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Thomas Gottschalk – ARD

Wie immer und wie fast jeden Morgen war ich auch heute beim Bäcker und bekam fast schon Augenschmerzen als ich di Schlagzeile der BILD-Zeitung gelesen habe: Gottschalk bald jeden Tag im TV? Daily Soap? Oder was? Ist diese Schlagzeile schon das erste Anzeichen des kommenden Sommerlochs? Ich habe nichts gegen Herrn Gottschalk, fand ihn in seinen „Hochzeiten“ als einen sehr guten Unterhalter. Wie gesagt in seinen „Hoch-Zeiten nicht Hochzeiten“.

Dass die ARD sich auch noch ein Scheibchen Gottschalk abschneiden und auf ihre Fahnen haften will, kann ich ja noch verstehen, aber Leute bitte schaut doch al genauer hin, der Mann kommt ins Rentenalter, hat genug Penunze auf dem Konto und ist ein Auslaufmodell. Da sind jüngere, denen man durchaus eine solche Chance geben sollte.

Thomas Gottschalk der Entertainer, der Unterhalter schlechthin, der es schaffte am Samstag Abend mit „Wetten dass..? Millionen Zuschauer vor den Fernseher zu locken, gemütlich mit einem Glas Wein, etwas Knabberei, eingekuschelt in eine Decke. Er der auf seiner Couch zwischen all den Stars glänzte hat seinen eigenen Abgang aus „Wetten dass …?“ nach dem Unfall seines Wettkandidaten Samuel Koch freiwillig gewählt, während er in Werbezeiten fröhlich als Goldbär zwischen Kindern auftauchte. Der Unfall hat eine Entscheidung, die für ihn im Raum stand vielleicht beschleunigt, denn die Zuschauerquoten für dieses Sendformat befand sich in einem stetigen Abwärtstrend.

Erinnern wir uns an die ersten Sendungen, die er moderiert hat. Sein ständiger Kampf gegen die Uhr waren für die Zuschauer schon so etwas wie Spannung in sich: schafft er es in der Zeit zu bleiben oder nicht? Im Laufe der Zeit wandelte sich die Frage in „Wie lange wird er heute überziehen?“. Seine lockere Art über solche kleinere Unwegsamkeit hinweg zu gehen machten ihn unglaublich sympathisch, zog Zuschauer an und hielt sie bei Laune. Seine nationalen und internationalen Gäste, die er – mit wenigen Ausnahmen – immer im Griff hatte, seine Outfits, all das machte ihn zu dem Quotenkönig schlechthin. Dazu kam, dass kaum ein Sender am Samstag Abend etwas entgegen zu setzen hatte.

Im Laufe der Jahre veränderte sich das Bild. Internationale Gäste verschwanden immer schneller von Couch als sie da gelandet waren, die Verlängerung der Sendezeit, die eine Menge Spannung aus der Sendung nahm, die im Konsens ewig gleichen Wetten, seine inzwischen launige Art durch die Sendung zu führen machten „Wetten dass …?“ in den letzten Jahren langweilig. Kein Glas Wein auf der Couch, keine Knabberei dazu, kein Einkuscheln in eine Decke. Dazu kam, dass die Konkurrenz inzwischen Formate mit entsprechenden Schaustellern besetzt aufgeboten hat.

Thomas Gottschalk denkt nun darüber nach in der ARD eine Daily Soap anzunehmen, ich nenne das einfach mal so. Sorry aber Thomas Gottschalk von Montag bis Freitag täglich in der ARD vor der Tageschau? Ich weiß wirklich nicht was ich davon halten soll. Clevere Zeitwahl, die Nachrichten im ZDF sind vorbei, was die privaten Sender in dieser Zeit zeigen entzieht sich meiner Kenntnis. So sehr ich Thomas Gottschalk schätze aber fünf Mal pro Woche er sind fünf Mal pro Woche zu viel. Ich hoffe darauf, dass das ein früher  Sommerlochfüller ist. Wenn es eine gute Sendung sein sollte und er das dann auch über lange Zeit durchhält, dann werde ich das anerkennend zur Kenntnis nehmen.

Thomas Gottschalk hat sich im deutschen Fernsehen zur Legende hochgearbeitet, vielleicht der Moment um abzutreten.

 

2 Kommentare zu „Thomas Gottschalk – ARD“

  • Konrad says:

    Ausserdem muss man sich nur an seine Talkshow bei RTL erinnern, mit der er ja in Bausch und Bogen untergegangen ist. Er ist ein One Trick Pony, und sein Trick ist jetzt vorbei.

    Ich persönlich sehe heute Schlag den Raab lieber als Wetten, dass.

  • Gitta says:

    Ich werde wohl weder das eine noch das andere gucken 🙂

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