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Murmeltierparade

Es ist mal groß, mal klein, mal schmal mal breit, steht mal an der Wand, mal ragt es in die Mitte hinein. Es kann bunt oder uni sein, es ist mal kalt und mal warm, mal ist es einfach, mal technisch versiert, mal nutzen wir es viel, dann weniger. Mal ist man darin allein, dann zu zweit, gelegentlich hat es Überbelegung. Es kann mitwachsen, aber nicht unendlich. Ab und an ist es für Wochen allein, was es aber nicht übel nimmt. Es nimmt und auf und spuckt uns aber auch wieder aus. Wir lieben es und es liebt uns.

Wir haben es während der letzten Tage erlebt wie das sein kann, wenn die Sonne scheint, wir auf der Haut das Gefühl von Wärme spüren. Das war ein kleiner Vorgeschmack darauf, dass es den Frühling geben wird. Ich glaube fest daran, dass das noch kommen wird, auch wenn einem die Laune vergehen könnte, wenn man heute rausschaut. Dass es regnerisch ist, ist nicht das Problem, sondern der eisige Wind, der jeden Anteil von Wärme auf seinem Weg zu uns irgendwo verloren hat. Aber hilft alles jammern? Erstens ändern wir damit das Wetter nicht und zweitens wissen wir, dass das bis in den April hinein immer mal wieder solche Kälteausreißer geben kann. Also was solls, ärgern wie uns nicht, immerhin haben wir während der letzten Tage mal die Sonne sehen dürfen.

Wenn ihr diesen Artikel lest, dann hört heute mal genau hin, bei diesem Mistwetter, dem arschkalten Wind ruft es dauerhaft und beständig und wollte Euch heute Morgen nicht gehen lassen – aus reinem Beschützerinstinkt vor dem Draußen heraus natürlich, sonst nichts. Ich bin mir sicher ihr habt es alle gespürt als heute Morgen der Wecker klingelte, da hat es Euch ganz leise ins Ohr geflüstert: „Gib dem Idioten einen Rand und dreh dich um, draußen ist das ungemütlich und kalt.“. Das linke Auge hat zum Fenster geschaut, kein blauer Himmel, Regentropfen an den Scheiben, der Wetterbericht kam in Erinnerung und dann, folgsam wie ihr seid, habt ihr natürlich diesen Rat befolgt: Wecker aus rumgedreht und eingekuschelt in diesem wunderbaren Bett mit seiner bunten oder einfarbigen Wäsche und was war das Ende vom Lied? Ihr habt kräftig verpennt. Macht aber nix, davon geht die Welt nicht unter. Bei einem solchen Wetter überläßt man sein Bett nicht der Einsamkeit des Tages, oder? Nein, das geht gar nicht, es einsam im Schlafzimmer zurückzulassen, besser ist sich darin einkuscheln, die Decke über den Kopf ziehen und die Welt da draußen machen lassen was sie will und auf besseres Wetter hoffen.

Eine Erklärung noch was ich eingangs mit überbevölkert meinte, als meine beiden Großen noch ziemlich klein waren, da kamen sie jede Nacht und unser Bett war wegen Überbevölkerung vorübergehend zur weiteren Aufnahme geschlossen, da passte nix mehr rein, weil sich die beiden ziemlich breit gemacht haben und wir an den Rand des Bettes und des Wahnsinns gebracht worden waren, weil das über Wochen und Monate jede Nacht so gewesen war. Als es geendet hat und die Kinder plötzlich in ihren Bettchen geblieben waren, was haben wir das vermisst, dass diese kleine Wesen sich nachts an uns gekuschelt haben. Das war anstrengend aber auch schön gewesen.

Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende, auch wenn das da draußen nach allem nur nicht nach Frühling aussieht. Ich biete Euch an: die Wohnung zu streichen, zu tapezieren, was immer ihr wollt, die Schränke auszumisten, zu müllen was gemüllt werden muss. Umräumen, die Möbel in anderer Anordnung zu platzieren, trotz Wind und Wetter spazieren gehen, Euch mit Freunden treffen, Besuche machen, Verabredungen treffen, oder aber ein Buch zu nehmen, oder auch zwei, eine große Kanne Tee oder Kaffee und dann ab ins Bett, unter die Decke und im Wechsel lesen und schlafen, lesen und schlafen. So etwas wie einen kleinen Winterschlaf, Murmeltier sein. Sucht Euch etwas Schlaues aus für dieses Wochenende, das für das Wetter auch nix kann und: Laßt es Euch gut gehen.

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