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Ostern vobei

Das war also das Osterfest. Das war so irgendwie gegen meine Laufrichtung, aber na ja dann soll das eben so sein. Früher war das bei uns zu Hause so, dass es am Sonntag den Familientreff gegeben hat und dann am Ostermontag meine Eltern sich mit ihren Freunden getroffen haben. Wir sind am Ostermontag dann zu den Schwiegereltern mit Kind und Kegel marschiert. Nicht, dass Ostern so groß gefeiert worden war wie Weihnachten, aber ein wenig schon.

Ich bin Familienmensch, keine Frage. Sie fehlt mir dann schon, jetzt da so nach und nach alle Kinder ausgezogen sind. Zuerst denkt man „Yepeeh!“, nein, Quatsch, so ein Blödsinn, das habe ich bei keinem meiner Kinder gedacht. Im Gegenteil die gemütlichen gemeinsamen Kaffees, die fehlen mir gewaltig und wenn es einfach nur eine Tasse, aber was nicht ist, das ist nicht. So ist das nun mal, was nicht geht, das geht einfach nicht. Am Anfang, nachdem ich zu Hause ausgezogen war, was ich ganz zweifelsohne auf Etappen gemacht habe, zuerst für ein halbes Jahr nach Berlin, dann auf den Zeltplatz in Erlangen und dann eine Firmenwohnung dort, die wir bezogen auf die Miete aber niemals abgewohnt haben, weil wir nur selten dort waren. Tja und dann irgendwann bin ich wieder in mein Elternhaus gezogen, das dann ein Drei-Generationenhaus war. Drei Generationen unter einem Dach haben wir vor mehr als zwanzig Jahren bereits praktiziert, nix Neues also. Das hat man früher auf dem Land so gemacht, in der Stadt auch noch und je mehr die Menschen in die Stadt zogen und je mehr sich das Leben hier entwickelt hat, desto kleiner wurden die Wohn- und Familieneinheiten. Ist so. Ich kam mit meiner Familie wieder in meinem Elternhaus an, in einer eigenen Wohnung, aber ich war da und das war gut so. Kaffeetrinken mit meiner Ma? Regelmäßig und klar mein Vater war auch dabei, weil die beiden damals ihr Leben genießen konnten und nicht mehr arbeiten mussten. Wir saßen oft zusammen, die Kinder, meine und der Sohn meiner Schwester, die ebenfalls in unserem Elternhaus gelebt hat, spielten zusammen, besser hätte das nicht sein können. Wie kam ich jetzt auf unser Mehr-Generationenhaus? Ach ja Ostern dieses Jahr.

Ich habe Ostern irgendwie lustlos verbummelt, nur einen Bruchteil dessen erledigt, was ich erledigen wollt. Ätzend, ich hasse das, wenn ich nicht wenigstens die Hälfte der „to-do-Liste“ abhaken kann, was ich tun wollte. Familientreffen, so das traditionelle am Ostersonntag habe ich auch hinten runter fallen lassen. So was kann passieren, oder? Muss an dem bescheidenen Wetter gelegen haben, das alles andere als gut gewesen war. Der Wettermann formulierte das gestern so treffend: Vor Ostern kalt, an Ostern kalt und nach Ostern auch noch kalt. Das geht doch gar nicht. Diese Hochs und Tiefs kleben wie die Pest an einer Stelle und bringen uns diese kalte Witterung. Wenigstens scheint heute die Sonne und nachher werde ich mich mit meiner Mama beim Italiener treffen, samt einer meiner Töchter, ob die zweite dazu kommen kann, vielleicht klappt das ja und meine Enkeltochter ist noch nicht so müde, dass der Mittagsschlaf zwingend High Noon sein muss.

Da mein Kater es sich auf den Tasten des Laptops bequem macht, bzw. davor auf und abgeht, mich nicht schreiben lässt, dazu noch sein Fell, lange weiße Haare, an meiner Strickjacke lässt werde ich jetzt ihn kämmen, das hat er nun davon. Also ich genieße heute Mittag die Sonne. Und ihr? Ich hoffe ihr könnte das wenigstens ein halbe Stunde: Laßt es euch gut gehen.

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