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Straßenfastnacht

Es geht in die letzte Runde. Wer noch irgendetwas aus dem Deutschland unterhalb der Mittellinie haben möchte, der regle das möglichst schnell, denn schon heute könnte es zu spät sein, denn die Straßenfastnacht beginnt heute mit der Weiberfastnacht. Ab heute ist da niemand mehr zu erreichen. Das ist mir vor vielen Jahren, kurz nach meinem Umzug nach Berlin passiert, ich rief bei einer Firma in Köln an, landete dort bei einem freundlichen Portier, der mich dann fragte: „Sagen Sie mal, wissen denn nicht welcher Tag heute ist?“

Ich war damals schon ein wenig verunsichert, denn ich wusste wohl, dass Montag ist, aber an den Rosenmontag hatte ich überhaupt nicht gedacht, weil Fastnacht in Berlin ein Fremdwort ist, das man nicht mit Inhalt füllen kann. Es gibt um Berlin herum, also in Brandenburg, da gibt es Fastnacht, ein wenig anders als bei uns, aber es gab sie sofort nach Fall der Mauer, wahrscheinlich schon zu Zeiten der DDR. Berlin war ummauert, da kam das einfach nicht hin und als die Mauer gefallen war, da flammte das vereinzelt auf. Die eine oder andere Prunksitzung, sicher (wobei ich noch etwas darüber in der Zeitung gelesen habe), aber Straßenfastnacht? Nicht wirklich. Der Faschingsumzug wurde erstickt, genullt, aufgelöst, so lange wohl mit Auflagen schikaniert, dass die Leute den Stinkefinger gezeigt haben. Kann ich nachvollziehen. Keinen Flughafen bauen können und dazu den Menschen den Spaß verbieten ist eine geniale Kombination, die richtig Freude aufkommen lässt. Da  kann man sich als Wähler nur artig bedanken und die Muschpoke da oben das nächste Mal hoffentlich abwählen und in die Wüste schicken, wo sie machen können was sie wollen, von mir aus mit Eimerchen und Schaufel Flughafen bauen. Nicht witzig und gar nicht zum Lachen. Selbst in München wird Karneval gefeiert und ich meine das will etwas heißen. In diesem Sinn, ihr Mänzer, ihr Gunsunumer, Wiesbadener, Kölner Narren und wo ihr auch immer seid habt viel Spaß beim Feiern, laßt die Sau raus. Wir sehen uns dann am Aschermittwoch, nein besser erst am Donnerstag wieder. Aber versprecht uns, die wir nicht mitfeiern können auf Euch aufzupassen. Laßt es Euch gut gehen.

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