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Archiv für die Kategorie „Allgemein“

Stop! #staythefuckhome

Stop!

25 in Worten fünfundzwanzig, nach einer Bilanz aus dem Jahre 2002 eher 50 (fünfzig) Millionen Todesopfer, von einer damaligen Weltbevölkerung von ungefähr 1,65 Milliarden Menschen. Das sind Opferzahlen der Spanischen Grippe, die von 1918 und 1920 gewütet hat. Ihre Besonderheit war die, dass es Menschen der Altersgruppe der 20- bis 40-jährigen betroffen hat. Diese Pandemie verlief in Wellen über die Erde, die erste 1918, die moderat verlief, die zweite im Herbst 1918 und die dritte im Frühjahr 1920.

Das klingt vertraut, oder? Heute heißt das Virus CoVid-19, besser bekannt als Coronavirus. Einzig, dass die Risikogruppe eine andere ist, heute sind es die Alten und Kranken, bei denen es zu einem schweren bis tödlichen Verlauf kommen kann. Ich habe den Bericht einer Ärztin in Italien gelesen, der mit Tränen in meine Augen getrieben hat. Es ist nicht lustig, wie man an Corona stirbt! Heute hören wir, wenn wir den Pressekonferenzen des RKI zuhören, wenn wir den verschiedenen Spezialisten unseres Landes zuhören, Worte, die an den Verlauf der Spanischen Grippe erinnern. Aber, wir haben heute eine andere Möglichkeit, uns dagegen zu stemmen, was aber nur dann funktionieren wird, wenn wir unseren Verstand einschalten. Wir haben Kommunikation, wir haben Forschung, wir haben das RKI, die WHO, die John-Hoppkins-Universität, die warnen, die Regierungen auffordern, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Das hatten die Menschen zwischen 1918 und 1920 nicht. Erstaunlich aber finde ich, dass immer noch viele Menschen all die Warnungen, all die Maßnahmen, die Regierungen ergriffen haben, ignorieren und draußen unterwegs sind, so dass Regierungen zu Maßnahmen gezwungen sind, die sie gar nicht ergreifen möchten. Unverständlich!

Gestern haben wir ein Novum erlebt, es hat Bundeskanzlerin Angela Merkel zu uns direkt gesprochen, das erste Mal in ihrer Amtszeit ohne Neujahr und darüber sollten wir nachdenken, auch wenn sie heute in der Presse dafür kritisiert, was sie nicht gesagt hat. Für mich aber war das wichtig, was sie nicht gesagt hat, das, was sie zwischen den Zeilen gesagt hat, ein Satz war, dass wir, die Bürger, über alle Maßnahmen informiert werden, dass sich die Politik transparent, für die Bürger nachvollziehbar zeigt. Also hören wir auf das, was sie nicht gesagt hat: An all jene, die sich bislang nicht an die Vorgaben gehalten haben, über das, was notwendig in dieser Krise ist, hinweggesetzt haben und immer noch hinwegsetzen: Wenn ihr so bescheuert seid und nicht das tut, was angeordnet wird, bleibt uns nichts anderes übrig als euch zu Hause einzusperren. Wollen wir das? Wollen wir wirklich dazu gezwungen werden? Wollen wir uns wirklich unmündig zeigen?

Immer noch gruppieren sich Menschen, die nicht sowieso zusammen sind, immer noch hebelt jeder, so gut er kann, diese Anordnungen aus, die Zahl der Infizierten schnellte gestern in die Höhe, der Count down zur Überlastung des Gesundheitssystems hat begonnen. Was geschieht, wenn Behörden das Verhalten der Bürger nicht über deren Vernunft in den Griff bekommen, haben wir gestern erlebt: In Bayern hat die erste Stadt eine Ausgangssperre bekommen. Ist der Bürger so doof, will er es nicht verstehen, um was es geht? Wenn nicht, wenn das Einsehen fehlt, dann wird es eben für das ganze Land kommen. Wenn sie sich wieder per Bildschirm meldet, dann um über das Land eine Ausgangssperre zu verhängen und den Notstand zu erklären. Wenn ⅔ der Bevölkerung immer noch draußen herum turnt, in Gruppen ohne den notwendigen Abstand zusammensteht, dann muss es diese Ausgangssperre geben. Ich möchte darauf wetten, dass das in Bayern heute oder morgen passieren wird und dann rasch auf den Rest des Landes ausgeweitet werden wird. Ach und es wurde bemängelt, dass es keine Zeitvorgaben gibt. Die kann niemand geben, denn es hängt von uns ab, wie schnell die Maßnahmen greifen können.

Bayern handelt, will Zeit gewinnen, ich finde das richtig gut, was sie dort machen, stringent seine Bürger schützt, tut der Berliner Senat nicht, er verplempert wertvolle Zeit: Er hält Spielplätze offen. Genauso wie er den Zoo und den Tierpark offen halten wollte, was aber zum Glück die Leitung beider nicht mitgemacht hat. Gut so! Ich liebe den Föderalismus unseres Landes, aber nicht jetzt, nicht heute. Mensch einigt euch darauf alle Schotten dicht zu machen, macht es wie in Bayern, wir Bürger in Berlin halten das aus! Mir fällt da gerade eine sehr gute Freundin ein, die auch zur Risikogruppe gehört: Locker erzählte sie mir gestern, dass sie unterwegs gewesen war und was sie getan hat. Es war nicht wirklich notwendig. Sie hat somit sich selbst gefährdet. Es kann nicht so schwer sein auf sich selbst zu achten. Mensch, wenn dieser Spuk vorbei ist und das wird passieren, dann werden wir rausgehen, werden uns treffen wie eh und je. Je länger wir zetern und zaudern, nach dem Gedanken ‚ich muss noch eben schnell …‘ verfahren, so lange bekommen wir diesen Mist, diese Epidemie nicht in den Griff.

Dass, selbst dann, wenn das jetzt erst mal vorbei sein wird, im Herbst wieder kommen wird, keine Frage, aber bis zu dieser Zeit werden wir es doch hoffentlich schaffen, einen Impfstoff in einem verkürzten Verfahren zulassen zu können. Die Aussichten hierfür sind gut, es besteht eine reale Chance, dass das klappt. Einige Unternehmen signalisieren, dass sie weit vorangekommen sind und by the way an die Ultras der Fußballclubs: Ausgerechnet euer Lieblingsfeind Dietmar Hopp, den ihr für die kommerzielle Wende im Fußball verantwortlich macht (was eh nicht korrekt ist, das ist mit dem ersten Werbevertrag bereitsgeschehen, mit der ersten Bandenwerbung auch), ist der Hoffnungsträger für uns alle. Er hat das dollarschwere Übernahmeangebot Donald Trumps für das Unternehmen CureVac abgelehnt. Wenn es dieses Angebot von D.T. für dieses Unternehmen gegeben hat, woran ich keinen Zweifel habe, und dieses Unternehmen für Dollars dann hätte ausschließlich für die USA produzieren sollen, dann muss es in seinen Bestrebungen einen Impfstoff zu finden bereits ziemlich weit sein. Sonst hätte es dieses Angebot aus den USA nicht gegeben.

Gehen wir zurück zum Anfang. Wuhan, Ausgangspunkt der Epidemie. Inzwischen schieben sich China und die USA gegenseitig die Schuld zu, für den Ausbruch verantwortlich zu sein. Lächerlich das Verhalten der beiden großen Nationen. Wir alle haben es mitbekommen, wie viele Tote es dort gegeben hat, wie sehr das System zugebrochen ist, wie sehen Italien vor uns, wir erleben, dass jedes Land sich abschottet, seine Vorbereitungen für den „Worst Case“ betreibt. Wir erleben die Ausgangssperren in den letztgenannten Ländern und begreifen scheinbar nicht, dass alles davon abhängt, zu Hause zu bleiben. Machen wir das, bleiben wir zu Hause, zwingen wir rasch die Kurve der Neuerkrankten nach unten. Vielleicht bleibt dann Kapazität unseren europäischen Nachbarn in der der Bewältigung ihrer Krise zu helfen, das ist Europa für mich. Im Moment muss jedes Land seine Bürger schützen, das tut auch jedes Bundesland auf seine Art auch, aber wir alle, wir Bürger sind jetzt, hier und heute gefragt, können das Unsere dafür leisten unserem Land durch unser Verhalten zu helfen. Wir sind gut vorbereitet, nutzen wir den Faktor Zeit, nutzen wir die Möglichkeiten, die wir haben, bleiben wir zu Hause, um dann schnellmöglichst unseren Nachbarn helfen zu können. Gemeinsam, wenn alle an einem Strang ziehen, bekommen wir das hin.

Machen wir uns jetzt Gedanken um unsere Gesundheit und wenn wir das überstanden haben, Gedanken um unseren Einzelhändler um die Ecke. Vielleicht stunden oder verzichten gar Vermieter auf ihre Kaltmiete und helfen so mit, unsere liebenswerten Geschäfte um die Ecke zu erhalten, in denen wir auch mal auf einen Plausch verharren. Heute verharren wir nicht, heute und die nächsten Tage und Wochen und wenn wir es nicht langsam raffen, die nächsten Monate nicht. Es gibt nur einen einzigen Weg: Bleiben wir zu Hause, zeigen wir, dass wir die Bemühungen derer achten, die unser Gesundheitssystem aufrecht erhalten, dass wir auch in einer Demokratie den Anordnungen der Politiker folgen können. Zeigen wir ihnen unsere Solidarität, zeigen wir, dass wir ihre Arbeit, den Einsatz aller, die uns da durch führen wollen, achten und schätzen.

Bleibt zu Hause! Bleiben wir alle, die wir das können, zu Hause und gehen nur dann raus, wenn es gar nicht anders geht, wenn wir zum Arzt gehen müssen, wenn wir niemanden haben, der für uns einkauft. Aber wenn wir wirklich rausgehen müssen, dann halten wir Abstand, rücken uns nicht auf die Pelle, geben uns keine Hand, geben uns kein Küsschen zur Begrüßung, auch nicht zum Abschied, bleiben auf Abstand, selbst mit Menschen, die man liebt und mag. Unsere Welt wird deswegen nicht kälter, Freundschaften, gute Nachbarschaften überstehen das. Und: Hände waschen nicht vergessen! Sich außerhalb nicht ins Gesicht fassen! Diszipliniert Euch! Zeigt, dass ihr verstanden habt.

Hören wir, egal welcher politischen Anschauung wir sind, auf die Kanzlerin, setzen die ergriffenen Maßnahmen, bis ins kleinste Detail um. Ich werde es tun, bleibe zu Hause, gehe nur raus, wenn es nicht anders geht, weil ich zu einer der Risikogruppen gehöre, weil ich leben will und weil ich dazu beitragen will, dass unser System nicht kollabiert, weil ich will, dass wir schnell da durch kommen, Zeigen wir, dass wir das können. Vielleicht können wir dann auch den europäischen Gedanken wieder aufleben lassen und unseren Nachbarn zu helfen, wenn sie der Hilfe noch bedürfen. Wer glaubt, dass die Regierungen untereinander nicht kommunizieren, der irrt, beweisen wir, dass auch wir Europa verstanden haben. Beweisen wir, dass wir mehr können, als Klopapier und Nudeln zu horten, dass wir das gemeinsam woppen können: #stayathome #staythefuckhome #againstcorona

Ach übrigens, die Kanzlerin hat nicht gesagt „Wir schaffen das!“. Wer das erwartet hat, der war enttäuscht worden, sie hat, nicht offen aber zwischen den Zeilen, gesagt: Wenn ihr es jetzt immer noch nicht begriffen habt, dann werdet ihr es auf die harte Tour begreifen müssen, denn, wenn sie das nächste Mal auf unseren Bildschirmen erscheint, dann um uns zu erzählen, dass die Ausgangssperre verhängt werden wird! Denkt darüber nach, überlegt, ob ihr wirklich mündige Bürger seid und ob ihr versteht oder verstanden habt, worum es gerade geht. Nicht die in der Regierung sind für unser Handeln verantwortlich, wir Bürger selbst sind es. Bleibt vor allem geduldig, es wir rund zwei Wochen brauchen, um anzuzeigen, ob wir gewinnen werden.

Packen wir es an, machen wir dem Virus den Garaus! Passt auf Euch auf! Laßt es Euch gut gehen!

März gehört der Vorsorge gegen Darmkrebs

Der Monat März ist da und wie immer ist dieser Monat der Vorsorge gegen Darmkrebs gewidmet. Krebs. Immer noch ein Schreckgespenst für viele Menschen. Eins, das Leid und Schmerzen bringt, das eine Behandlung mit sich bringt, die nur schwer zu ertragen ist, vor allem, wenn man noch jung ist. Vor allem kommt diese Krankheit schleichend, ohne sich anzukündigen, ist sie zack! da. Es gibt derzeit nur eine Chance dem zu entgehen und das ist die rechtzeitige Vorsorge.

Der Darm ist ein Organ, das, wenn es erkrankt ist, sich durch vielerlei Symptome auszeichnet. Man spricht nicht gerne darüber und schon gar nicht wenn man sich in der Öffentlichkeit bewegt. Wer möchte, während er sein Essen beim Italiener genießt schon vom Nachbartisch hören, dass der Mensch da mit Verstopfung oder gar Durchfällen und Flatulenzen geplagt ist? Also verschweigt man das und häufig vergeht wertvolle Zeit, bis Betroffene sich ihren Ärzten anvertrauen. Man sucht nach Ursachen und einmalige Begebenheiten ignoriert man dann sehr gerne.

Mein Vater hatte Darmkrebs, aber er hatte damals eine Menge Glück dabei. Bemerkt hat er es recht spät, aber trotzdem musste er keine Chemo haben. Meine Eltern waren damals zu Besuch bei uns und er klagte, was in sich schon ein Wunder gewesen war, über Verdauungsprobleme und so arrangierte ich von Berlin aus, dass er einen schnellen Termin zu Hause bekommen hat. Meine Schwester dagegen hatte dieses Glück nicht, dass da etwas ist, das nicht hingehört, war es bereits zu spät gewesen und sie hatte kaum mehr Zeit alles zu regeln. Sie hatte nur wenig Beschwerden, wenn überhaupt, und hat den Tumor beim Duschen gefühlt. Das war grausam, aber vermeidbar.

Ich selbst gehe regelmäßig zur Koloskopie, okay ziemlich regelmäßig, gelegentlich schiebe ich das auch mal ein paar Wochen, zumal die Vorbereitung zur Koloskopie blöder ist, als die Spiegelung selbst. Es ist gut, dass ich das mache, denn gefährdet bin ich auch, obwohl es genmäßig bislang keinen genetischen Nachweis hierfür gibt. Man bedenke, dass noch nicht alle Gene vollständig entschlüsselt sind.

Jeden kann es, unabhängig vom Alter, treffen, auch, wenn ältere Menschen eher betroffen sind. Allerdings habe ich den Eindruck, dass die Altersgrenze Betroffener immer mehr nach unten geht. Was ich aber ziemlich sportlich finde, ist das, wenn eine Ärztin sagt, dass man, obwohl es Betroffene in der Ahnengalerie bis zu den Urgroßeltern gibt, dann kommen soll, wenn es Beschwerden gibt und so eine vorsorgliche Koloskopie ablehnt. Das ist deutlich vermessen, würde ich sagen, denn dann kann es bereits zu spät sein. Wenn es in einer Familie gehäuft Fälle an Darmkrebserkrankungen gibt, die dann auch noch immer früher im Lebensalter der Betroffenen auftreten, dann sollte man sich eine Koloskopie antun und einen Gastroenterologen oder eine Gastroenterologin aufsuchen und sich dort beraten lassen. Ich glaube, die Gastroenterologen haben ausreichend zu tun, man wartet drei bis vier Monate mitunter auf einen Termin, und zwingen nicht jeden gleich zu seinem Glück. Vorsorge ist in jedem Fall besser, als sich eine Chemotherapie antun zu müssen. Viele Informationen hierzu gibt es auf den Seiten der Felix-Burda-Stiftung.

Apropos, was mir unverständlich ist, da fliegt die Menschheit zum Mond und die Vorbereitung zur Darmspiegelung ist schlicht und ergreifend eklig und egal wie viel Geschmack die Pharmafirmen da reinwerfen, das Zeug ist und bleibt salzig, wer trinkt schon gesalzenen Orangen- oder Zitronensaft? Sie, die Pharmaunternehmen schaffen es einfach nicht, das Medikament auf ein Minimum an Einnahmemenge zusammenreduzieren. Ekelhaft. Daran kann ich mich wohl nie gewöhnen. Aber was solls, es geht immer vorbei, ich bekomme das immer irgendwie geregelt, zumal ich auch eine tolle Ärztin habe.

Ich lege Euch Eure Gesundheit ans Herz, geht zur Vorsorge, vor allem auch dann, wenn es bereits betroffene in der Familie gibt. Bei meiner Familie ist das so, auch dann, wenn es (noch) keinen genetischen Beweis gibt, so sehe ich, dass Erkrankte von Generation zu Generation beim ersten Auftreten der Erkrankung jünger sind, als die Generation davor gewesen war. Ich hätte ohne die vorsorglichen Koloskopien mit Sicherheit inzwischen längst schon ein Darmkarzinom entwickelt. Das ist so sicher wie das Armen in der Kirche und daran sollten meine Kinder bitte auch denken.

Ich wünsche Euch für das nächste Jahr eine gesunde Zeit, bleibt mir gewogen und: Laßt es Euch gut gehen!

Immer gegen rechts, immer gegen die AfD

Sie sind schlicht und ergreifend Scheiße, wie die Farbe der Fäkalien, das sind sie und so stinken sie: Die Rechten und die Nazis in diesem Land, all jene, die gewaltbereit gegen Menschen vorgehen. Um Himmels Willen Leute macht, dass Nazis und AfD, samt ihrer Anhänger aus unserem Alltag wieder verschwinden. Wer der AfD, Leuten wie Höcke, Gauland und Weidel seine Stimme gibt, der kann doch nicht mehr ganz bei Trost sein.

Ein Gauland, es fällt mir schwer, ihn Herr Gauland zu nennen, sollte sich schämen, wenn er den Mund aufmacht, um sich zu Vorkommnissen wie in Hanau zu äußern. Ich könnte das Kotzen bekommen, wenn ich die Leute selbstgefällig im Bundestag sitzen sehe, einem Ort, wo sie nichts zu suchen haben. Was sagte gestern einer der Redner bei einer Faschingsveranstaltung: Die gehören alle aus dem Bundestag gejagt. Sie haben da nichts verloren. Das sind keine Demokraten! Recht hat er! Wir wissen doch alle, dass sie in unserer Demokratie keine wirkliche Alternative sind, die gewählt werden darf. Wer sie wählt, der muss sich „Nazi“ nennen lassen.

Den großen Parteien einen Denkzettel verpassen, in dem man AfD wählt? Wie bescheuert muss man sein, um das zu tun? Guckt Euch das an, was da in Thüringen gelaufen war. Auch, wenn ich es im ersten Moment sehr amüsant fand, so zeigt es auf erschreckende Art und Weise doch, wie schnell eine Demokratie auszutricksen ist und wie schnell die AfD bereit dazu ist, ihren eigenen Kandidaten zu verraten. Natürlich bedeutete das noch lange nicht, auf die Stimmen der AfD grundsätzlich angewiesen zu sein, aber sollten CDU und FDP in Thüringen das, was da geschehen war, einkalkuliert haben, dann sind sie kaum besser, denn ich sehe das als einen Verrat an den Bürgern von Thüringen an, auch sie hätten die Demokratie verraten, hätten ihre Seelen verkauft. Sie sollten sich dafür entschuldigen. Rückgrat zeigen.

Der Anschlag in Hanau. Ein 43-jähriger Mann, der keinen Arsch in der Hose, geschweige denn Eier dort hat, hat und das ohne Grund junge Menschen erschossen. Wie feige ist das, arglose Menschen zu töten? Egal ob sie Migrationshintergrund haben oder nicht. Feige war es, weil die Menschen arglos waren, weil sie keine Chance zur Gegenwehr hatten. Wem haben sie etwas getan? Feige war er, hat sich vor der Konsequenz der feigen Morde gefürchtet und sich selbst getötet. Es ist schwer, Worte für das, was er getan hat zu finden. Den Familien gehört mein Mitgefühl.

Ich habe Freitag Abend „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht…“ angeschaut. In nahezu allen politischen Vorträgen wurde diese Tat und die des letzten Jahres insgesamt, scharf verurteilt und die Menschen haben dazu Standing Ovations gegeben. Wenn jeder, der Freitag da gewesen war, mit der gleichen Kraft und Intention, mit der sie durch anhaltendes Klatschen ihre Zustimmung zu den Rednern kundgetan haben, raus gehen und mit aller Macht verbal gegen die Abgabe einer Stimme für die AfD und vorgehen würden, dann wäre mir nicht bang und ich wäre voller Hoffnung, dass das Ende der AfD nahe ist. Protestwähler, die ihre Stimme „aus Protest“ der AfD geben, darf man Nazis nennen, oder etwa doch nicht?

Gestern hat Hamburg gewählt und es sah eine Weile so aus, als wäre die AfD hier an der 5% Hürde gescheitert, worüber ich mich sehr gefreut hätte. Leider haben sie es doch geschafft. Schade, der Senat von Hamburg hätte ohne AfD besser ausgesehen.

Ich bin am Rande der Nachkriegszeit geboren. Also zu einer Zeit, da der wirtschaftliche Aufschwung Deutschlands, das Wirtschaftswunder, begonnen hatte. Meine Eltern haben immer offen über den Krieg gesprochen, über die Zeit als jüdische Familien über Nacht verschwunden sind. Sie waren damals selbst noch Kinder. Mein Vater musste zum Militär, kam aber nicht mehr zum Einsatz, meine Mutter musste zum BDM. Meine beiden Großväter mussten in die NSDAP eintreten, weil ihre Mütter zu den „Bibelforschern“, bzw. Mennoniten gehörten. Ich habe die Zeit erlebt, als man als Deutsche in unseren europäischen Nachbarländern nicht willkommen gewesen war. Das als eine der Folgen, an die ich mich noch erinnere, als wir einen Schulausflug, mit drei Tagen Aufenthalt, ins Elsass unternommen hatten. Das muss man nicht haben, auch deswegen möchte ich die AfD vom Hof gejagt wissen.

Mein Sohn hatte ein Handicap, ich habe darüber in meinem Buch „Gänseblümchen“ geschrieben. Es gibt noch mehr Kinder, die unter dem Dravetsyndrom leiden. Wenn ich im Ansatz daran denke, dass die AfD für ihre Förderung Gelder streichen würde, dass sie diese gerne wegsperren würden, bekomme ich das nackte Grausen. Auch Gelder für bedürftige Menschen möchten sie streichen, die Rechte von Frauen begrenzen. Es gibt so viele Hinweise, dass sie nichts Gutes im Sinn haben, dass sie Demokratie zerstören. Wir alle, Osten wie Westen, leben in Friede und Freiheit. Warum sehen „Protestwähler“ das nicht und weshalb haben sie im Osten unseres Landes einen höheren Zulauf, als im Westen? Ich trenne lange schon nicht mehr in Osten und Westen, aber gerade das kann nicht verstehen. Warum erhält die AfD in den neuen Bundesländern mehr Zulauf, dort, wo die Menschen über Jahrzehnte Gefangene eines Regimes gewesen waren, das es nicht immer gut meinte. Dass nicht alles schlecht gewesen war, daran gibt es für mich keinen Zweifel. Aber wollen sie wirklich ihre Freiheit und den Frieden unseres Landes gefährden, indem sie braun wählen, indem sie AfD wählen?

Es mag nicht einfach sein in eine andere Staatsform geworfen zu werden. Natürlich war nicht alles gut gelaufen und das bis heute nicht, vor allem, wenn man sich die wirtschaftliche Seite anschaut, aber deswegen AfD als „Abstrafung“ für die bürgerlichen Parteien zu wählen? Das ist nicht durchdacht und ich hoffe darauf, dass ein Höcke in Thüringen aus dem Landtag fliegt, wie der eine oder andere Politiker der CDU und der FDP, die an dem Komplott beteiligt waren. Raus mit ihnen, deswegen aber muss man nicht die gesamte Partei abstrafen, was wie ich meine zu sehr in Mode gekommen ist. Das gilt auch für die SPD, die seit Jahren irgendwo im Keller dümpeln. Das ist ein wenig wie mit den eigenen Kindern: Wenn eins etwas angestellt hat, dann straft man auch nicht alle seine Kinder? Ich glaube, keine Eltern erteilen Kollektivstrafen. Okay, ein einziges Mal habe ich das getan, aber nur deswegen, weil sie den gleichen Mist gemacht haben.

Neben den Hauptakteuren des Thüringer Komplotts, gibt es viele Menschen, die redlich für ihre Parteien arbeiten, muss man sie mitstrafen? Auf der anderen Seite kann ich verstehen, wenn das Vertrauen in eine Partei Schaden genommen hat. Aber, trotz allem ist das kein Grund seine Stimme einer Partei zu geben, von der man weiß, dass sie zerstörerische Absichten hat.

In diesem Jahr gibt es wohl keine weiteren Wahlen, außer Thüringen entschließt sich zu Neuwahlen. Dann wünsche ich mir, dass die Menschen in Thüringen, die AfD gewählt hatten, sich auf Friede und Freiheit besinnen und ihre Stimme einer anderen, friedlich gesinnten Partei geben, von mir aus auch den Grünen, in der Hoffnung, dass die Grünen nicht einmal mehr Wähler enttäuschen, hatten wir auch schon. Es wäre schön und hilfreich, wenn alle ein wenig runterkommen würden, man „Krisen“ von Parteien nicht unnötig hoch putscht, sondern auch mal abwartet, was daraus entsteht. Ich kann mir für die CDU einen Friedrich Merz nicht vorstellen, seine Körpersprache ist eine andere, als die Sprache, die das Volk spricht. Ein Röttgen oder ein Laschek, na ja, geht gerade noch, aber ich habe etwas gegen Politiker des Anden-Paktes, alle drei gehören dazu, weil dieser als frauenfeindlich einzustufen ist „Frauen haben nichts in der Politik zu suchen“ ist ihr Credo und das ist etwas, das unser Land nicht braucht. Sie alle drei haben mit Frau Merkel noch eine Rechnung offen. Ich gehe jede Wette ein, würde es eine Umfrage geben, ob Frau Merkel noch eine Dienstzeit anhängen soll, man wäre vielleicht überrascht, wie hoch dieser Zuspruch wäre. Wir Frauen haben doch in unserem Land die Mehrheit, raufen wir uns zusammen und wehren wir uns gegen offensichtliche Frauenfeindlichkeit machthungriger Männer #nichtohneunsfrauen

Das Land braucht etwas Ruhe, kann keine Aufreger gebrauchen und keine aufgeputschten Krisen als Dauerthemen in fragwürdigen Talkshows. Konzentrieren wir uns darauf, das zu erledigen, was zu erledigen ist. Ich wünsche hierfür eine gute Zeit. Passt auf Euch auf! Laßt es Euch gut gehen!