Nationalelf, Slowenien und Brad Pitt
Gewonnen zehn Spiele zehn Siege. Keine Frage ein glanzvoller Erfolg, fast schon unheimlich, aber fast schon logisch. Das Bild der Nationalmannschaft hat sich verändert, hat sich irgendwie der Wirtschaft angepasst, wo schon seit langer Zeit kein Posten mehr sicher ist. Früher hieß ist „Junge (oder Mädchen) geh zur Bank, dann hast Du einen sicheren Job!“. Andere bezogen dies auf Siemens, BASF, Mercedes Benz und wie die Großfirmen alle heißen. Das ist längst schon nicht mehr so. Wer in der Nationalelf spielen will muss sich immer wieder neu beweisen. Der Stammspieler als solcher ist gleich einem Mammut oder Dinosaurier längst schon ausgestorben.
Spieler wir Fringst und Ballack mussten dies schmerzlich erfahren, auch wenn sie es lange nicht wahrhaben wollten. Ihr Typ Spieler passte nicht mehr in die Mannschaft, ihre Leistungen waren kurz vor ihrem Ausstieg nachlassend und ihr Alter wurde von jüngeren Spielern längst schon überholt. Kein Spieler klebt mehr an seiner Rücknummer. Sie sind schlichtweg austauschbar geworden. Genau dieses Prinzip, dass sich jeder Spieler seinen Einsatz erspielen muss, beschert dem Trainer Jogi Löw, dass er aus dem Vollen schöpfen kann, er hat zwei komplette A-Mannschaften zur Verfügung. Ob das letztendlich ausreichend sein wird den Titel zu holen, werden wir in etwas mehr als acht Monaten wissen.
In Slowenien hat man gegen die Aufstockung des Eurorettungsschirmes gestimmt. Allerdings wird man diese Abstimmung im Laufe der Woche erneut durchführen mit der Aussicht auf Erfolg. Die Abstimmung gestern war keine Abstimmung für oder gegen den „Rettungsschirm“, sondern eine für oder gegen die gegenwärtige Regierung. Ein Misstrauensvotum also. Natürlich müssen die Börsen heute darauf wie eine verschnupfte Diva reagieren, schließlich muss der eine oder andere Spekulant dafür sorgen, dass seine Schäfchen endlich ins Trockene kommen. Ich begreife nicht weshalb die das alles so dürfen, schätzungsweise gilt: Wo kein Kläger ist kein Richter.
In Berlin brennen mal weniger Autos dafür hat man es auf die Bahn abgesehen. Wie hirnverbrannt ist das? Das kann man sich wirklich sparen, fallen in Berlin regelmäßig Züge aus, werden Strecken gesperrt und alles dank Herrn Mehdorns Sparpolitik. Ein Grund um nicht mehr mir Air Berlin zu fliegen, wer weiß, vielleicht spart er Sitzplätze ein und bringt einfache Haltegurte wie in den alten Straßenbahnen an. Ich hätte Bauchschmerzen ihn an die Spitze eines Unternehmens zu setzen, deren Haupteinnahmequelle Beförderungen sind. Wir werden uns überraschen lassen müssen von dem, was ihm so alles einfällt.
Den Vogel hat Brad Pitt abgeschossen. Der Gute dreht einen Film „World War Z“ und wollte hierzu Kalaschnikows einsetzen – echte, richtige, funktionierende. Die wurden von einem Swat-Team sichergestellt, das die Villa stürmte, wohin die Waffen vom Flugplatz aus geliefert worden waren. Dort war man über den Einsatz verwundert und geschockt. Einfache Kommunikation mit den Behörden dort hätte dies verhindern können. Oder haben die Filmleute wirklich gedacht, dass die Behörden bei einem solchen Verdacht in Anzug und mit Krawatte höflich an die Tür klopfen? Nicht wirklich, oder doch?
Irgendwie spielt unsere Welt verrückt. Unsere Welt? Nein ihre Bewohner laufen in falschen Bahnen. Vielleicht sind es gar keine falschen Bahnen, sondern einfach alles nur Missverständnisse, Versäumnisse – kann ja mal passieren, dass man nichtmitteilt mit echten Waffen zu arbeiten, oder schlichte Habgier. Einzig der Nationaltrainer hat ein Stück Normalität geschaffen, hat die Sockel abgebaut auf denen sich der eine oder andere Nationalspieler gerne sehen würde. Möglich, dass alles wieder normal laufen wird, wenn der Vollmond vorbei ist, der heute am Himmel stehen wird. Denn wenn sonst niemand die Schuld hat, dann muss es der Vollmond gewesen sein.