Haut, gibt Gänsehaut pur. Wir saßen letzte Woche mittig. Von der Ostkurve die Gesänge des Hertha Fanblocks, von der gegenüberliegenden Seite, die der Dresdner Fans. Nachdem eventuelle Randalierer im Vorfeld durch die Polizei am Betreten des Stadions gehindert wurden, war es das was es sein muss: ein friedliches Fußballfest. Ganz klar und ohne Wenn und Aber, was nicht nur für mich, sondern auch für meine Familie gilt: Keine Gewalt in Stadien! Keine Gewalt irgendwo! Gewalt ist kein Argument. Das kann man nicht laut genug und oft genug sagen. Ansonsten geht doch mal zu Hertha, sucht Euch einen Platz ungefähr in der Mitte des Stadions und genießt das. Hammer!
Warum schreibe ich das? Ich war heute am Briefkasten und fand ein Kuvert, dick und fest und edel und mein Herz begann schneller zu schlagen. Frau Barknecht hat mir Karten angekündigt, aber da ich ab und an mal schlecht höre, vor allem, wenn ich aufgeregt bin, habe ich mich nicht getraut daran zu glauben, dass ich VIP-Karten bekommen soll. Ich und VIP! Wow! Und mehr noch, ich werde sie treffen, wir werden uns treffen, zwei Frauen, ein geklärtes Mißverständnis. Ich verneige mich immer mit Achtung, wenn ein Mensch auf eine Situation zugeht, sie klärt, nicht im Nirwana verschwindet, wenn es brenzlig wird. Sie gehört dazu und ich freue mich darauf sie kennen zu lernen.
Natürlich werde ich kommendes Wochenende von dem Spiel Hertha BSC gegen 1860 München, dem drum herum und allem und hoffentlich dem Sieg der Hertha berichten, und von der Begegnung mit Frau Barknecht, wenn sie Zeit dazu hat. Ich freue mich auf Freitag.