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Artikel-Schlagworte: „Zahl R“

Zahl R und Klatsch und Tratsch

So langsam wird das Virus langweilig, oder sehe ich das falsch. Vor allem die Tatsachte, dass wir mir Zahlen konfrontiert werden, die kaum jemand nachvollziehen kann. Was ich an den meisten Zeitungen, die Zahlen anbieten, bemängle ist die Tatsache, dass häufig die Anzahle der Genesenen gar nicht erst erwähnt werden.

Ich mache mal ein Rechenbeispiel:

Die Zahlen von gestern für Berlin:

Infizierte:  5.738

Genesene: 4730

Verstorbene: 137

Das sind Fakten Dann noch eine Zahl: Im Wochenmittel haben sich 56,7 Personen neu infiziert.

Soweit so gut. Wie wir gelernt haben, geht es darum Kontaktpersonen um den Infizierten, die Infizierte herum ausmachen zu können und das, wenn möglich lückenlos.

Je weniger Infizierte, desto besser, darüber sind wir uns alle im Klaren. So nun sind gerade in Berlin verhältnismäßig viele Bewohner in Senioreneinrichtungen infiziert, das wird in anderen Bundesländern nicht anders sein. Zu bemerken ist, dass die Bewohner in der Hauptsache nur durch die Mitarbeiter der Einrichtungen infiziert worden sein können, da die meisten Einrichtungen seit langer Zeit schon für Besucher geschlossen wurden, was meiner Meinung nach, eine nicht nachvollziehbare Härte für die Bewohner darstellt. Zumal wie jetzt bewiesen, die Infizierungen nicht zu verhindern waren. Aus mangelnder Hygiene, oder fehlender Schutzkleidung, keine Ahnung. Es gilt, dass auch Mitarbeiter von Senioreneinrichtungen besonders geschützt werden müssen, daran besteht kein Zweifel, auch Physiotherapeuten sollten peinlich genau sich selbst und andere schützen.

Es gibt auch Häftlinge, die keinen Freigang haben und die infiziert wurden, zum Beispiel durch das Personal, vielleicht durch Mitgefangene im offenen Strafvollzug, sofern sie in einem einzigen Gefängnis einsitzen.

R ist gleich die Zahl, die ansagt, dass ein Mensch einen, oder 0,7 oder 0,9 andere Menschen ansteckt. So nun mal ich: Müsste man eigentlich jene, die niemanden anstecken können aus dieser Rechnung herausnehmen, oder sind die gar nicht in der Rechnung drin.  

Müsste man eigentlich nicht jene Infizierte, die in stationären Einrichtungen sind, also im Krankenhaus, in Senioreneinrichtungen, Gefängnissen nicht aus der Rechnung herausnehmen? Sie können da draußen, wo wir anderen alle sind, keinen Schaden mehr anrichten, oder sehe ich das falsch und sie werden gar nicht berechnet?

Nehmen wir das Wochenmittel von 56,7, mal sieben, sofern sieben Wochentage zugrunde liegen, wobei ich dem Senat. Wenn hier Neuinfektionen aus Wohnheimen und Gefängnissen abgezogen werden, weil diese Infektionswege gleich nachvollziehbar sind, so würde das meiner Meinung nach auch Auswirkungen auf den Faktor R haben, weil Bewohner dieser Einrichtungen draußen eher nicht unterwegs sind. So wie man dieses Bereich etwas aus den Augen verloren hatte, muss man sie nun, bezogen auf Tests im Augen behalten, aber beim R-Faktor spielen sie eher keine Rolle, es sei denn, dass ein Betreuer durch einen Bewohner infiziert wird. Aber siehe oben, es sind eher Betreuer und Therapeuten, die Infektionen in die Einrichtungen tragen. Da fällt mir dann auch noch die Bergmann-Klinik in Potsdam.

Stellen Menschen, die nicht mobil sind, nicht ein kleineres Problem dar, andere zu infizieren? Es geht nicht darum diese Menschen zu diskriminieren, sie sollen und müssen alles an Behandlung haben, das für sie möglich und ertragbar ist, es geht darum zu sagen, dass sie einen festen Personenkreis um sich herum haben und, wenn dann ihre momentanen Berührungspunkte mit anderen Menschen ihre Betreuungs- und Pflegepersonen sind, dann ist das nicht schwer nachzuvollziehen. Bedenken wir, dass seit Wochen ein Besuchsverbot in den Einrichtungen gilt.  

Wir sind jetzt aber an einem Punkt, da wir als Bevölkerung gelernt haben mit der Situation umzugehen, Hygieneregeln einzuhalten, usw. Seine Angehörigen nicht besuchen zu dürfen, stellt sowohl für die Besuchenden, als auch jene meist hochaltrigen Angehörigen eine seelische Grausamkeit dar, die nicht länger aufrecht zu erhalten ist, es sei denn, dass das Haus unter Quarantäne steht.

Jetzt noch ein wenig Klatsch:

Nein, ich schließe mich weder Herrn Schäuble, noch Herrn Merz an und unterschreibe sofort, dass jeder Mensch ein Recht auf Behandlung hat und wenn es darum geht eine bestimmte Bevölkerungsgruppe der Bundesrepublik Deutschland geschützt werden muss, dann ist das so. Unsere Ärzte sind zum Glück von einer Triage verschont geblieben. Das soll so auch bleiben.

Dann muss ich, ich kann nicht anders, auf Bemerkungen des Tübinger Obs Palmer eingehen: Er möchte gerne, ich drücke das übertrieben aus, die Risikogruppe und die alten und hochaltrigen Menschen am liebsten separieren, um nicht wegsperren zu sagen. Der Punkt an der Sache ist der, dass ich mich nicht wegsperren lassen würde, wenn mir jede Einsicht dafür fehlt. Das kommt der, wie oben beschrieben, seelischen Grausamkeit gleich und stellt für mich eine schwerwiegende Körperverletzung dar. Es sei ihm noch etwas gesagt: Um das BIP anzukurbeln, reicht es nicht aus, dass allein die Erwerbstätigen, die dann da draußen herumlaufen und auch arbeiten können hierzulande Waren kaufen. Wenn wir uns, also jene aus der genannten, zu isolierenden Gruppe, konsumverweigern, dann läuft das nicht, auch nicht das BIP, darüber sollte er sich klar sein. Erst denken, dann reden.

Wir haben immer noch ein eingeschränkte Kontaktbestimmungen, sie sollen bis 10. Mai verlängert werden. Herrgott, macht darum nicht so einen Aufriss wir haben uns daran gewöhnt und werden es dort lockern, wo wir selbst das zulassen können. Wir sind alle erwachsen, okay bis auf jene, die ohne Abstand Grillfest veranstalten, nach dem Motto „was kann uns schon passieren?“ Vielleicht hilft ihnen einen Blick auf die Britische Insel, der PM dort dachte das auch. Von dieser Annahme ist er jedenfalls kuriert.

Vielleicht hilft die App, die dann irgendwann mal kommen wird. Aber bitte Herr Bundesminister Spahn, das ist das Äußerste, das ich zulassen werde, auf keinen Fall lade ich mir eine weitere App herunter, die im Falle einer angeordneten Quarantäne wirksam werden würde, auch wenn ich weiß, dass es Spezialisten gibt, die glauben sich an keine Auflagen halten zu müssen. Die dürfen Sie gerne behalten. Wenn wir Ihren Maßnahmen, den Maßnahmen der Bundes- und Landesregierungen vertrauen sollen, dann müssen Sie uns vertrauen können. Die App, die Sie entwickeln lassen, und die mir sagt, dass ich in einem Pulk von infizierten Menschen bin, ist mehr als der Staat von mir erwarten kann. Im Übrigen kann man sein Handy ja auch einfach zu Hause lassen. Nebenbei bemerkt.

Herr Kekulé, ich fände es in Ordnung, wenn sie etwas positiver wären und nicht einfach etwas in den Ring werfen würden, das rein hypothetisch und nicht belegbar ist. Ich glaube nicht, dass es noch drei Jahre brauchen wird, bis es einen Impfstoff ist. Da ist eine Menge in Bewegung und ich setze darauf, dass wir im kommenden Winter, spätestens im Frühjahr 2021 mit der Massenproduktion des Impfstoffes beginnen werden. Okay, vielleicht sind sie ja ein Dauerpessimist, oder glauben uns irgendwie vor Enttäuschungen bewahren zu müssen. Müssen Sie nicht, wir woppen das.

Da kommt plötzlich Friedrich Merz wieder um die Ecke, zeigt sich. Immerhin will er sich um die den Vorsitz in der CDU bewerben. Okay, soll er und nachdem Laschet sich ein Eigentor nach dem anderen gerade schießt, steigen Merz‘ Chancen. Aber Hand aufs Herz, ihn als Kanzler? In meiner Vorstellung sehe ich ihn stets davonlaufen, wenn es schwierig wird. Hatten wir schon mal, nachdem er gegen Merkel verloren hat, war er schlagartig abgetaucht. Auf jeden Fall sagt er, dass die Stimmung im Volk zu kippen droht. Ne, das glaube ich nicht unbedingt. So lange Klarheit besteht und alles weitestgehend nachvollziehbar ist, läuft das. Wenn wir schon bei der Kanzlerkandidatur sind, da fallen mir dann doch durchaus andere Menschen ein, denen ich mehr zutraue unser Land zu führen, als Laschet, Merz und Röttger zusammen.

Umfragewerte:

Ich wundere mich nicht, dass die CDU gerade zulegt, aber ich wundere mich schon, dass die SPD so gar nicht profitieren kann. Wenn ich ganz ehrlich bin, dann wundert mich das bei dem Führungsduo überhaupt nicht. Ernsthaft nicht. Selbst der schlechteste Einzelkämpfer/in, die zuvor an der Spitze der SPD gestanden haben, kann man nicht gerade behaupten, dass diese Partei ihr Traumduo gefunden haben. Ganz im Ernst, das ist der schlimmste Fehlgriff, den die Partei jemals gewählt hat. Wer hat sie protegiert? Ah ja, der politische Nachwuchs, der noch in seinem Leben etwas zu Ende geführt hat: doch ich glaube er hat Abitur gemacht, aber sein Studium hat er abgebrochen und wohl noch nie ernsthaft gearbeitet und das bei dieser Partei. Es wundert mich einfach nicht.

Liebe Frau Weidel, ich gestehe, ich fände es in Ordnung, wenn Sie und ihre Mitstreiter einfach wieder aus dem Bundestag verschwinden und von draußen aus, dann auch einfach in der Versenkung. Denn, wenn jemand nicht über den Tellerrand hinausschaut und das, Zitat: „AfD-Politikerin Alice Weidel hat Bund und Länder aufgefordert, den Ausstieg aus den Corona-Beschränkungen zügiger voranzutreiben. Ansonsten drohe eine Wirtschaftskrise historischen Ausmaßes.“ Einfach hinausplappert, ohne nachzudenken, der weiß nicht, dass mein Land, ob es das Ihre ist wage ich zu bezweifeln, vom Export abhängt. Wir können den Shutdown so oft zurücknehmen wie wir wollen, wenn kein anderes Land auf dieser Erde gerade unsere Produkte braucht, können wir uns damit auch Zeit lassen. Erst denken, dann reden.

So damit will es für heute belassen, ein paar Gedanken zu dieser Zeit, ein wenig Klatsch und Tratsch und damit wünsche ich Euch ein schönes, verlängertes Wochenende. Man kann auch zu zweit in den Mai tanzen, leider fällt das Besenreiten heute Nacht aus, man kann sich auch mental treffen.

Passt auf Euch auf! Bleibt gesund und: Laßt es Euch gut gehen!