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Verrücktentag

Gestern hatte ich einen Verrücktentag. Nicht nur, dass ich nur schwer in die Puschen kam, nein, es klingelte auch noch laufend das Telefon, an der Haustür auch, so dass ich dachte ich bin im falschen Film. Komisch ist das schon. Da haben Menschen angerufen, über deren Anruf ich mich wahnsinnig gefreut hatte, von denen ich schon seit Monaten nichts gehört hatte. Aber jedes Telefonat wurde durch das Läuten des anderen Telefons unterbrochen.

Solche Tage fordern alles ab, oder? Es sind nicht die Telefonate, nicht die Anforderung, nein, das eigene Wohlbefinden ist es, das bestimmt wie gut man das übersteht. Kaum willst Du etwas anfangen oder musst noch eine Entscheidung für was auch immer treffen, bist mitten drin, was passiert? Genau, das Telefon läutet. Während des Gespräches läutet es dann auf der anderen Leitung und schnell wird klar, dass der nächste Anruf auf der Liste steht. Das sind Tage, die vor produktiver Unproduktivität geradezu strotzen. Einerseits hast du viel abtelefoniert, andererseits guckst du auf deinen Rechner und bist genauso weit wie vorhin und es juckt in deinen Fingern. Du willst doch voran kommen, deine Ideen und Gedanken in deinen Roman schreiben, willst ein Konzept erstellen, eine Kalkulation. Egal was es war, es bleibt für diesen Moment, für diesen Tag unvollendet. Einfach das Telefon ignorieren, na nein, das will nicht unbedingt machen. Das wäre nicht ich, weil die Anrufe alle einen Grund haben. Mich verleugnen möchte ich dann auch nicht. Dafür wird es dann während der nächsten Tage wieder ruhiger sein. Das passt ist ok. Doof war nur, dass ich so lange brauchte, bis ich hochgefahren war. Passiert, nicht schlimm. Dann klinkst du dich einfach aus, machst Pause, liest die Zeitung und dein Blick fällt auf dein Tageshoroskop: Bester Tag der Woche!

Heute sieht das anders aus, da wird es sicher ruhiger werden und wenn nicht, dann eben nicht. Ich liebe es, wenn es hoch hergeht. Das gehört für mich zum Leben dazu. Das ist Leben. Ich will das nicht anders, auch wenn ich dann auch mal vor mich hin meckere und schimpfe, aber es ist gut so. Irgendwann, wenn ich dann in Rente gehe, so lange ist das auch nicht mehr hin, dann gehe ich das ruhiger an. So ein Quatsch! Ich will es gar nicht ruhiger haben, ich will es so lebendig haben wie es ist. Ich wünsche Euch den Tag so wie das liebt, ruhig oder tosend. Egal wie er auch werden wird: Laßt es Euch gut gehen.

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