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Umgang mit den Fans

Prominent sein hat seinen Preis. Das muss dieser Tage Corinna Schumacher, die Frau des verunglückten Michael Schumacher erfahren. Ihr Appell sie, ihre Familie in Ruhe und die Ärzte arbeiten zu lassen, wird ungehört bleiben. Das ist der Preis. Nur, dass sie nicht versteht einen Deal einzugehen. Die Ärzte werden sich von all dem Rummel nicht stören lassen und sie wird sich daran gewöhnen müssen, in Vertretung ihres Mannes Teil der Öffentlichkeit geworden zu sein. Anstatt sich dagegen zu stemmen, wäre es Kräfte sparender würde sie sich damit arrangieren können. Ich gestehe mich ärgert das ungemein, wenn jene die durch die Vielzahl von Fans gut leben können, diese dann im Regen stehen lassen. Ist so.

Bei allem Unglück, das Michael Schumacher ereilt hat und an dem sehr viele Menschen Anteil nehmen, darf sie nicht vergessen, dass nicht nur sein Talent und sein Können ihn so weit gebracht haben, sondern eben auch die Fans, die heute mit ihm und seiner Familie leiden. Wären sie nicht gewesen, an den Strecken, dann gäbe es die Formel 1 nicht so wie sie ist. Gäbe es keine Fans, wäre das Interesse am Motorsport nicht so groß, dann wäre auch der Sport selbst nur Mittelmaß. Gäbe es diese Fans nicht, die ihn frenetisch gefeiert haben, dann hätte es keine Millionenverträge für Werbung gegeben, dann hätte es keine Millionenverträge mit den Rennställen, für die er gefahren ist, gegeben. Hätte es nicht die Fans gegeben, dann hätte er nicht von all den Souvenirs, die mit und in seinem Namen verkauft worden sind partizipieren können. Natürlich hat er trotzdem ein Recht auf Privatleben, aber das gerade, wo Fans um sein Leben bangen, das ist nicht mehr privat. Es darf natürlich nicht sein, dass Reporter sich als Priester verkleiden, so Wege in die Klinik suchen, die unehrenhaft sind, um irgendetwas in Erfahrung zu bringen.  Die Öffentlichkeit, die Fans haben durchaus das Recht aus Zuneigung zu dem Sportler, aus Respekt vor dem Menschen zu erfahren wie es ihm geht, vor allem aber wollen sie wissen, wann er außer Lebensgefahr ist. Das ist der Preis, das ist der Deal, den er mit seinen Fans eingegangen ist. Die Ärzte können ganz sicher mit dem Rummel umgehen, sind es gewohnt unter Druck zu arbeiten, da sollte sich Frau Schumacher keine Gedanken machen. Wenn dem nicht so wäre, dann würde ich grundsätzlich zweifeln, ob das die richtige Klinik für Michael Schumacher ist. Das ist also nicht das Problem. Das Problem ist viel mehr, dass Frau Schumacher sich immer im Abseits des Erfolges ihres Mannes aufgehalten hat, trotzdem davon partizipiert hat. Nun meine ich, dass sie besser mit der Öffentlichkeit, den Fans reden sollte, anstatt zu fordern, dass man sie in Ruhe lässt. Da muss sie über ihren Schatten springen, sollte gemeinsam mit der PR-Managerin eine Pressekonferenz aushalten und über den Zustand ihres Mannes sprechen. Viele Prominente haben ihre Abkommen mit der Presse wie viel, wann und warum, auch Michael Schuhmacher hat das. Warum nicht sie? Dass wir uns verstehen, es geht nicht um Sensationslust, es geht nicht darum sie in die Öffentlichkeit zu zerren, leiden zu sehen, sondern es geht nur darum, dass sie mit der Presse reden sollte, ihre Abkommen mit ihnen treffen sollte, sie sollte mit den Fans reden, die ausharren, weil sie Michael Schumacher mögen, weil er Idol geworden ist, weil er jemand ist zu dem sie aufschauen können. Schelte zu verteilen ist für mein Gefühl der falsche Weg.

Frau Sabine Kehm, die PR-Managerin Michael Schumachers, sollte ihr zu einer Pressekonferenz raten, sollte ihr raten mit den Fans vor der Klinik zu reden, nicht sie abzuweisen. Sie sollte zu den Anhängern, den Fans, die immer an seiner Seite standen und stehen, sprechen ihnen ein persönliches Wort, eine Wertschätzung, stellvertretend für ihren Mann geben und wenn sie es nicht kann, so kann sie ihren Schwager bitten, der den Umgang mit der Presse gewohnt ist, das zu übernehmen, dann aber einfach anwesend sein. Ein wenig über ihren Schatten zu springen, täte an der Stelle gut. Ich weiß, kann mir sehr gut vorstellen was sie gerade leben muss, aber ich meine das wäre nicht zu viel verlangt von einer erwachsenen Frau. Wünschen und hoffen wir, dass Michael Schumacher all das ohne Folgen und Spätfolgen überstehen wird, wie wir das allen Menschen wünschen, die in ähnlicher Lage sind. Wir erleben es einmal mehr, dass Gesundheit das höchste Gut ist, das wir haben: Laßt es Euch gut gehen.

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