Alles hat seine Zeit
Da wären wir dann also wieder. Vielen Dank an die Partygänger, Hochzeiter mit Großfamilien, Aluhutträger, Impfgegner, Verschwörungstheoretiker, Reichsbürger und andere Demonstrationsteilnehmer, dass wir hier wieder gelandet sind. Gut gemacht!
Es war abzusehen, dass das passieren wird, jeder wusste es, nur ihr Pappnasen und jene, die im Senat hier in Berlin sitzen nicht. Die einen dachten alles Blödsinn und die anderen, dass der Krug an Berlin vorbei gehen wird! Könnt ihr alle nicht lesen und schreiben? Okay, es gehört mehr als lesen und schreiben können dazu, sich mit dem Virus und seinen Folgen auseinander zusetzen, man muss auch verstehen können. Das hat wohl nicht richtig geklappt. Weder in der Szene, noch im Senat.
In Berlin zum Beispiel schließt das Vivantes ab dem 12.10. Besucher aus. Ich würde, hätte ich zum Beispiel meine hochaltrige Mutter dort, einen Eilantrag auf Aufhebung gestellt. Wir wissen, dass das eine unglaubliche, nicht zu vertretende Härte darstellt. Wir wissen aber auch, dass der Ruf des Vivantes denkbar schlecht ist und ich mir gut vorstellen kann, dass man sich über diese Gelegenheit kritische Besucher auszuschließen, geradezu freut. Aber: Solange Besucher die Regeln einhalten, nicht in Scharen auftreten und sich normalerweise nicht darin dauerbewegen, das Risiko gering ist, etwas hineinzutragen. Aber Vivantes gehört Berlin, mehr muss man nicht sagen. Die Stadt stünde nicht so schlecht da, hätte man drei Wochen schon reagiert, mehr auf Maske und Abstand gesetzt, die Größe der Partys beschränkt und Vorbereitungen für das Unausweichliche getroffen. Stattdessen hat man abgewartet, zu viel beraten, zu lange gebraucht, bis zu Umsetzung. Das dauerte alles viel zu lange.
Leidtragende des Fehlverhaltens einiger, sind wie immer alle anderen. Danke sehr. Jeder wusste und weiß, worauf es ankommt, niemand nahm das wohl gerade ernst genug. Dazu kommen jene, die ich sehe, wenn ich mal unterwegs bin, Menschen begegne und sehe, wie Masken getragen werden. Unterhalb der Nase hilft das nix. Schon vergessen? Nase – der Spreader und Empfänger des Menschen schlechthin. Mein Gott so schwer kann das nicht sein, eine Maske ordentlich zu tragen uns so schlimm ist das nicht, es gibt fürwahr sehr viel Schlimmeres. Es erschreckt mich auch, wie wenig Menschen die APP doch wirklich nutzen, am lautesten lehnen sie jene ab, die permanent mit Karte bezahlen, den elektronischen Perso aktiviert und bei sich tragen haben und dann nach Hause gehen und beim Betreten ihrer Wohnung laut „Alexa Musik an!“ rufen. Ich habe gestern mit einem Freund telefoniert, der meinte, es tut nicht weh, sich diese App herunterzuladen.
Ich schreibe jetzt nicht über Schwubbler, Aluhutträger und 711er, es ist die Mühe nicht wert. Ich schreibe über jene, die ihnen folgen. Die Schwubbler sind die einen, die ihnen blind, folgen die anderen. Das ist für mich ein Phänomen und es gibt eine Bemerkung, die D.T. lange vor seinen Anstrengungen gemacht hat Präsident zu werden: Wenn er sich um dieses Amt bewerben würde, dann bei den Reps, denn diese folgen blind. Ohne zu hinterfragen. Den Beweis hierfür hat er auf eine makabere Art und Weise und mit über 210.000 Toten erbracht. Er sagte übrigens, er wisse nicht, wer oder was QAnon ist, aber sie würden ihn lieben und das reiche ihm aus. Auch das spiegelt wider wessen Geistes Kind er und seine Anhänger sind.
Damit wären wir bei den Schwubblern hierzulande. Ich hatte vor Kurzem eine Begegnung dieser Art, die ich nicht weiter im Detail wiedergeben will. Es fehlen ihnen einfach die Argumente, wenn man mal etwas tiefer nachfragt, ein Warum, eine Frage nach dem Nutzen für z.B. Bill Gates in den Raum stellt. Statt einer Antwort, erfolgt ein Angriff auf die Person, das weiteres Diskutieren ab absurdem führt. Es fehlt schlicht und ergreifend Wissen. Ein Punkt aus dieser unerfreulichen Begegnung war die Theorie, dass das Virus gar nicht da ist und dass die Maßnahmen nur der Machtergreifung durch die Nazis dienen würden und wir Ende 2021 eine Diktatur im Sinne des Dritten Reiches hätten, begünstigt durch Nazis, wie ich einer wäre. Was soll man dazu sagen? Keine Gegenargumente von mir wurden zugelassen. Das wäre so. Ich empfehle in einem solchen Fall das: Lasst euch infizieren, sperrt euch zu Hause, fordert keine medizinische Hilfe an, denn Symptome, die ihr haben könntet, können dann nur eingebildet sein, denn das Virus gibt es ja nicht. Ich glaube, das war erst das zweite Mal in meinem Leben, dass ich jemand aus meiner Freundesliste, obwohl ich seit Jahren mit ihr so verbunden war, geworfen und sie obendrein blockiert habe. Muss ich nicht haben.
Der absolute Burner an folgsamen Schwubblern aber sind Leute von QAnon. Sie stellen Behauptungen auf, ohne Beweise für ihre Theorien zu liefern, und trotzdem laufen ihnen Menschen scharweise nach. Scientology noch eine Ebene weiter. Kinder würden unter der Erde… Warum? Beweise hierfür? Wenn es das gäbe, ich schwöre euch, dann würden wir alle das wissen, denn es wird immer Menschen geben, die sich anstrengen, so etwas aufzudecken, ans Tageslicht zu zerren. Diese Menschen sind taff, bleiben standhaft und werden niemals den Theorien von Schwubblern zum Opfer fallen. Ohne Beweis keine Überzeugung. QAnon macht das mit den Menschen, was D.T. gemacht hat, als es darum ging, dass er seine Steuererklärung nicht offen legen wollte: Das ist so kompliziert, das würdet ihr gar nicht verstehen. Dabei ist das so einfach. Damit haben sie sich zufriedengegeben. Ohne jeden Beweis. So arbeitet QAnon, Beweise zeigen wir Euch nicht, das wäre zu heavy für Euch. Das würde bei jenen nicht ziehen, die aufdecken möchten, sie ruhen nicht, bis sie die Wahrheit kennen.
Zu den Schubbern gehören Leute, die gerade aus dem Nichts auftauchen und deren Namen ich bislang nicht kannte, wie zum Beispiel Wendler, wer immer das auch ist, der gerade mit Theorien à la Hiltmann, durch die Presse läuft. Diese Menschen leben durch die Krise mit Aufmerksamkeitsdefiziten, sind im Grunde bedeutungslos, aber müssen unbedingt von sich reden machen, also erzählen sie Schrott. Das Virus, ich habe gelesen, es kann auch im Gehirn zu Schäden führen, wer weiß, vielleicht war das bei ihnen der Fall.
Ach und by the way, bin ich der Meinung, dass wir alle mit den unterschiedlichen Regelungen der einzelnen Bundesländer, entgegen der Meinung der Zeitung mit den großen Buchstaben klar kommen können. Wenn in Mecklenburg Vorpommern die Zahlen niedrig sind und ich, die ich aus Berlin komme dort ein Hotel gebucht habe, dann rufe ich einfach dort an und frage nach, ob ich kommen kann und wenn ja mit oder ohne Quarnatäne. So einfach geht das. Wir sind nicht blöd, wir können das, wir können mit unterschiedlichen Regelungen klar kommen. Einheitsbrei ist eh langweilig. Natürlich werden wir im Fernsehen immer nur die Menschen sehen, die das beschwerlich finden, jene, die auf der Straße sagen „na und, kein Problem, es gibt Telefon und Internet“ sehen und hören wir nicht. Das ist natürlich für einschlägige Presse uninteressant.
Was für mich persönlich aber erschreckend ist, und da spielen auch die Medien eine wesentliche Rolle, ist der Hass, der gerade auf unseren Straßen unterwegs ist. Ich habe immer noch Bilder von der letzten Demo hier in Berlin vor Augen, die zeigen, dass erwachsene, eher biologisch alte Frauen, junge Polizisten, die ihre Söhne sein könnten anschreien, weil diese ihren Job machen. Ja, ich weiß, unsere Polizei hat selbst gerade ein rechtes Hassproblem, das beendet werden muss, aber deswegen weigere ich mich dennoch alle Polizisten über einen Kamm zu scheren. Ich schere auch Demonstranten nicht über einen Kamm, wenn sie wirklich wissen, wofür sie demonstrieren, wenn sie die Rechte anderer respektieren. Sollen Schwubbler schwubbeln, sollen sie demonstrieren, aber wenn sie das tun, dann mit den auferlegten Regeln, um Andersdenkende eben nicht zu gefährden, sollen demonstrieren, ohne Menschen zu beleidigen oder Journalisten zu bedrohen.
Beleidige ich einen Schwubbler, weil ich ihn oder sie so nenne? Ich habe eine Meinung, ja, ich bin aber in der Lage das auszudiskutieren und wenn es sein muss Quellen anzugeben, deren Aussagen auf Richtigkeit geprüft werden können. Ich bin der Meinung, dass es die „unter der Erde gefangen gehaltenen Kinder“ nicht gibt. Ich habe noch niemals einen Beweis dafür gesehen, noch niemals ein Kind gehört, das dem entkommen ist. Ich habe aber Bilder von Dutzenden Menschen gesehen und deren Berichte gehört, die eine Infektion durchlebt haben. Das kann jeder selbst prüfen. Ich weiß von Angehörigen, die um ihre Lieben trauern, immer noch, weil es bliebt immer dieser eine Platz leer. Ist das nicht Grund genug, um vorsichtig zu sein?
Alles hat seine Zeit, das steht, mag es von mir nicht glauben, so steht es in der Bibel geschrieben, jeder mag das selbst nachlesen, ich reiße diese Zeile aus dem Kontext heraus, es sei mir erlaubt: Alles hat seine Zeit, lieben und hassen hat seine Zeit, allein sein hat seine Zeit, gemeinsam sein hat seine Zeit. Lachen und weinen hat seine Zeit. Partys und Hochzeiten haben ihre Zeit. Masken haben ihre Zeit, wie Distanz und Hygieneregeln auch. Gemeinsam gehen, hat seine Zeit. Es ist aber nicht die Zeit für Zwist, für Streit um des Kaisers Bart, es ist nicht die Zeit für Zweifel am Vorhandensein des Virus, es ist die Zeit des Wartens auf Medikamente und Impfstoffe, die Zeit des gemeinsamen Kampfes gegen das Virus, es ist die Zeit gemeinsam zu gehen, durch den Winter zu kommen, ohne ihm allzu viele Opfer zu geben. Es ist nicht die Zeit, durch Leichtsinn zu opfern, es die Zeit alle auf dem Weg da durch mitzunehmen, niemanden alleine zu lassen.
Laßt es Euch gut gehen!
Aluhütchen-Verleihung
Helmut Schmitt, ehemaliger Kanzler unseres Landes, erklärte in einem Interview, dass er jeden Tag die BILD-Zeitung lesen würde, um zu wissen wie das Volk denkt. Ich übernehme jetzt keine wirkliche Garantie darüber, ob mein Gedächtnis hier noch richtig funktioniert, aber manche Dinge merkt man sich halt, irgendwie. John F. Kennedy sagte: „Fragt nicht, was Euer Land für Euch tun kann, sondern was ihr für Euer Land tun könnt.“
Diese beiden Sätze haben so gar nichts miteinander zu tun, waren mir aber heute Morgen eingefallen, als ich online Zeitung gelesen habe. Wir alle wissen, dass niemand der Vierbuchstaben-Zeitung liest, aber jeder weiß, was da geschrieben steht. Man muss sie auch wirklich nicht haben, zu keiner Zeit und an keinem Ort. Aber auf meinem Weg durch die Online-Zeitungen kam ich auch bei dieser Zeitung und habe eine Schlagzeile gelesen, die ich am Ende meines Berichts einfüge.
Und da dachte ich spontan schwubbeln die jetzt? Sind das jetzt Verschwörungstheoretiker? Nein, das sind sie nicht, aber ich bin der Meinung, dass sie aufhetzen, dass sie bewusst im Auge behalten, dass man die Schwubbler-Szene immer mal aufheizen muss, dass man die Schuld den Politikern geben muss.
Wie meint das Blatt diese Überschrift? Sie sind sauer, dass die Politiker Reisewarnungen herausgeben? Dass sie vor einem heißen Corona-Herbst/Winter warnen? Wenn diese Schlagzeile samt der Unterschlagzeile, die hier deutlich schwerer trägt, dazu beiträgt, dass das Volk so denkt, dann haben wir den Kampf gegen das Virus verloren, noch ehe wir in die kalte Saison gegangen sind. Verloren in diesem Moment, an diesem Morgen.
Gestern erklärte Christian Drosten, dass es jetzt erst richtig losgehen wird. Er hatte mit dem Verlauf der Epidemie, verursacht durch das, Anfang des Jahres noch unbekannte Virus, hierzulande ziemlich Recht, was auch kein Kunststück ist, da er weiß, wovon er redet. Er ist ein weitweit anerkannter Wissenschaftler, der durch alle anderen nationalen Virologen in seiner Meinung weitestgehend unterstützt wurde.
Was mich, an dieser Schlagzeile samt ihrer Unterschlagzeile so ärgert, ist, dass all das, was gerade geschieht, den Politikern in die Schuhe geschoben wird.
Es sind die Bürger, die feste Feste feiern als gäbe es keinen Morgen, die Partys in Hot-Spot-Gebieten feiern und den Mist im Gepäck haben, wenn sie nach Hause kommen. Sollen sie, sie sollen feiern bis die Schwarte kracht, aber dann bitte Abstand zu anderen halten, Maske tragen, auf Hygiene achten und eine APP haben, die sie warnt. Weiß das diese Zeitung nicht? Hatte sie nicht selbst von Partys und Familienfeiern berichtet, die sich als Hot Spot entpuppt haben? Wäre es nicht sinnvoller, zu schreiben: Los Leute, packen wir das an, wir verteilen mit jeder gekauften Zeitung eine Maske, helft und unterstützt unsere Politiker, helft unserem Land, unseren Krankenschwestern, den Ärzten, den Schulen und Kindergärten, helft unseren Kindern und Alten. Helft den Gastronomen, den Sportstätten, der Kulturszene zu überleben.
Das ist natürlich sehr unspektakulär solche Worte zu schreiben, das hat nichts, das aufreißen kann, das schwubbelt nicht, das macht einfach nichts, außer uns allen zu helfen, um durch die nächsten Wochen und Monate zu kommen, außer unserem Land zu helfen. Nicht die Politiker haben es in der Hand, wir, das Volk, sind es, die den Verlauf bestimmen. Deswegen bekommen dieses Blatt von mir einen Aluhut, nicht, dass sie Verschwörungstheorien schreiben (was nicht ist, das kann noch werden), aber Mist auf jeden Fall. Das hilft nicht, das bringt uns nicht voran auf unserem Weg durch diesen Winter. Es steht nicht die Frage im Raum, wer die Herbstferien nimmt oder nicht, sondern wie wir da durch kommen, alle gemeinsam und nicht gegeneinander.
Lasst Euch nicht beschwubbeln, ja ich finde diesen Ausdruck gar nicht so schlecht und passend. Der Herbst beginnt und es wird heftig werden. Wenn das Tragen einer Maske einen Teil der Virenlast nimmt, dann ist das schon gut. Es tut nicht weh, eine Maske zu tragen, und ja, es ist nicht immer angenehm, aber jammern und lamentieren hilft nichts: Laßt es Euch gut gehen!

Herbstgeflüster
Wir wissen alle und für die 711er nochmal ganz speziell: Ob ihr wollt oder nicht, es ist immer noch da, es lässt sich nicht einfach wegbrüllen, es gehört aber, anstatt idiotische Theorien und Verweigerung des Maskentragens mehr Empathie dazu diese Krise im Griff zu halten, und zwar so, dass auch jene nicht alleine gelassen werden, denn wir unser Leben verdanken, und dass jene, die unsere Zukunft sind, nicht außen vor bleiben, unsere Kinder.
Vorschlag an die 711er und Verschwörungstheoretiker: Setzt mal die Aluhütchen ab und packt mit an, um zu vermeiden, was zu vermeiden geht.
In welchem Herbst lebe ich gerade? Ich glaube, ich bin zu alt für den ganzen Mist. Heute Morgen lese ich, dass in China ein Mann für 17 oder 18 Jahre ins Gefängnis gehen muss, weil er Präsident Xis Handling in der Pandemie kritisiert hat. In Russland benutzt ein Präsident sein Volk als Versuchskaninchen und versucht seine Gegner zu vergiften. In Belarus glaubt ein alter Mann, an der Macht bleiben zu müssen, der seinem Volk die Freiheit nimmt, eine bessere Regierung in freier Wahl zu bestimmen, in Südamerika brennt einer eine der Lebensadern dieser Erde, den Urwald aus und überlässt sein Volk obendrein dem Virus.
In USA regiert ein Mann, der das gar nicht kann. Seit er an der Macht ist, hat er Jobs geschaffen ja, aber das klappte nur deswegen, weil die Weltwirtschaft in sich auf hohem Niveau gestanden war. Selbst ohne Covid 19, wenn die Weltwirtschaft der natürlichen, ökomischen Zyklen folgend, sich abgeschwächt hätte, stünde die USA nicht besser da, als sie das jetzt tut. Die USA, die einst einmal Supermacht war, die Kraft hatte, andere Staaten mitzuziehen, steht gerade auf tönernen Füßen und wackelt hierauf bedrohlich und wenn sie fällt, dann fallen wir alle mit. Ein Parameter, den ich persönlich für sehr gefährlich halte, ist der, dass die Verschuldung der USA bei 100% liegt, woran D.T. nicht unschuldig ist. Dazu kommt die massive Anzahl an arbeitslosen Menschen, was durch Covid 19 verursacht ist.
Ein weiterer Punkt, den ich persönlich für gefährlich halte, ist der, dass die USA aus jeder Modernisierung bezogen auf die Einhaltung geringerer CO²-Werte ausgestiegen ist, dass ihr egal ist, wie es mit unserem Planeten weitergehen wird. Früher oder später, siehe unsere eigene Autoindustrie, wird sich das insofern bitter rächen, als dass die Produkte aus den USA nicht mehr auf einem hohen Niveau produziert werden können und das Lan international abgehängt werden wird. Das könnte sich die EU zu Nutze machen, um eine bedingte wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erreichen. Die von D.T. eingeleitete Isolation wird bittere Realität werden. Das ist natürlich alles sehr viel komplexer, aber einfach mal so platt gesagt.
D. T. hat das Land in sich gespaltet, in seinen Grundwerten zerstört. Er verweigert den Bundesstaaten, die von Demokraten regiert werden, Hilfen, die sie dringend brauch, missachtend, dass dort auch Menschen leben, die ihn gewählt haben. Er wiegelt Menschen gegeneinander auf und ich bin mir ziemlich sicher, dass radikale Rechte aus seiner eigenen Partei so manche unruhige Nächte wie in Portland angestachelt habe, sonst würde sein Spruch von „Law & Order“ keinen Sinn machen. Wenn alles friedlich wäre, fehlten hierzu die Argumente.
Vergangenen Freitag ist eine Ikone gestorben, Ruth Bader Ginsburg. Eine weltweit bekannte und geachtete Frau, die sich für die Rechte der Frauen eingesetzt hat. Das hat auch eingeschlossen, dass sie dem Staat verweigert hat, sich bei der Frage pro oder gegen eine Schwangerschaft einzumischen, um ein Beispiel zu nennen. Schon vor Jahren gab es Artikel für die erste Frau am Supreme Court. Sie war ein Mensch von enormem Feingefühl, sehr liberal, sie traf auch sehr unpolitische Entscheidungen und war von feinem Humor. Amerika verliert in ihr eine taffe Frau, ein wahrer Verlust.
Da wären wir dann bei gesellschaftlichen Fragen, die auch hierzulande immer wieder aufbranden. Gerade hat Friedrich Merz eine Äußerung getan, die ihn dorthin stellt, wo ich ihn immer vermutet habe: in einem vorsintflutlichen Steinzeitalter. Er hat Schwule und somit auch Lesben in einem Atemzug mit Pädophilen genannt. Das ist zutiefst verwerflich und zeigt einmal mehr, dass dieser Mann nicht fähig ist, unser Land in die Zukunft zu führen. Abgesehen davon, dass er immer wegläuft oder abtaucht, wenn es brenzlig wird, ist er kein Mann für Krisen und kein Mann für eine moderne Nation. Abgewählt, noch bevor er überhaupt gewählt ist!
Zur Erklärung, nur einer der Unterschiede was Homosexualität und Pädophilie bedeutet: Seit Jahrhunderten gilt es als verwerflich als Mann einen Mann und als Frau eine Frau zu lieben. Warum eigentlich? Eigenartigerweise hat man homosexuelle Männer immer irgendwie mit Kinderschänden in Verbindung gebracht. Okay, bei der katholischen Kirche schien das obligat zu sein. Aber grundsätzlich sollte das nun mal langsam aus den Köpfen raus. Pädophilie in ihrem Fahrwasser immer das Beschränken und Zerstören der Unversehrtheit von Kindern zur Folge.
Homosexualität von Männern und Frauen, also schwul oder lesbisch sein, ist nichts anderes als Liebe zwischen Männern und zwischen Frauen, die man nicht verhindern kann, die man nicht ändern, nicht heilen, nicht ignorieren kann. Sie ist da, sie nicht anormal, sie ist kein „Falschgepoltsein“, sie hat ein Recht darauf in unserer Gesellschaft akzeptiert zu werden, wie die Liebe zwischen Mann und Frau. Die homosexuelle Liebe in Frage zu stellen, zu versuchen ab Absurdem zu stellen, ist diese Liebe totzuschweigen, ist ebenso hirnrissig und altertümlich und hat nichts, absolut nichts mit Werteverfall zu tun, weil sie da ist und im Gegenteil stellt sie eine Wertsteigerung für Toleranz dar. Friedrich Merz kann das augenscheinlich nicht akzeptieren, wie gut, dass er frühzeitig gezeigt hat, dass er sich hier gegen Liebe stellt.
Machen wir uns auf in diesen Herbst. Die USA sind im Endspurt, die Wahl endet am 3. November, begonnen hat sie bereits in einigen Staaten. Ein Präsident, der Angela Merkel in einem Telefonat als „stupid“ bezeichnet, weil er erfolgreiche Frauen hasst, der sich über alles stelle, weiß ich nicht, ob ich ihn wählen würde.
Machen wir uns in einen Herbst und wünschen dem Volk von Belarus viel Erfolg dabei den Präsidenten zu stürzen. Übrigens sollte die EU darüber nachdenken, ob sie nicht das Mehrheitsverhältnis einführen, anstatt Beschlüsse nur einstimmig fassen zu können.
Machen wir uns auf in einen ungewissen Herbst, mit einem Virus, von dem wir nicht wissen, wie gut wir es kontrollieren können oder ob es uns seine Launen diktiert. Setzen wir uns alle dafür ein, halten Abstand, waschen Hände, tragen Masken.
Kommt gut durch diesen Herbst und: Laßt es euch gut gehen!