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Montag

Montag! Ist das nicht der meist gehasste Tag der Woche? Man muss wieder aufstehen, in festen Zeitabläufen den Tag gestalten, arbeiten gehen, Mitarbeiter ertragen, die nicht viel besser gelaunt sind an diesem Tag. Montag, der erste Arbeitstag der Woche, oft auch der erste Arbeitstag nach dem Urlaub. Dabei kann er gar nichts dafür, der Montag, oder?

Ich glaube, dass der Mensch schon von Kindesbeinen an konditioniert wurde, den Montag nicht zu mögen. Oftmals nicht gerade gut gelaunte Mütter wecken ihre Kinder. Den Müttern geht es nicht anders als den Kindern und den Vätern. Früher als ich Kind war, da war der Montag immer Waschtag. Am Abend zuvor, das war dann das untrügliche Zeichen, dass das Wochenende vorbei ist, hat meine Mutter die Wäsche sortiert: Kochwäsche, bunt und keine Ahnung irgendein Mix. Da sie das in der Waschküche gewaschen hat, wurde dann alles in das jeweils größte Stück Wäsche gepackt und in einen Wäschekorb gequetscht. Ganz früher stand am Montag der Topf mit der Kochwäsche auf dem Herd, der Rest wurde irgendwie mit der Hand gewaschen, fragt mich nicht.

Wenn ich dann am Montagmittag aus der Schule kam, hing die Wäsche fein säuberlich auf der Leine. Ich den Wäschehochzeiten, als mein Bruder seine Ausbildung absolvierte bedeutet dies das: 14 und mehr Hemden (mein Vater und mein Bruder pro Tag ein frisches und das vom Dienst wurde danach fix ausgezogen),  35 Paar Unterhosen, ebenso Socken und Strümpfe, diverse Blusen und Shirts, BHs, Jeans, dann die Handtücher 10 Stück und die Badetücher dazu, die Betten wurden an einem anderen Tag frisch bezogen. Am Montagnachmittag stand die Gute dann am Bügelbrett, bügelte 14 Hemden und mehr, die T-Shirts und war damit mehr als beschäftigt. Unterwäsche und Handtücher wurden nicht gebügelt. Damit war ihr Tag fest strukturiert und ich kann aus  meiner heutigen Sicht durchaus verstehen, dass sie da in der Früh nicht wirklich gut gelaunt gewesen war. Ich wasche am Freitag, aber wenn eine Maschine beisammen ist auch mal dazwischen.  

Montag zum Arzt zu gehen ist auch keine gute Idee, da sind die Wartezimmer voll von jenen, die über das Wochenende krank geworden sind und jenen, die es vorgeben geworden zu sein, weil sie nur allzu gerne einen gelben Urlaubsschein haben möchten. Also verschiebt man einen fälligen Arztbesuch auf den Dienstag, sofern das mit dem Befinden zu vereinbaren ist. Es gibt noch mehr Stellen zu denen man am Montag besser nicht hingeht. Auch wenn man vom Chef eine Gehaltserhöhung haben möchte, sollte man niemals am Montag darum bitten, man weiß nie wie fröhlich und frivol sein Wochenende gestaltet war. Möglicherweise hatte er auch Krach mit seiner Alten, dann wäre das ganz übel um mehr Geld zu bitten. Das gilt natürlich gleichermaßen dann, wenn der Chef eine Chefin ist. Egal was auch immer ist, am Montag sollte man sich auf Routinearbeiten beschränken, denn derer hat man sicherlich genug.

Ich finde den Montag eigentlich gar nicht so schlimm, es könnte doch schlimmer sein, oder? Wenn es zum Beispiel regnet, was macht das am Montag, wenn man sowieso arbeiten muss? Blöd natürlich, wenn man draußen arbeitet, da wird man nass. Ich finde am Montag geht die Arbeit meist flott von der Hand, man ist, sofern man keine Party gefeiert hat, einigermaßen gut ausgeruht, wohl konzentriert, da geht das. Und ehe man sich versieht, da ist dann Feierabend und ab nach Hause. Einkaufen muss man nicht, es gilt die Reste vom Wochenende zu verarbeiten, passt doch alles wunderbar. Und dann ist er schon vorbei, der Montag, mit etwas Glück, nein da bedarf es im Moment eine ganze Menge Glück, läuft im Fernseher ein guter Krimi, statt Krimi könnte man bei den momentanen „sommerlichen“ Temperaturen auch ein schönes Duftbad mit Kerzenlicht nehmen und dann ab in die Kiste.

Und morgen, morgen, da ist dann schon Dienstag.

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