Archiv
Kategorien

Sorge Dich nicht, Hochwasser!

Sorge Dich nicht, lebe! Das ist ein bekannter Buchtitel, Dale Carnegie, wer kennt das nicht? Zumindest glaube ich, dass die meisten mindestens den Buchtitel kennt. Hilft gerade all jenen, die Land unter haben, oder? Überhaupt haben wir ein Heer von Beratern, Menschen mit Ideen, Typen, die Erfolg verkaufen und wenn man die fragt warum sie sich nicht längst schon in der Südsee tummeln, wenn sie so erfolgreich sein wollen wie sie vorgeben, dann hört man ein „Man möchte alle am Erfolg teil haben lassen.“ Na ja logisch, oder?

Durch die Euros dessen, der am Erfolg teilhaben möchte, passiert es dann, dass die Kasse klingelt nicht mehr und nicht weniger. Stopp! Ich verteufle das nicht grundsätzlich, auf gar keinen Fall. Ich finde ein persönliches Coaching, das das eigene Projekt vorantreibt, das möglicherweise auch die Arbeitsstruktur ein wenig verändert, das ist auf keinen Fall falsch. Aber in diesem Fall sucht man sich seinen Coach selbst und wird nicht von einem Coach ausgemacht. Ich finde das macht Sinn. Mit Büchern kommt man da nicht wirklich weiter, wobei natürlich auch der finanzielle Aspekt eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Leider vermitteln aber sehr viele Bücher das Gefühl, dass man ein Versager, eine Versagerin ist, wenn man das angepeilte Glücklichsein nicht erreicht hat oder der Erfolg ausbleibt. Manchmal ist das eben so, dass Erfolg erst dann kommt, wenn man ihn nicht erwartet. Wie muss sich das anfühlen, man selbst ist vollkommen überzeugt von seinem Projekt, aber um drei Teufels Namen da tut sich einfach nix. Man macht und tut und ackert, aber da ist nix, da passiert nix. Nein, das liegt nicht daran, dass man selbst schlecht ist oder das Projekt geradezu unterirdisch mies, nein ganz sicher daran liegt das nicht. Vielleicht fehlt einfach nur genau das „i-Tüpfelchen“, das nötig ist, damit genau der darauf anspringt, der das auch tun soll. Das 398. Buch, des 350. Coach zu kaufen, zu lesen, dann sich vielleicht als Loser zu fühlen bringt es nicht. Ich klappe das dann zu, lege es weg, speichere es unter na ja, das wollt ihr gar nicht wissen. Da bleibt es dann eine Weile und dann hole ich es wieder heraus, lese das abermals, sehe dann meinen Fehler und korrigiere ihn. Ganz ohne Coach, ohne Buch. Klar ich hätte schon mal gerne einen Coach gebucht, zwei eigentlich, der, der mich auf die Beine zum fröhlichen Sport treiben bringt und der, der mir erzählt, dass meine Art zu arbeiten Mist ist und der mir eine zeigt, die besser ist, die mich voranbringt, die strukturiert ist und die ich im größten Chaos einsetzen kann. Alles andere hilft nur wenig. Ich meine damit, dass ich der Gelegenheitschaot bin und wenn das der Fall ist, dann könnte ich ab und an mal einen Coach gebrauchen. Bücher in der Richtung muss ich nicht haben, das Geld legt ihr besser in einem tollen Buch aus dem Unterhaltungsgenre ein. Nein, ich habe nichts gegen einen Coach, wenn ich ihn mir selbst gesucht habe. Ich will da nicht mit Mails oder Buchvorstellungen geködert werden und wenn ein Coaching dauraus besteht täglich gegen Geld eine Art Newsletter zu bekommen, dann weiß ich ja auch nicht und wenn mein Nachbar den in gleichem Wortlaut bekommen würde erst recht nicht. Dieses Geld kann man sich sparen, genauso gut könnte man es auch in die Tonne kloppen.

Vielleicht sollte diese Menge an Coaches, die es gibt, ihre Kraft in den Hochwassergebieten dieser Tage einsetzen. Obwohl stellt Euch vor, wenn da zwei aufeinander treffen. Die diskutieren erst mal stundenlang und wenn sie anpacken wollen ist die Arbeit längst schon getan. Nein, so schlimm wird das auch nicht sein, da sind sicher welche dabei, die ihre Ärmel aufkrempeln und ackern können. Oder wie wäre das, wenn die Bosse der Dax-Unternehmen auf der Bildfläche auftauchen würden? Mit Bodyguard von mir aus, diese Burschen können auch ordentlich zupacken. Das wäre ein Zeichen, oder Politiker nicht nur zum Gucken kommen, sondern mit anpacken. Das wäre ein gutes Feeling für die Menschen dort. Wenn ich ehrlich bin und ich weiß meine Leute „Schreibtischtäter“ würden mich dafür hassen, ich würde die in einen Bus setzen und dort hinschicken. Ach egal, das sind einfach nur Träume. Natürlich kann jetzt jeder fragen warum ich nicht…? Na klar, sehr gerne, aber mit jedem Sandsack würde ich mitfliegen und nicht ich würde ihn hochheben, er würde mich unten halten. So ist das leider, aber ich bin mental bei all jenen, die den Albtraum ihres Lebens erleben. Egal was ihr tut, tun müsst, gönnt Euch ab und an eine kleine Pause, atmet durch, setzt Euch hin und für diesen einen kleinen Moment: Laßt es Euch gut gehen.

Kommentieren