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Zum Feierabend: Was wäre wenn….

Manchmal beschäftigt mich ein Gedanke, manchmal lasse ich ihn fallen, manchmal teile ich ihn mit Euch, manchmal werfe ich ihn einfach weg, wobei ich weiß, dass es „ich verwerfe ihn“ heißen muss. Heute möchte ich Euch an einem ganz banalen Gedanken teilhaben lassen und ja, manchmal sollte sich der Menschen eben auch die Zeit nehmen, herum zu spinnen, was die Phantasie ungemein angeregt.


Der Mann aus Würselen und die Kanzlerin aus Berlin, natürlich weiß ich, dass sie da nicht geboren wurde und wenn ich das richtig in Erinnerung habe, er auch nicht in Würselen. Sie treten, samt allen anderen Parteien, gegeneinander um die Gunst der Wähler an.

 

Der Mann aus Würselen, zukünftiger Bundeskanzler, wie er von sich pausenlos sagt, warf, das wissen wir alle, der Frau aus Berlin eine asymmetrische Demobilisierung als antidemokratisches Verhalten vor. Das bedeutet, dass sie Wahlkampfthemen auf ein Minimum reduziert, um so dem Wähler vorzugaukeln, dass es sich nicht lohnt zur Wahlurne zu gehen, um ihn von Wahllokalen wegzulocken, geradezu einzulullen. Wenn dem so ist, dann ist ihr ein Meisterstück gelungen, jedenfalls rein hypothetisch, aber wir wissen inzwischen alle, dass die Wahlbeteiligung der letzten Wahlen dem widerspricht.

 

Nun fangen wir an herum zu spinnen, Phantasie walten zu lassen und picken uns ein Thema heraus und beleuchten es. „Ehe für alle“. Vorweg, mir ist egal wer wen heiratet, ob Mann/Mann, Frau/Frau oder gemischte Doppel dies tun. Im Moment wurscht und wenn das Grundgesetz sagt, die Ehe muss geschützt werden, so muss ich nachlesen, ob das nur für gemischte Paare gilt, denn Ehe ist Ehe. Machen wir weiter: Die Unionsparteien standen, was das angeht, relativ alleine da, weil sie das ablehnen und waren regelrecht isoliert und als Wahlkampfthema, na ja, no good idea, zumal Umfragen zufolge die Mehrheit der Bürger dafür war. Irgendwie musste dieses Thema aus dem Wahlkampfspektakel herausgenommen werden. Stellen wir uns ein Gespräch im kleinen Kreis vor: Teilnehmer: drei Spitzen der christlich demokratischen Parteien, Gespräch findet via Videokonferenz statt. Da es natürlich nur rein fiktiv ist, verteile ich für die Anwesenden nur Buchstaben:

 

A (eine Frau): Guten Morgen meine Herrn, die trommeln schon wieder mit der Ehe für alle, Wahlkampfthema von all den anderen, nur wir treten da auf der Stelle. Die Mehrheit der Bürger ist dafür, das könnte haarig werden.
B Guat Fraach, woas glaabst, soll’n wa dua?
C Aber nicht doch, uns sind die Hände gebunden, die meisten von der Basis wollen da nix ändern.
Sekundenlanges, nachdenkliches Schweigen
B Sog a moal, du, A,  hoast do a breides Kreiz.
A Ich? Aber hallo, ich kann alles aussitzen!
B Also, also du bist do morga bei die Brigitte, dieser…
A Ja, ja da bin ich und?
B Woas, wenn‘d soagst, dees is vun heit a all‘s a Froag des Gewissens…
C Und? Was bringt uns das? Die roten Socken rennen doch gleich los, um das am Freitag noch zur Abstimmung zu bringen.
A (Nickt bedächtig) Das stimmt. Wo ist unser Nutzen dabei?
B do herts doach aber a zu. I bin sicher, dass die des froagen.
A Und?
B Wenn du soagst des is a Gewissenfroag, dann passiert woas C sagt: do rennd de Würselner im Dreieck und wui glei a Abstimmung.
A Und wenn die hinhaut?
C A Schmarrn Kollege, des ist doch totaler Blödsinn, des verärgert nur die Basis.
B Papperlapapp, die soan eh immer grätzig. Aber warum? A kann des ab, unseraner duad a weng Schelte uf se, was bald vorbei is, des blöde Thema is vum Tisch und irgedwer werd später zum Verfassungsgricht renne, sollen die sich s‘ Hirn deppert denke. Dir tuads net weh, soll heiraten wer wen will. De Würselner, denk scho dass er gwonne hoat und mia hoakens ab. Bis der erkennt, dass des de Fall war, isses eh schua zu spät.
C Wenn ich genauer darüber nachdenke, könnte das so gut hinhauen. Die Basis beruhigt sich wieder, A schadet es nicht und der Würselner merkt nicht, dass er in unsere Falle gelaufen ist und das Volk freut sich darüber, dass wir uns bewegt haben.
B so passts scho. Doa geht noch was…
A Hmm… könnte ein Weg sein, das auszuräumen. (Lacht auf) Endlich haben wir das unleidliche Thema vom Tisch ohne uns wirklich bewegen zu müssen. Ausgesessen.

 

 

So geschehen? Ich weiß es nicht.
Ich fasse kurz zusammen: Was, wenn das gar kein Zufall war, dass die Kanzlerin das so gesagt hat, wie sie es gesagt hatte, dann, ja dann sind die anderen Parteien ihr auf den Leim gegangen, haben offensichtlich gezeigt welche Koalition es im Falle eines Wahlsieges und bei passender Stimmenzahl geben wird: Es wird eine rot-rot-grüne Regierung sein. So und nicht anders. Wollen wir das so?

 

Wer weiß schon, was wirklich im Vorfeld passiert war, ob die Kanzlerin wirklich spontan gehandelt hat? Oder ob sie sich im Vorfeld bereits gewissen zustimmende Stimmen geholt hat? Oder doch spontan? Keine Ahnung. Ich bin sicher keine Verschwörungstheoretikerin, aber irgendwie riecht es für mich danach, das war der einzige Weg sich dieses Themas zu entledigen. Glaubt nicht alle Nachrichten so, wie sie vorgelesen werden, zieht sie ein wenig hin und her, spielt mit ihnen und konstruiert, erfindet und lasst Eurer Phantasie freien Lauf, aber verliert nicht den Blick für die Realität: Laßt es Euch gut gehen!

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