Archiv
Kategorien

Nebel

Herbst, eine Jahreszeit, die nicht unbedingt jeder mag. Den Winter auch nicht. Na ja, wenn ich ehrlich bin, dann muss ich zugeben, dass ich den Herbst und den Winter mag. Wenn Nebel aufkommt und man die Hand vor Augen nicht sieht. Ja, ich weiß für die Autofahrer ist das schlichtweg beschissen, aber was soll ich machen? Es ist einfach so. Was spricht dagegen, dass man sich, wenn man sieht draußen ist neblig am Abend ein gutes Buch liest, während man in eine Decke einmummelt im Sessel lümmelt, etwas Konfekt und wer mag ein gutes Glas Wein. Was kann schöner sein?

Ich erinnere mich, es sind inzwischen unglaublich viele Jahre vergangen. Mein Freund und ich haben uns mit meinem Bruder verabredet ins Kino zu gehen. Damals lebte ich noch zu Hause. Was soll ich sagen? Draußen dicke Suppe, man konnte die Hand kaum vor den Augen sehen. Es war richtig dicke da draußen. Aber wir waren jung, der Verkehr nur halb so stark wie heute und so fuhren los. Was sollte uns passieren? Die Welt gehört doch schon uns. Wir dann mit meinem VW-Käfer nach Mannheim, wo wir verabredet waren, kauften noch schnell Mannemer Dreck und gingen ins Kino. Ich weiß noch genau welchen Film wir gesehen haben und wenn ich von dem Film nicht mehr sehr viel weiß, eins ist mir haften geblieben: Dieser Film gehört zu den Filmen, die ich nicht wieder schauen muss: Trio infernal mit Romy Schneider. Die Beschreibung des Filmes könnt ihr bei Wikipedia nachlesen. Mir blieben einige Szenen haften, die nicht besonders schmackhaft waren. Ein Grund, dass ich ihn nicht wieder schauen muss. Wir tasteten uns dann im Nebel wieder nach Hause und ich war dann doch froh, als ich das Auto abstellen konnte.

Ob ich mich überhaupt noch an den Film erinnern könnte, wenn es nicht so neblig gewesen wäre, ich weiß es nicht. Heute ist mir da manchmal eher ängstlich zu mute, wenn ich weiß, dass meine Kinder bei dem Wetter unterwegs sind. So müssen sich meine Eltern gefühlt haben, wenn meine Geschwister und ich unterwegs waren. Aber es war alles gut, wir kamen immer gut nach Hause, fast jedenfalls. Meine Schwester hatte den Hang das eine oder andere Auto in den Graben zu legen und jedes Mal mit fast heiler Haut davon zu kommen.

Heute ist es draußen neblig und wir können gerade mal zum nächsten Haus gucken. Mehr ist nicht oben, unten auf der Straße ist es besser. Trotzdem ist es so übel draußen nicht, also keine Ausrede einen Spaziergang zu vermeiden. Lasst es Euch gut gehen, mummelt Euch ein, heute Abend, mit einem guten Buch, im Sessel unter der Stehlampe. Konfekt und ein gutes Glas Wein, dann kann nichts mehr schief gehen.

Morgen ist wieder Donnerstag, Klatschtag. Ich freue mich schon darauf.

Kommentieren