Archiv
Kategorien

Newtown

Newtown, USA so unendlich weit entfernt, so gar nicht unser Problem vor allem weil nächste Woche Weihnachten ist. An den Waffen liegt das so wie so nicht, weil es am Finger dessen liegt, der sie trägt, der sie hält. 20 Kinder zwischen 6 und sieben Jahren, 6 Erwachsene ist die Bilanz des grauenvollen Anschlags auf die Sandy-Hook-Grundschule Newtowns, dazu die Mutter des Mörders und der Mörder selbst. Seit gestern werden die Opfer beigesetzt und wenn das geschehen ist, dann wird die Diskussion aus dem Focus der Öffentlichkeit, aus unserem Fokus verschwinden.

Man habe Fakten gesammelt warum der Mörder Adam Lanza zu einer solch traurigen Berühmtheit geworden ist. Ob aber alle Fakten zusammen eine Antwort auf die Frage der Angehörigen nach dem Warum geben, wage ich zu bezweifeln, denn es gibt nichts, das Gewalt rechtfertig, kein mentaler, kein religiöser, kein besitzergreifender Grund. Es gibt einfach keine Rechtfertigung für Gewalt. Nirgendwo, weder in den USA, noch in Afrika, in Arabien, in Asien oder Europa.

Wer wird all diese Menschen trösten? Mit jedem Schritt ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie einen Nachbarn, der in irgendeiner Art und Weise selbst in das Geschehen involviert war, sei es direkt oder weil das getötete Kind verwandt mit ihnen war oder befreundet mit dem eigenen Kind gewesen war. Wer tröstet sie? Wer wird da sein, wenn sie wieder und wieder von Schmerz überwältigt werden, wenn nicht  nur die Seele schmerzt, sondern auch jede Faser des Körpers. Wer wird sie halten, wen die kleinen Särge in der kalten Erde verschwinden. Sie können sich halten, aber gegenseitig trösten werden sie sich nicht können, weil der Schmerz jedes einzelnen in dieser Stadt viel zu groß ist, als dass er Trost spenden kann. Wer fängt die Tränen auf, die geweint worden sind? Passen all die Tränen in ein Glas, bringen sie schon ein Faß zum überlaufen, oder einen Fluß dazu über die Ufer zu treten? Ergeben die Taschentücher, die benutzt wurden die Tränen zu trocken schon einen Berg auf den man steigen könnte? Den Schmerz, die Trauer werden diese Eltern bis an das Ende ihres Lebens fühlen, weder das eine noch das andere endet jemals. Es kann lebbar werden, aber enden wird das niemals, nicht für Eltern, nicht für die Geschwister.

Wer tritt an gegen das Vergessen der kleine Stadt Newtown, dann wenn all die Feiertage vorbei sind und die Erinnerung daran zwischen Weihnachtsplätzchen auf der Streck geblieben ist? Newtown, so unendlich weit weg, aber hatten wir nicht Erfurth und Windenden?  So weit weg ist das doch alles nicht. Wer also tritt gegen das Vergessen an, nicht die Jahrestage, sondern das Handeln gegen Waffen aller Art. Waffen, Bomben wer kann mir wirklich sagen wofür wir das brauchen? Der einzelne Mensch nicht. Er wird sich auf irgendeine Art und Weise mit seinem Nachbarn verstehen, egal wie der aussieht, wie groß oder klein der ist, ob er rot, gelb, schwarz oder grün ist, ob er an Gott, Allah glaubt oder Buddhist ist oder an die Baumrinde in seinem Garten glaubt. Wir Menschen sind friedfertig und kommen miteinander aus. Es ist uns egal welche Sprache der andere spricht, wir werden uns schon irgendwie verstehen. Einzig die Hand voll Menschen, die Männer und Frauen, die das  nicht ertragen können, stören diesen Frieden, für den man keine Waffen braucht. Sie bauen Bomben, basteln Waffen, besitzen Waffen einzig um Leichtgläubige um sich zu scharen und Unfrieden zu schaffen und das, welch Hohn ist das: im Namen des Friedens, In Namen Gottes und Allahs. Was aber können sie ausrichten, wenn sich die, die sie aufhetzten einfach die Hand reichen, weil sie wissen, dass sie miteinander leben können? Wir reden doch schon alle miteinander über die modernen Medien, die uns an die Hand gegeben sind, haben sie das noch nicht begriffen? So lange wir miteinander reden, so lange bekämpfen wir uns nicht. Wozu also Waffen?

Es sind 20 Elternpaare, die ihre Kinder betrauern, 40 mal die Großeltern, unzählige Geschwister, dazu Onkel und Tanten, Cousins und Cousinen, Freunde und Freundinnen.

 

 

Kommentieren