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Demonstrieren um jeden Preis?

Es ist der gefühlt achtzigste Anlauf zu dem unsinnigen Thema der Anti-Coronamaßnahmen-Demonstrationen verschiedener Querdenker Gruppen, quer durch das ganze Land, zu schreiben. Es fällt mir zu so viel Ignoranz der Tatsachen kaum mehr etwas ein. Was soll man auch dazu sagen, dass kleine Gruppen und Gruppierungen die Macht haben, das Virus weiter zu verteilen, damit ihre Demonstrationen überhaupt wieder erst eine Grundlage bekommen, wenn Maßnahmen zur Eindämmung ergriffen werden müssen.

Querdenker? Was sind Querdenker? Was ist ein Querdenker. Dazu habe ich das im Internet gefunden:

Quer·den·ker/Quérdenker/ Substantiv, maskulin [der]
Jemand, der eigenständig und originell denkt und dessen Ideen und Ansichten oft nicht verstanden oder akzeptiert werden.

und …

Jakob Fiedler, Bachelor Business Psychology, Cologne Business School (2020)
Am October 19, 2017 beantwortet ·

Querdenken bezeichnet die Kunst/das Leid anders an Probleme heranzugehen, als es der Großteil der Menschen tut.

Dadurch eröffnen sich dem Querdenkenden neue, ungenutzte Möglichkeiten, jedoch kann er auch Probleme bekommen andere von seinen Visionen zu überzeugen.

Querdenker gehen andere Wege, um ein Problem zu lösen. Sie schaffen kein Problem, sie lösen eins. Schauen wir auf die Demonstrationen der vergangenen und auch noch kommenden Wochen, so werden diese von verschiedenen „Querdenkereinheiten“ quer durch das Land verteilt organisiert. Der gemeinsame Grund für die Demonstrationen sind die verschiedenen Coronamaßnahmen, die getroffen worden waren und inzwischen teilweise wieder aufgehoben wurden.

Soweit so gut. Betrachten wir es so, unsere Grundrechte waren nie aufgehoben, sie waren eingeschränkt und jeder hätte gerichtlich dagegen vorgehen können. Hand aufs Herz, ist es nicht so, dass der Virus kein angenehmer Zeitgenosse ist und, dass er Folgen hat: Nach einer Genesung haben viele Menschen noch lange mit seinen Auswirkungen zu tun, das ist Fakt. Was wir tun können, ist Abstand halten, zugegeben ich finde, das fällt mir sehr schwer und wir können Masken tragen, okay, auch das ist nicht immer angenehm, aber auszuhalten. Wir können Hände waschen und auch desinfizieren, wenn gerade Wasser und Seife nicht erreichbar sind. Mundschutz, Desinfektion ohne Lieferengpässe, damit können wir uns gut draußen bewegen und begegnen.

Kuschelkurs in Bars und Clubs, sowie Massenveranstaltungen schließen sich leider in dieser Zeit aus und ein Restaurantbesuch drinnen sei wohl überlegt. Es tut mir wirklich sehr leid, dass es so ist und es wird für diesen Wirtschaftszweig sicher nicht besser, eher im Herbst schlimmer werden. Jeder Mensch ist es wert geschützt zu werden.

Das sehen diese sogenannten Querdenker, die Demos organisieren anders. In ihren Augen scheint es die Gefahr durch das Virus nicht zu geben, Maßnahmen wie Distanz und Masken, momentane Einschränkungen in der Wirtschaft dürfen nicht sein, weswegen fröhlich ohne Abstand und Masken in Berlin und anderen Städten demonstriert wird. Nein, keine gute Idee. Die Demonstrationen können schnell zu Massenproduktionsstätten de Virus werden.

Die Querdenker sind die eine Seite, jene die folgen die andere, zu denen mir dann wirklich nichts mehr einfällt, außer Aluhut. Ich kann das nicht nachvollziehen.

Ich verstehe auch den Senat von Berlin nicht. Warum untersagt er diese Demo nicht? Dem Recht auf Demonstration steht das Recht auf Unversehrtheit gegenüber. Der Punkt ist nicht, dass sie nicht demonstrieren dürfen, sondern, wenn, dann muss der Veranstalter dafür haften, dass die allgemeinen Regeln eingehalten werden und, dass nur eine begrenzte Anzahl demonstrieren darf. Punkt. Dies für Berlin, für Dortmund, Stuttgart und alle Städte, wo die Querdenker Menschen für Demonstrationen versammeln.

Demonstranten, Urlaubsheimkehrer, Partys bereiten einen bemerkenswerten Herbst vor, wo wir gespannt sein dürfen, wie hoch Infektionszahlen gehen werden. Ein Blick nach Spanien zeigt dort erneut ein starkes Ansteigen der Infektionszahlen. Auch in Griechenland reagiert die Regierung auf steigende Infektionszahlen. Eigentlich gerade überall. In Berlin sind hundert Urlaubsheimkehrer positiv getestet worden. Auch nicht schlecht, alles nicht nachzuvollziehen. Alles „Fake News“?

Ich gebe zu, dass Abstand manchmal ein Problem darstellt. Auch für mich, weil ich gelegentlich gedankenlos agiere, auch, wenn ich Menschenansammlungen meide und im Grunde vorsichtig bin, passiert es dann doch, dass ich gelegentlich erst im letzten Moment an die Auflagen denke. Trotzdem habe ich Spaß und fühle mich nicht reglementiert. Ich wünsche Euch genug Abstand zu Infizierten, kommt alle gut durch diese Zeit. Laßt es Euch gut gehen!

Ich finde: Schwere Zeiten

Istanbul: Die Hagia Sofia ist nun wieder mal muslimisch. Sie hat, erbaut als eine christliche Kirche, eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Sie ist, egal ob man gläubig ist oder nicht, Gott geweiht und daran wird sich nichts ändern. Das kann man ihr nicht mehr wegnehmen, egal wie auch immer sie genutzt wird. Egal wer auch immer dort angebetet wird, sie ist christlich geweiht. Vielleicht sollte man darüber nachdenken, ob zu ihrer Erhaltung weiter Geldmittel fließen dürfen und sie aus dem Status eines Weltkulturerbes herausnehmen. Wer sie nutzt, der muss auch für sie sorgen. So sehe ich das. Wer weiß, vielleicht dieser Schachzug Erdogan kein Glück und irgendwann sie dann wieder Museum.

Texas: In einem County in Texas werden Menschen, die an Covid19 erkrankt sind und deren Leben nicht gerettet werden kann, zum Sterben nach Hause geschickt. Starr County hat eine Bevölkerung von rund 61 000 Menschen. Mit Stand vom Freitag gab es mehr als 1700 Corona-Fälle und 17 Tote. Die Intensivkapazitäten im Starr County Memorial Hospital wurden mit Ansteigen der Infektionsrate kontinuierlich erhöht, dennoch reicht es nicht aus, um alle Patienten, die intensivpflichtig sind zu behandeln.

Ich frage mich aber, wie ist das dann zu Hause, wenn in einem Haushalt weitere vulnerable Personen leben? Haben die Angehörigen Schutzkleidung oder sind sie auf Gedeih und Verderb dem Virus ausgeliefert? Das ist der erste Fall, den ich so beschrieben gelesen haben. Ich bin mir aber sicher, dass noch mehr Counties folgen werden. Man könnte sagen selbst schuld, aber das fände ich persönlich dann doch etwas daneben.

USA: In den USA war das Tragen einer Maske im öffentlichen Raum, in Geschäften, bei Ansammlungen von Menschen zu einem Politikum geworden, ein Spielball des Mächtigen. In Tulsa, einer Stadt in Oklahoma, in dem der Präsident eine Wahlkampfveranstaltung durchgeführt hat, wurden die Plätze, die per Aufkleber als „frei zu bleibender Platz“ beschrieben waren, zu normalen Plätzen umgestaltet. Das Wahlkampfteam hat diese Zettel einfach entfernt. Die Zahl der Infektion stieg danach auch hier an.

Überhaupt, das ist meine Meinung, hat die Politik für das Ausmaß der Pandemie in den USA die Verantwortung zu tragen. Zu allem kam noch der Tod des George Floyd dazu, den der Präsident dafür genutzt hat, das Land weiter zu spalten und betreibt diese Handlungen weiter voran, wobei ich gerade mit Blick auf den dritten November den Verdacht habe, dass er Truppen für den Fall positioniert, dass er die Wahl verliert. Ich würde, trotz der positiven Zahlen für Biden, nicht meine Hand ins Feuer legen, dass er gewinnt und für den Fall, dass nicht, bin ich mir nicht sicher, ob die Übergabe problemlos laufen wird. Die Truppen, das Schlechtreden der Briefwahl, die er selbst nutzt, all das weist nicht, im Falle einer Niederlage auf eine friedliche Übergabe hin. Es bereitet mir Unbehagen.

China: China ist ein Land, das mir Unbehagen bereitet, da es gerade alles aufkauft, alles mit Geld beeinflusst. Während die USA sich selbst zerfleischt, verschlafen sie die gute Gelegenheit aus der Hand und schenken den Chinesen gerade die Welt, die überall Geldmittel für Impfseren hingeben, oder Equipment in Form von Schutzkleidung und Beatmungsgeräten schicken. Sie bauen eine neue Seidenstraße und geben den Regionen durch die sie durch wollen Geldmittel. Mitten in Europa. Irgendwann werden sie für ihr nettes Lächeln das alles zurückfordern. Es wird schon schwierig werden, wenn wir mehr Artikel und Medikamente in Europa produzieren wollen. Das machen sie nicht umsonst.

Großbritannien: Ich glaube der PM Johnson glaubt immer noch, der Größte zu sein. Die Pandemie hat er zuerst nicht in den Griff bekommen, das Handelsabkommen mit den USA bekommt er nicht hin, das mit Europa auch nicht. Er geht davon aus, das alle ihm die Füße küssen und die Verträge auf dem goldenen Tablett liefern müssen. Müssen sie alle nicht. Nun driftet auch noch Schottland davon, das mit allen Mitteln in der EU bleiben wollte. Aus wohl gutem Grund, das seinen eigenen Weg in der Bekämpfung der Pandemie gehen musste, um sein Volk zu schützen. Wann kommt Johnson auf den Teppich der Tatsachen zurück und erkennt, dass die EU oder die USA keine Bittsteller bei ihm sind.

Wir haben vor einem Jahr Engländerinnen getroffen und uns mit ihnen über ihren Brexit unterhalten, sie habe uns einiges erklärt, das wir wiederum widerlegen konnten, wo ihnen schon die Luft weggeblieben war. Es wird, fürchte ich, noch mehr Staunen bei ihnen geben und wer weiß, vielleicht denken sie mal an uns und unsere Unterhaltungen, die wir hatten. Ich wünsche ihnen alles Gute und hoffe für sie, dass es nur halb so schlimm werden wird, wie es zu befürchten ist.

Europa: In Europa unterdessen steigen die Infektionszahlen erneut an: Frankreich, Spanien, Luxemburg, Serbien, Kroatien, Balkanstaaten, die nicht zur EU gehören. Sind wir alle zu sorglos? Kippen wir das „Social distancing“? In einigen Fällen sicherlich und das nicht nur die jungen unter uns. Wir rücken irgendwie wieder näher zusammen. Es ist Sommer, wir wollen die Leichtigkeit, die er mit sich bringt spüren, wollen ein lockeres Leben. Viele möchten nach den stressigen Corona-Wochen Urlaub genießen und fahren, fliegen wo auch immer hin.

Die EU hat ein mächtiges Finanzpaket beschlossen, das noch durch das Europäische Parlament muss. Das wiederum läuft gerade nicht gut. Was mich persönlich an der EU stört, ist der Punkt, dass immer alles einstimmig beschlossen werden muss. Das ist etwas, das im Grunde nicht läuft, weil dann jeder Staat immens viel Druck ausüben kann, um seine Ideen durchzusetzen. In einer Demokratie ist das nun mal so: Mal gewinnt man, mal verliert man. Irgendwann muss Europa mal zu einer wirklich gemeinsamen Strategie kommen, um wirtschaftlich unabhängiger von störenden Einflüssen werden zu können. Auch eine Ratspräsidentschaft von sechs Monaten finde ich deutlich zu kurz, auch wenn das eine oder andere Land am Ende froh ist, den Stab weiterreichen zu können. Blöderweise hat die USA ein Staatensystem, das normalerweise funktioniert. Okay, zur Zeit nicht so wirklich. Aber normalerweise schon.

Deutschland: Es ist in Ordnung Urlaub zu machen, zu verreisen, keine Frage, aber bei den Massen, die wieder unterwegs sind, kann es nicht ausbleiben, dass sich eine zweite Welle auf den Weg gemacht uns alle und überall zu überfluten. Das ist nicht gut. Inzwischen überlegen der Bundesgesundheitsminister und die Gesundheitsminister der Länder, wie sie dem begegnen können. Ich finde, das ist einfach zu beantworten: Die Pflicht zu testen nach der Rückkehr und die Pflicht automatisch in Quarantäne zu gehen. Alles andere ist unfair jenen gegenüber, die immer noch achtsam sind, die vernünftig in ihrem Verhalten sind, die in Krankhäusern und Senioreneinrichtungen arbeiten. Das ist so einfach und muss jedem einleuchten.

Okay, da gibt es noch die Hildmanns, diese ewigen Verschwörungstheoretiker. Faszinierend was aus ihm geworden ist. Aus der Idee die Grundrechte zu verteidigen ist nichts anderes übriggeblieben als Hass. Blanker Hass auf alles und jeden, der widerrede hält, der jüdisch ist, der andersdenkend ist. Wo ist der Gedanke an Freiheit geblieben, an Toleranz, an demokratischem Denken? Ups. Er ist weg. Einfach gegangen über Nacht.

Ich habe nichts gegen Menschen mit Aluhüten, überhaupt nicht, denn sie geben mir immer mal mit ihren Theorien den Anstoß, meine eigene Position zu überdenken, mich zu fragen, ob ich zu leichtgläubig bin, aber im Fall Corona sprechen die Langzeitfolgen schwer erkrankter, auch junger Menschen, dagegen sprechen auch die Kinder, die daran gestorben sind und all jene die mot oder ohne Erfolg um ihr Leben gekämpft haben. Ja, ich weiß es gibt immer unglaublich viele Grippetote. Aber ich bin mir sicher, dass kein Virus in der Neuzeit jemals solche Auswirkungen hatten. Ob alle Maßnahmen vollkommen in Ordnung waren? Nein bestimmt nicht, aber, wenn man nun wieder über die Grenzen Deutschlands schaut, irgendwie schon.

Ich bin mir nicht sicher, ob das Virus mit der Belastung unserer Umwelt zu tun hat. Punkt a. wenn es ich bestätigt, dass das Virus von einem Nassmarkt in China gekommen ist, dann sehe ich das nicht ganz so. Wenn das nicht geklärt werden kann, dann muss ich automatisch die Frage stellen, warum war die Auswirkung und die Verbreitung der spanischen Grippe im übertragenen Sinn genauso verherend? Vielleicht nicht in der Zeit, aber doch in der Auswirkung. Immerhin über 50 Millionen Tote. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es nicht sehr viel mehr unentdeckte Infizierte und somit auch sehr viel mehr Tote gibt, die infiziert waren. Ich denke dabei an Länder in Afrika, in Südamerika und Asien. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier jeder Fall entdeckt werden wird, oder bislang wurde.

Ich finde es im Moment sehr schwer, geradezu bedrohlich: China, das sich die Welt nehmen und sie beherrschen möchte, der Handelskrieg und andere Unstimmigkeiten zwischen China und den USA und das Bemühen des amerikanischen Präsidenten einen Schuldigen für das eigene Versagen zu finden. Das wirkt schon wie eine Lunte, die bereits angezündet worden ist. Russland, dessen Putin sich gerade still verhält und mit Sicherheit im Hintergrund die Fäden spinnt. Ein sehr gefährlicher Mann mit einem gleich starken Machtinstinkt, wie dem seines chinesischen Kollegen, D.T., der das alles nicht blickt und immer noch „America First!“ ruft. Johnson, dem alles entgleitet, wobei er weniger eine Bedrohung für andere, eher für sein Land darstellt. Ist das nicht alles verrückt?

Was jetzt nicht passieren darf und dafür können wir alle sorgen, jeder für sich und alle anderen, das wäre eine zweite Welle, in Deutschland nicht und in Europa auch nicht. Allerdings, so sagte der sächsische Ministerpräsidenten Kretschmer, sei diese bereits angekommen. Einen zweiten Shutdown kann und wird es nicht geben, allenfalls ein freiwilliges #stayhome von jenen, die das können. Bleibt und seid gerade jetzt vernünftig und nach dem Urlaub: #gettested.

Kein Texas, keine USA, keine zweite Welle, bitte … Laßt es Euch gut gehen.

Kristallkugel

Es ist keine Kristallkugel nötig, um die Vorhersage zu treffen, dass das Virus im Herbst erneut die Fallzahlen erhöhen und Kapazitäten in Krankenhäusern testen wird. Wir brauchen auch keine Kristallkugel, um zu erfahren, dass auch das Reisen die Fallzahlen nach oben drücken kann. Auf beiden Seiten, der des Gastlandes und der des Heimatlandes.

Sommer, Sonne, Sorglosigkeit. Darauf wartet das kleine, schlaue Kerlchen, diese kleine gekrönte Kugel. Wir wissen das, wir wissen alles aus dem ersten Shutdown. Einen Zweiten wird es so nicht geben können, auch dann nicht, wenn wir die Sorgfalt in der Leichtigkeit des Lebens vergessen. Wer denkt schon gerne an Masken, Desinfektion und Abstand … war das was? Ja verdammt, da war was!

Was wissen wir inzwischen? Was weiß die Wissenschaft, wie sieht es mit einem Impfstoff aus? Haben wir alles vergessen? Nein, dürfen wir nicht, ein Blick über den Atlantik schärft unsere Wahrnehmung für die Gefahr und lässt nicht zu, dass wir das Risiko der Pandemie aus den Augen verlieren. Wir wissen, dass wir jetzt die Zeit draußen, sofern das Wetter mitspielt, mit Freunden und Familie genießen sollten, mit Abstand zueinander und auf keinen Fall zu sorglos. Das Virus ist da und wird wohl immer da bleiben, auch dann, wenn es einen Impfstoff gibt. So ist das.

Was mir persönlich doch Sorgen bereitet ist das, dass es Bundesländer gibt, die auf das Tragen von Masken in Geschäften verzichten wollten. Das wurde abgeschmettert, aber allein diesen Gedanken zu hegen, laut zu äußern ist, meine ich ernsthaft, grob fahrlässig, vermittelt eine falsche Sicherheit. Ich finde, das ist keine gute Idee, genauso wenig wie Ärzte, die Menschen eine Bescheinigung ausstellen, dass diese keine Masken tragen sollten, weil …. Grundsätzlich gibt es Menschen, die keine Masken tragen können, aber diese Ärzte, die ich meine, stellen diese Atteste aus, obwohl sie diese niemals gesehen haben, die nicht ihre Patienten sind. Dann, im Falle der Infizierung eines anderen Menschen, sehe ich das als eine schwere Körperverletzung an. Ich stelle hier grundsätzlich die Frage, ob die Approbation dieser Ärzte, sofern das Attest in Unkenntnis des Patienten und auf die Ferne einfach so ausgestellt worden ist, nicht überprüft werden sollte.

Es ist richtig, dass inzwischen mehr über das Virus bekannt ist, aber vieles doch noch unbekannt geblieben ist. Das ist so, jeder Tag bringt neue Erkenntnisse, wirft alte über den Haufen. Ob die Maßnahmen alle richtig gewesen waren, die Politiker aller Parteien irgendwie getragen haben, wissen wir nicht. Noch nicht. Vielleicht erfahren wir das auch niemals. Ob unsere Nachfahren allein die Zeche dafür tragen werden, wissen wir auch noch nicht. Wir können alle nur hoffen, kalkulieren, berechnen, mit Zahlen jonglieren. Die Zukunft kennen wir alle nicht. Das werden wir erst erkennen, wenn wir zwei oder drei Jahre oder einen Impfstoff weiter sind.

Ich habe keine Angst mich zu infizieren, aber doof wäre das schon, denn ich fürchte, ich kann dem Wüten des Virus in meinem Körper nur wenig entgegensetzen. Aber es könnte auch gut gehen, trotzdem, ich muss es nicht haben und ziehe das Impfserum vor. Ganz klar. Das Virus kommt nicht in den Körper, tobt sich aus und zieht dann einfach weiter. Manchmal schon, oft sogar, aber häufig auch nicht, da bleiben seinen Auswirkungen über einen langen Zeitraum erhalten. Es ist eben nicht einfach nur eine Grippe.

Ich fühle meine Grundrechte nicht eingeschränkt, wenn ich aufgefordert werde, zu Hause zu bleiben, um andere und mich selbst zu schützen und das Gesundheitssystem meines Landes vor einem möglichen Zusammenbruch zu schützen. Ich fühle mich auch nicht in meinen Grundrechten eingeschränkt, wenn ich eine Maske beim Einkaufen tragen soll. Wenn mir etwas nicht passt, was die Maßnahmen angeht, dann kann ich den Weg über die Gerichte gehen. So einfach ist das. Auch wenn, die Epidemie Lücken im Gesundheitssystem aufgezeigt hat, dann vor allem das, dass es keine wirklich gute Idee gewesen war, einen großen Teil der Krankenhäuser zu privatisieren. Eine Folge der Privatisierung ist ganz sicher die Situation der Pflegekräfte ganz allgemein. Dazu gehören ihre Bezahlung, ihre Arbeitsbelastung, die Situationen auf den Stationen der Krankenhäuser und der Pflegeeinrichtungen, wo oft zu viele Patienten oder Bewohner von zu wenigen Pflegekräften betreut werden.

Einige private Krankenhausgesellschaften deuteten an, dass sie pleite gehen könnten, auch gut, denn dann können diese zurückgeführt werden. Ich bin keineswegs gegen unsere freie Marktwirtschaft, nein auf keinen Fall, aber ich bin gegen eine Ausnutzung des Personals auf dem Rücken der Patienten für etwas mehr Profit der Gesellschafter. Bitte, das trifft nicht auf alle Gesellschaften zu, aber auf einige schon. Ich habe mich mit Chirurgen unterhalten können, wirklich wichtige Operationen seien nicht verschoben worden und dass Patienten von sich aus, den einen oder anderen Eingriff gecancelt haben ist Tatsache, dass die Notaufnahmen weniger häufig aufgesucht worden sind, auch das. Welche tatsächlichen Folgen daraus entstehen werden, das kann niemand sicher sagen. Ich finde es auch sehr beschämend, dass ein Unternehmen seine Arbeitskräfte so behandelt, wie das augenscheinlich in den fleischverarbeitenden Fabriken Usus zu sein scheint. Das geht gar nicht.

Zurück zu den verschobenen Operationen. Vor mehr als zwanzig Jahren meinte mal ein Orthopäde mit Belegbetten in einem nahen Krankenhaus, den ich mit Kniebeschwerden aufgesucht hatte, ich müsste unbedingt und gleich operiert werden. Bin ich bis heute noch nicht und dem Knie geht es gut, ich habe meinen Sportplan ein wenig verändert und gut war. Ich möchte damit sagen, dass das Verschieben der einen oder anderen OP sicher keine lebensbedrohlichen Folgen haben wird. Was wir nicht offen und ehrlich erfahren und genau das bemängle ich sehr, ist das, dass nicht gesagt wird von den 90.000 abgesagten Operationen, waren Summe X von der Orthopädie geplante Operationen, Summe Y kosmetische, Summe Z lebensnotwendige. Dieses Vorenthalten spricht meiner Meinung nach Bände.

Werfen wir einen Blick auf den kommenden Herbst. Ich freu‘ mich schon auf all jene Verschwörungstheoretiker mit und ohne Aluhut auf dem Kopf und wo auch immer. Man kann gelegentlich herzlich lachen. Ihrer Meinung, es sei alles Fake, zum Trotz, werden die Infektionszahlen wieder nach oben gehen. Ich frage mich ernsthaft, was ein Verschwörungstheoretiker sagt, wenn es ihn böse erwischt hat. Seit Wochen erleben wir regelmäßig, dass es Gebiete gibt, in denen die Infektionszahlen nach oben gehen, wie sie aufploppen nach religiösen Treffen (ich frage mich, warum man nicht zu Hause beten kann), nach übergroßen, sorglosen Familientreffen, Treffen aller möglichen Arten und immer wieder Treffen zwecks Arbeit und dicht gedrängtes Kantinenessen von vielen Mitarbeitern in kalten Hallen diverser Fleischfabriken. Das Virus kümmert sich einen Scheiß darum, wo und wann und über wen es sich verbreitet und wen es Lust hat innerlich zu umarmen. Ob draußen gerade Sommer ist oder nicht, ob in Hallen arschkalt ist, auch nicht, es ist ihm egal. Addieren wir nun noch die Virenlast aus den Urlaubsländern dazu, mixen oder rühren kräftig, dann ist klar, dass unsere Fallzahlen wieder hochlaufen werden. Das ist einfach so, für mich ist das logisch, vor allem auch, weil der kommende Winter, wie all die Winter davor auch, uns einmal mehr nach drinnen zwingen wird.

Wir wissen alle, auch die Verschwörungstheoretiker, wie es geht, dass wir das Virus im Griff halten können. Auf keinen Fall so, wie es die USA gerade vormacht, die Nation, die das Infektionsgeschehen nicht mehr im Griff hat, sofern sie es, bis auf wenige Bundesstaaten, jemals hatte. Es ist nicht nachzuvollziehen, aber ich habe das Gefühl, dass D.T. nicht auf der Seite derer ist, die ihn gewählt haben. Bolsonaro keinen deut besser, auch wenn er gerade selbst infiziert ist. Einen ordentlichen spürbaren Verlauf wünsche ich ihm dann schon, auch wenn das, siehe London, kein nachhaltiges, demütigeerhalten nach sich ziehen wird.

Maskenpflicht im Einzelhandel, eine eventuelle Aufhebung in dem einen oder anderen Bundesland ist das, was mich zu diesem Artikel veranlasst hat. Das ist zu früh, auch wenn wir im Moment nur wenige Fälle haben, bzw. alle Hot Spots und Ausbrüche rasch unter Kontrolle gebracht werden können. Halten wir doch ein wenig Abstand zueinander, miteinander reden kann man trotzdem. Nicht aus Angst angesteckt zu werden, sondern aus Angst andere anzustecken, da man nie weiß, ob man die Infektion gerade hat oder sie vielleicht sogar bereits durchlebt hat oder frei davon ist. Klar für den Einzelhandel ist die Maskenpflicht nicht gut, das Einkaufsgefühl mag nicht aufkommen, aber ohne sie wäre die Situation im Augenblick nicht besser.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ein gewisser Abstand und Masken einen großen Teil dazu beitragen, das Geschehen im Griff zu halten. Wir wollen alle, dass das alltägliche Leben in einer angepassten Normalität weitergeht und vor allem wollen wir, dass die Infektionsrate niedrig bleibt und auch, dass es keinen zweiten Shutdown gibt. Um auf das Beispiel der USA zurückzukommen, dort wurde das Tragen einer Maske zu einem Politikum, das, wie ich meine, sehr schwer wiegt und nachhaltige Folgen haben wird. Wer für D.T. ist, der oder die trägt keine Maske, wer gegen ihn ist, der tut es. Wie bekloppt ist das? Natürlich gibt es Menschen, die weder dem einen noch dem anderen Trend folgen, sondern das tun, was nötig ist. Bedeutet also: Wer für den Präsidenten ist, der infiziert sich und andere, wer gegen ihn ist, der ist sorgsam sich selbst und anderen gegenüber.

Was ist so schwierig daran, eine Maske zu tragen? Natürlich, es gibt angenehmere Lebensgefühle, aber ich glaube, den worst case mag auch niemand haben. Es geht nicht darum, geärgert zu werden, es geht darum, andere zu schützen. Wenn man sich gegenseitig schützt, gegenseitig auf sich acht gibt, dann meine ich sind wir schon sehr weit und habe eine gute Chance den Winter bis zu einem Impfstoff zu überstehen.

Ich habe keine Lust auf einen weiteren Shutdown und wer das auch so sieht, weiß, was zu ist. Oder nicht? Abstand halten, nicht um angesteckt zu werden, sondern eher, um anderen das zu ersparen. Masken tragen.

Passt auf Euch und alle anderen auf! Laßt es Euch gut gehen!