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SOMMERferienende in Berlin

Freitag, letzter Tag dieser Woche, letzter Tag dieser SOMMERferien, die Betonung liegt in diesem Jahr eindeutig nicht auf Sommer. Ich habe noch nie so lange Herbstferien erlebt. Vielleicht müssen wir uns darauf einrichten, dass sich die Jahreszeiten verschieben: Frühjahr und Herbst werden heiß, der Sommer na ja … und die Winter schneereich und frostig. Das ist es dann aber auch. Sommerferien, war ja doch ganz schön etwas los auf diesem Planeten, der sich einen Kehricht darum schert, ob wir gerade Ferien haben oder nicht. Sommerloch nennt man die nachrichtenarme Zeit. Ob sich das mit dem Wetter auch verschiebt?

Wenn ja, dann wäre das Sommerloch genau dann, wenn Berlin im September wählt. Hat was, Berlin wählt und keiner geht hin, weil gerade Sommerloch ist. Die Straßenlaternen sind längst schon mit Plakaten geschmückt, die niemand sehen will. Wenn ich mir überlege was das kostet, die Papierverschwendung, der Kleister und alles was dazu gehört. Aber nicht nur an Laternen hängen sie, nein auch wenn man den Briefkasten öffnet gucken sie daraus hervor. Wenn aber soll man wählen? Lassen wie es ist, also rot-rot? Grün? Rot-Grün bzw. Grün-Rot, da kommt es ja auf das Zehntel hinterm Komma an, wer dann Regierender oder Regierende ist? Oder gar schwarz? Obwohl die politisch gerade in der Bedeutungslosigkeit daher dümpeln und eher vom Wahlstrom mitgerissen werden, statt eigenständig zu schwimmen. Ich weiß es nicht und ich fürchte, dass ich am Wahltag auch nur halbherzig mein Kreuz machen werde, weil sie alle nur noch Schrott fabrizieren, egal welcher Couleur sie angehören. Nach der Lage auf der Bundesebene ist das Ergebnis ohnehin klar, oder?

Eins noch, es wurden aus der SPD Rufe laut, dass Frau Merkel ihren Urlaub abbrechen müsse. Noch nie etwas von modernen Kommunikationsmitteln gehört? Wenn Sarkozy seinen Urlaub ab- oder unterbricht, die Italiener daraus zurück gerufen werden, dann kann das nur zu bedeuten haben, dass sie ihre Arbeit vor ihrem Urlaub nicht gemacht haben und nun das lösen müssen, was so großzügig unter den Teppich gekehrt wurde und hierzulande auf dem Tisch blieb. Warum in Gottes Namen soll dann die Kanzlerin (es könnte auch ein Kanzler sein, den eine andere Partei stellt, auch er müsste das dann nicht tun) ihren Urlaub unterbrechen? Jetzt sind die Aktionisten unterwegs, die Versäumtes versuchen aufzuholen. Die Cleveren genießen ihre Zeit.

Ganz nebenbei brachte der mistige Sommer auch höhere Preise. Natürlich geht diese Entwicklung schon eine Weile nach oben und wenn ich sehe, dass 1 kg Butter zwischen 6,00 und 7,00 Euro kosten, das sind immerhin zwischen 12 und 14 DM, dann frage ich mich wo die Differenz zwischen Milchbauer und Verbraucher hingeht. Natürlich ist mit klar, dass … Inzwischen war auch der Rohölpreis auf Talfahrt, was aber nicht bei uns ankommen wird, weil …

Ich verlasse das im Moment unschöne politische Parkett und wende mich der Fußballnationalmannschaft zu, die Brasilien mit 3:2 geschlagen hat. Trotz der tollen Mannschaftsleistung, der Tore der ungestümen jungen Wilden sollte man nicht vergessen, dass Brasilien in eine Umbauphase ist. Kennen wir das nicht auch? Da läuft noch nix zusammen, der von diesem Land gepflegte Ballzauber war wenn überhaupt nur im Ansatz zu sehen. Lag das dann daran, dass unsere Jungs so gut waren, oder, dass die Spieler Brasiliens einfach noch nicht angekommen sind wo sie als fünfmaliger Weltmeister normalerweise stehen? Wir werden es abwarten können bis zur nächsten WM. Warten wir noch unsere eigenen Pflichtspiele ab, dann werden wir sehen wo wir stehen.

Die Sommerferien sind hier in Berlin zu Ende, am Montag beginnt ein neues Schuljahr, achten wir auf die Erstklässler, die wohl erst am Ende der kommenden Woche ins Geschehen eingreifen werden, doppelt aufmerksam sein, wenn man die Knirpse im Straßenbild sieht, sie achten nicht auf uns, weil sie mit ihren Gedanken ganz wo anders sind. Achten wir auf sie, richten unsere Gedanken unsere Konzentration auf sie, damit sie sicher wieder nach Hause kommen.

 

3 Kommentare zu „SOMMERferienende in Berlin“

  • barbara2 says:

    also früher hat die kv butter das viertelpfund 2,50 gekostet und beim bauern kam noch was an. heute kostet das nur noch die biobutter. das sommerloch hat dieses mal gefehlt, kein hinterbänkler wurde durch alle gazetten gescheucht. wenn ich in berlin wäre, würde ich künast wählen, die war als verbraucherministerin wirklich gut und hat sich nicht von allen vor sich hertreiben lassen, euer jetziger operettenkönig ist doch nicht wirklch ernst zu nehmen

  • Gitta says:

    Wann hat die Butter 2,50 gekosstet? Ganz dunkel erinnert mich, dass es so gewesenw war. Vor vielleicht zwei Jahren gab es einen regelrechten Sturmlauf dagegen, dass Milch- und Butterpreise deswegen ansteigen sollten, weil die Bauern mehr pro Liter Milch haben müssen. Nun sind die Preise – ohne Wertung darauf, ob gerechtfertig oder nicht – still und leise angestiegen, wie ich das Gefühl habe, dass so ziemlich alle Lebensmittelpreise leicht angestiegen sind. Hier 10 Cent dort 50 Cent läppert sich auch. Witzigerweise haben wir gerade unser Einkaufsverhalten auf weniger einkaufen, weniger Vorratshaltung, weniger müllen überprüft und umgestellt.
    Grün alleine wird nicht regieren können und Künast unter Wowereit ist nicht und Wowereit unter Künast? Eher nicht. Ich erkenne die Leistung von Frau Künast als Verbraucherministerin an, keine Frage, aber für Berlin ?? Was es leider hier nicht gibt ist eine Partei, ein Kandidat, der sich der ganzen Ärgernisse annimmt und hier mal gewaltig aufräumt. Ich schrieb es ja schon, ich hab ekeine Ahnung wem ich meine Stimme geben soll, da ist niemand dabei dem oder auch er ich auch nur ein klein wenig etwas zutraue in den nächsten vier Jahren für Berlin etwas zu bewegen und sich nicht damit aufzuhalten darüber nachzudenken, ob man 20iger Zonen zum bessern Abzocken der Autofahrer einführen soll, Das Schulsytem vollkommen zum Boden zwingt und seine Bediensten weiterhin schlecht bezahlt ohne Aussicht je mal wieder Urlaubsgeld oder sonst eine zusätzliche Leistung erhalten zu können. Das sind wikrlich nur Auszüge aus der List, die man weiterführen kann mit Mauscheleien, pflegen der Familienbanden und weiß ich noch alles. Berlin fließt nicht mehr in einem reißenden Strom und muss aufpassen nicht darin unterzugehen.

  • barbara2 says:

    das mit den butterpreisen ist nicht einfach, da spielen euagrarpolitik, marktmacht der diskounter, die mit den molkereien verhandeln und der konzentratiosnprozess der molkereien in dne letzten jahrzehnten eine rolle

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