Wetter und Schimpfworte
Das ist nicht zu glauben, keine Sonne am Himmel, kein Frühling in Sicht, wenn man den elektronischen Wettervorhersagen Glauben schenken darf. Was ist das denn? Wie nennt man das? Winter? War der nicht schon vorbei? Gestern gewesen? Oder vorgestern? Wann gab es diese wenigen wunderbaren Tage mit wärmender Sonne auf der Haut, dem Gefühl, dass es schöner werden wird. Kräht der Hahn auf dem Mist … und das Wetter bleibt wie es ist: besch…eiden
Ich habe ja einen sauberen Blog. Obwohl ich das nicht schlimm finde sich ab und an mal mit Schimpfworten abzufrusten. Beim Autofahren zum Beispiel, da läßt sich das herrlich abfrusten, abkotzen um es mal deutlich zu sagen. Ich erinnere mich, dass mein großer Neffe mit Inbrunst „Arschloch!“ rief und kein Mensch sich vorstellen konnte wo er dieses Wort gehört hatte, denn im normalen Alltagsumgang miteinander fiel bei uns dieses Wort nie. Meine Eltern pflegten einen sehr liebevollen Umgang miteinander und ich kann mich nicht erinnern, dass sie untereinander je mit Schimpfworten agiert hätten. Haben sie bestimmt auch mal, aber niemals vor uns Kindern. Mein Bruder konnte das dann auch mit dem Arschloch aufklären. Er selbst schimpfte beim Autofahren wie ein Rohrspatz und da kam ihm dann schließlich auch die Erleuchtung, dass er seinem Sohn auf diese Art und Weise unbewußt und in der Annahme, dass der Knabe eh noch zu klein ist, hat er sich gehen lassen. Danach nie wieder. Ich müsste mal meine Kinder fragen, ob sie sich an Worte dieser Art erinnern können. Später als sie älter waren, ganz bestimmt, aber in dem zarten Alter.
Mein Sohn brachte obiges Wort aus dem Kindergarten mit. Er begann, wegen seiner Behinderung und seiner Krankheit, sehr spät zu sprechen, war viereinhalb Jahre als er gesprochen hatte, nachdem er die passenden Medikamente gegen die vielen kleinen epileptischen Anfälle bekommen hatte. Er ging dann aber auch gleich richtig zur Sache. Da ging die Luzzy ab und der ganze Kindergarten sprudelte aus ihm heraus. Sein Glanzspruch aber war der, dass er als er mal geschimpft wurde, voll Überzeugung meinte: „Dir brennt ja wohl der Mond!“ und da wir alle in schallendes Gelächter ausgebrochen waren, endete die Schimpfe sofort. Das geht dann nicht mehr, da kann man nicht mehr schimpfen, wenn man von seinem Kind einen solchen Spruch vorgelegt bekommt, wo immer er den auch herhatte. Der Spruch ist bei uns immer noch allgewärtig, nicht nur das, er selbst auch. Ich mag Schimpfworte nicht besonders, irgendwie. Freitag nennt mich wer Tussi, weil ich, noch ehe die sich entscheiden konnten welches Brot oder welche Brötchen die beiden Menschen kaufen wollten, ich mein Brötchen schon hatte. Ja soll ich Jahre warten bis die so weit sind? Ich habe mich umgedreht, artig bedankt, dass ich vorgehen durfte und bin grinsend gegangen. Muss man mit leben auch mal eine Tussi zu sein, ich kann das, ich wollte nur noch nach Hause bei dem Mistwetter.
Seht ihr und so komme ich wieder zum Ausgangspunkt: Das Wetter. Ich glaube das jetzt nicht, das schneit im Moment, doch ehrlich, ich flunkere nicht hier in Berlin schneit das gerade. Das ist ja vollkommen abartig. Aufhören! Sofort aufhören! Kann da mal jemand die Wolken wegschieben? Der Typ, der Wolkenschieber, scheint schon wieder blau zu machen. Aber egal, ich wünsche Euch trotzdem einen tollen Start in diese Woche. Ich werde ihn haben, ganz sicher, macht es wie ich: Laßt es Euch gut gehen!